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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ist nicht so schlimm“, log sie, und ihr Herz pochte nun stürmisch gegen ihre Rippen.
    Er hob den Blick. „Er hat dir eine böse Quetschung zugefügt. Du musst Schmerzen haben.“
    Virginia konnte ihn lediglich anstarren. Er war besorgt um ihr Wohlergehen. Hätte er sich sonst so fürsorglich um sie gekümmert?
    Er reichte ihr ein Glas mit Brandy. „Das wird guttun. Ich empfehle dir, das Glas auszutrinken. Danach kannst du gut schlafen“, fügte er hinzu und war um ein Lächeln bemüht.
    Virginia nahm einen Schluck, und ihre Gedanken rasten.
    Durfte sie jetzt hoffen, dass er sich nach all der Zeit des bangen Wartens ihrer annahm, sich um sie kümmerte? Aber wie war das möglich? Dieser Mann kannte keine Schuldgefühle.
    Devlin erhob sich. „Ich werde heute Nacht im Gästezimmer schlafen, damit du dich ungestört ausruhen kannst, Virginia.“
    Sie blinzelte erschrocken. „Ich möchte nicht allein sein, nicht heute Nacht. Bitte bleib bei mir“, bat sie ihn mit belegter Stimme.
    Er schwieg, aber seine Miene schien strenger als zuvor.
    Virginia saß ganz still auf der Bettkante. Sie schaute zu Devlin auf, und Tränen strömten ihr über die Wangen. Sie wünschte, sie könnte aufhören zu weinen, sie wünschte, er würde bei ihr bleiben und sie sanft in seine Arme schließen.
    Devlin stand unbeweglich vor ihr. Sie vermochte nicht zu sagen, was in ihm vorging. „Virginia“, begann er heiser, „das ist alles meine Schuld. Ich habe dich schamlos ausgenutzt. Es tut mir leid.“
    Sie hielt den Atem an.
    Devlin schloss die Augen, als ob er Schmerzen litt, und setzte sich dann neben sie auf das Bett. Er nahm ihre Hände und umschloss sie mit seinen. „Ich kann dich nicht um Vergebung bitten, denn das habe ich nicht verdient.“
    „Ich vergebe dir“, flüsterte sie und meinte es ehrlich.
    Unverwandt sah er sie an und ließ ihre Hände nicht los. Heftige Gefühle tobten in seinem Innern. „Wie kannst du mir vergeben, nach allem, was ich dir zugemutet habe? Tom ist über dich hergefallen, da ich dir diese Maskerade aufgezwungen habe. Gott, ich wünschte, ich hätte ihn getötet“, setzte er voller Grimm hinzu.
    Noch nie hatte sie ihn offen über seine Gefühle sprechen hören; bislang hatte sie ihn als einen Mann erlebt, der nur seinem Zorn Ausdruck verlieh. „Ist schon gut“, flüsterte sie. „Er hat sich nicht an mir vergangen.“
    Seine Augen waren vor Schreck geweitet. „War das seine Absicht? In einem feinen Salon?“
    Virginia sah den Zorn in seinen Augen und zauderte. „Ich fürchte, ja.“
    Devlin sprang auf. „Dafür werde ich ihn töten.“
    Sie setzte sich gerade hin. „Meinetwegen?“, fragte sie verwirrt.
    „Welchen anderen Grund sollte es geben?“, erwiderte er ein wenig erstaunt.
    Sie sah ihn an. „Deinen Vater.“
    Sein Mund bildete einen dünnen Strich. „Hier geht es nicht um meinen Vater.“
    Sie verspürte ein leichtes Taumelgefühl und sank verblüfft zurück in die Kissen. Seine Worte hatten sie schwindelig gemacht. Hier ging es nicht um seine Rache.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte er plötzlich.
    „Nein!“ Ihr Blick war verschwommen. „Bitte lass mich jetzt nicht allein.“ Flehentlich streckte sie die Hände nach ihm aus.
    Seine Miene blieb angespannt, und sein Blick verriet, wie hart er mit sich selbst rang.
    „Bitte, Devlin“, flüsterte sie. „Bitte bleib, bitte halte mich, nur für einen Augenblick.“ Virginia versagte die Stimme.
    Mit nur einem Schritt war er bei ihr, nahm wieder Platz und umschloss ihre Hände. „Du verlangst zu viel von mir“, warnte er sie.
    Sie schüttelte den Kopf, lehnte sich an seiner Schulter an, und als er sich nicht rührte, legte sie den Kopf an seine Brust.
    Sie spürte, dass er sich verspannte. Er sog die Luft ein, und dann legte er eine Hand auf ihren Rücken. Virginia lächelte beinahe, während neue Tränen ihre Wangen benetzten. Sacht streichelte er ihr über den Rücken, und sie schluchzte leise.
    „Bitte weine nicht“, sagte er sanft. „Es ist vorüber. Du bist in Sicherheit, und wir werden dieses widersinnige Spiel beenden.“
    Sie hob den Kopf und schaute mit tränenumflortem Blick zu ihm auf. „Ich kann das nicht mehr – es schmerzt zu sehr.“
    Er nickte, und seine Augen hatten einen weichen Glanz.
    Dann beugte er sich zu ihr hinab und strich zärtlich mit seinen Lippen über ihre. „Es ist vorbei, Virginia, das schwöre ich.“
    Seine Stimme war belegt, und Virginia glaubte, aufrichtiges Bedauern aus seinen Worten

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