Stücke holen.«
»Soll ich sie rauf in mein Zimmer bringen, dann können wir uns gleich schminken? Ich glaube, Jenny geht runter in euer Zimmer.«
Tinsley hatte die Sache mit Karas Make-up bereits vergessen und nickte. »Klingt gut.«
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Samstag, 5. Oktober, 17:47 Uhr
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Tunnelexkursion ins Paradies
Meine Herren,
Problem gelöst – Weg gefunden.
Treffen um 19:25 h in Lasell, Männerumkleide. Richtet euch auf Maulwurftour ein. Kommt ausgerüstet!
B
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Samstag, 5. Oktober, 18:00 Uhr
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Spare in der Zeit, dann hast du in der Not
Heute auf meinem Zimmer – zu Tode gelangweilt und am Rande des Wahnsinns, weil ich den ultimativen Sonderverkauf der Saison verpasste – hatte ich plötzlich eine Erleuchtung: Eine verantwortungsbewusste Eule sollte wertschätzen, dass ein aufgebrummter Hausarrest sie von allen möglichen Versuchungen abhält. Dass ich meine Kreditkarte nicht zücken konnte, zahlt sich letztlich aus, wenn man Folgendes bedenkt: 500 gesparte Dollar für Shirts, die ich nur einmal anziehe, sind 500 Dollar auf der hohen Kante, die ich eindeutig viel sinnvoller ausgeben kann.
Meiner Rechnung nach sind das ungefähr 125 Zugriffe auf Absolut-Wodka. Hatte ich schon erwähnt, dass ein ganzer Tag im Wohnhaus die mathematischen Fähigkeiten schärft? Ich fühle mich ja so erleuchtet!
Schmatzer,
Benny
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Samstag, 5. Oktober, 18:17 Uhr
Betreff:
Kopf hoch!
Brett,
lächle, meine Süße. Heute Abend gibt’s’ne Party!
Fand meine Haarbänder im ganzen Zimmer verstreut, als ob jemand meine Blechbüchse genommen und sie einfach in die Luft geschmissen hat. Seltsam, was? Eine verantwortungsbewusste Eule sein, heißt, seine Mitbewohnerin nicht umzubringen, egal wie sehr sie einen in den Wahnsinn treibt.
Sag mal, trägst du das grüne Kleid von Rifat? Sollen wir uns zusammen für die Party hübsch machen? Je nachdem, wo unsere Mitbewohnerinnen nicht sind?
Bis gleich!
Jenny
16 Für eine Waverly-Eule ziemt es sich anzuklopfen, ehe sie eintritt
Brett lag in Rifats smaragdgrünem ABS-Nackenträgerkleid auf ihrem Bett. Sie sah aus wie ein Hollywood-Star und las Der Fänger im Roggen. Genau genommen war sie fertig für die Party. Sie hatte die Schränke von Dutzenden Mädchen durchwühlt, dieses unglaubliche Kleid entdeckt und sich dazu ein Paar sensationeller Giuseppe-Zanotti-Sandalen ausgeliehen, mit Wickelbändern. Trotzdem hatte sie keine Lust auf die Party. Alles, was sie wollte, war, mit Jeremiah zusammen sein.
Sie hatte heute Morgen nichts von ihm gehört, aber es war ihr gelungen, in ihrem Radiowecker den St.-Lucius-Sender einzustellen, um der Live-Übertragung des Spiels im Schülerfunk zuzuhören. Die beiden Schülerreporter sprachen mit größter Ehrfurcht vom Star-Spieler Jeremiah, worüber Brett kichern musste. Es machte Spaß, ihrem übereifrigen Bericht über seine unglaublichen Pässe zu lauschen – als würde er die Welt vor einer atomaren Vernichtung retten und nicht einfach nur einen Ball übers Feld spielen. Als Jeremiah es kurz vor dem Abpfiff in die Endzone schaffte und den gewinnbringenden Touchdown erzielte, rasteten die ehrfürchtigen Reporter total aus, und wahrscheinlich stürmten die Cheerleader das Feld mit wedelnden Pompons.
Seufz.
Aber Der Fänger im Roggen munterte Brett wieder auf. Brett liebte das ganze Buch, allerdings gefielen ihr die ersten Kapitel am besten. Holden Caulfield war eine Naturkatastrophe und so fehl am Platz in seinem teuren Internat, dass Brett ihn lieben musste – ein wenig zumindest. Sie verstand Holden nur zu gut, wenn er sagte, dass er nach bestimmten Büchern am liebsten den Autor anrufen würde. Brett hätte am liebsten Salinger angerufen und ihm gesagt, dass sie manchmal haargenau wie Holden fühlte, nur dass sie das besser vor der Welt zu verbergen verstand.
Ein leises Klopfen riss Brett aus ihren Träumereien. »Herein«, rief
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