Wild und gefaehrlich
Schülerinnen dahinter, ehe er sie herausholte und auf die Party hetzte. Gemeinsam mit Elizabeth rannte er ins nächste Stockwerk. Seine Adidas-Sneaker klatschten entschlossen auf den Marmorboden, und er warf einen Blick auf das unglaublich funkige Mädchen, das neben ihm in den klobigen Clogs die Treppe hinauffetzte. Wo, so fragte er sich, hatte sie nur sein ganzes Leben lang gesteckt?
24 Eine Waverly-Eule weiß, wo Rauch ist, ist auch Feuer
Sobald Tinsley das Zimmer verlassen hatte, beeilte sich Brett, die verlorene Zeit mit Jeremiah nachzuholen. Sie hatte sich den ganzen Tag so nach ihm gesehnt, wie sie sich manchmal nach den Keksen mit Erdnussbutter und M&Ms sehnte, die es jeden zweiten Montag in der Cafeteria gab. Es war schön, Jeremiah ganz für sich zu haben und ihn nicht mit seiner Fangemeinde von St. Lucius teilen zu müssen. Und es war supersüß von ihm, dass er sich lieber davongeschlichen hatte, um bei ihr zu sein, als sich auf den zahllosen Siegesfeiern, die mit Sicherheit auf dem Campus von St. Lucius tobten, zu betrinken. Partys, die eigentlich ihm zu Ehren stattfanden, da er das Spiel entschieden hatte.
Aber er war hier. In Bretts Bett. In seinen Gap-Boxershorts mit den aufgedruckten Bulldoggen und sonst ohne alles. Iron & Wine, Bretts Lieblingsmusik, spielte, und sie hatte zwei Sandelholz-Räucherstäbchen angezündet.
Gesicht an Gesicht lagen sie unter ihre dicke Daunendecke gekuschelt und Brett hatte den Kopf auf seinen Arm gelegt. Sie fühlte sich ein bisschen knapp bekleidet in ihrem trägerlosen Le-Mystère-BH und dem passenden Höschen. Dabei hatte Jeremiah ihren Körper schon einmal gesehen. Und außerdem war es doch eigentlich, als trüge sie einen Bikini. Trotzdem war alles anders, jetzt, wo sie bereit war, weiter zu gehen.
»Tut das weh?«, fragte sie und legte ihm die Hand auf die Schulter.
Jeremiah versuchte, sich den Schmerz zu verbeißen. »Es tut überall weh, Süße.«
»Hier?« Langsam ließ sie die Hand über seine Brust hinuntergleiten, über den aufgemalten Schriftzug GANS AUF ZACK.
»Ja, das fühlt sich schon ein bisschen besser an.« Jeremiah seufzte. In seinen Augen lag der träumerische Blick, den Brett so liebte und den sie immer an ihm bemerkte, wenn er richtig angetörnt war. Dann fühlte sie sich wie die sexyste Frau des Universums und ein leises Gefühl von Macht beschlich sie. Letzteres bedeutete jedoch hoffentlich nicht, dass sie dazu bestimmt war, sich eines Tages in eine Domina zu verwandeln!?
Als sich Jeremiah über sie beugte und sie küsste, verflogen all ihre Gedanken. Nie hatte sie sich so gut gefühlt. So entspannt. So bereit. »Schätzchen, wie oft bist du heute angegriffen worden?«
Jeremiah fuhr mit seinen großen Fingern etwas unbeholfen über die zarten Goldringe, die Brett im linken Ohr trug. Er stöhnte. »Ungefähr fünfzig Mal.«
Jetzt griff sie nach dem Bund seiner Boxershorts und zog ihn näher an sich. »Einundfünfzig Mal«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Du hast doch die Tür abgeschlossen, oder?«
»Ich glaube«, erwiderte er und küsste ihren Hals. Seine Hand glitt ihren Rücken hinunter. Er atmete heftig.
»Ich... äh... wollte dir noch was sagen.« Brett fand es extrem schwer, an irgendetwas anderes zu denken als daran, wie irre sich seine Lippen auf ihrer Haut anfühlten. Sie hatte das Gefühl, beschwipst zu sein, dabei hatte sie nicht einen Schluck Bier getrunken.
»Okay.« Jeremiah knabberte weiter an ihrer Schulter. Sie musste ihn von sich schieben, damit sie überhaupt einen zusammenhängenden Satz herausbrachte.
Und was sie sagen wollte, war wichtig !
»Du weißt doch, dass ich dir bestimmt vor einer halben Ewigkeit mal erzählt habe, dass ich... äh... mit dem Typ aus der Schweiz geschlafen habe? Dass es das erste Mal für mich war?«
»Wie könnte ich das vergessen?« Jeremiah legte den Kopf auf das Kopfkissen und schaute ihr in die Augen. Er spielte mit dem goldenen Seestern-Anhänger, den sie um den Hals trug. In seinen riesigen Händen sah er winzig aus.
»Also, das war nicht ganz korrekt.« Sie holte tief Luft.
»Aha.« Jeremiah hörte auf, an dem Anhänger herumzuspielen, und ließ ihn auf Bretts nackte Haut zurückfallen. »Also... tja... es macht nichts, wenn du, na ja, mit noch einem anderen zusammen warst. Es spielt keine Rolle, was du vor mir getan hast. Damit komm ich klar.« Zärtlich küsste er ihre Nasenspitze.
»Das... war nicht ganz das, was ich meinte.« Sie räusperte sich. »Mit dem Typ ist in
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