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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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protestierte Virginia schwach. „Ich kann gehen.“
    „Ich tue nur, was ich tun wollte, seit ich Tom Hughes das Leben geschenkt habe“, entgegnete er grimmig.
    Sie schaute zu ihm auf, als er die Stufen erklomm. Seine Züge waren verspannt; Virginia glaubte Zorn und Bedauern, aber auch Kummer in seinen Augen zu entdecken.
    Devlin stieß die Zimmertür mit dem Fuß auf, trug Virginia durch den Salon, in dem ein Feuer im Kamin knisterte, und betrat das Schlafgemach. Auch dort sorgte der Kamin für eine behagliche Wärme. Die Bettdecken waren bereits zurückgeschlagen. Sanft setzte er sie auf dem Bett ab und nahm ihr den Umhang von den Schultern. „Ich helfe dir aus dem Ballkleid, bevor Hannah kommt“, sagte er. Es klang nicht wie ein Vorschlag.
    Virginia merkte, dass sie immer noch zitterte, und schlang die Arme um ihren Leib. Warum gab er sich so viel Mühe, ihr weiteres Ungemach zu ersparen? Die ganze Stadt würde am nächsten Morgen wissen, was sich ereignet hatte.
    „Dreh dich bitte um“, sagte er leise.
    Virginia horchte auf. „Ich habe noch nie gehört, dass du jemanden um etwas bittest“, sagte sie mit heiserer Stimme.
    „Ich befinde mich selten in der Situation, eine Bitte auszusprechen. Virginia ...“ Er verstummte.
    Sie sah ihn an und spürte, dass er bekümmert war und etwas auf dem Herzen hatte. Hoffnung keimte auf. „Was ist, Devlin?“
    Er schwieg einen Moment. Schließlich sagte er eher schroff: „Es tut mir so leid.“
    In diesem Augenblick hüpfte ihr das Herz vor Freude, und mit einem Mal begriff sie, dass sich trotz der schlimmen Erfahrungen nichts an ihren Gefühlen für diesen Mann geändert hatte – dass sie Devlin immer noch liebte. Sie war im Begriff, ihm zu sagen, dass es nicht seine Schuld gewesen sei, aber im selben Moment machte sie sich bewusst, dass er für all das die Verantwortung trug, was ihr bislang widerfahren war.
    „Bitte dreh dich um“, sagte er genauso schroff wie zuvor.
    Virginia kam der Aufforderung nach und spürte, wie seine Hände die Knöpfe des Ballkleides öffneten. Als er ihr das Kleid ausgezogen hatte, legte sie es über eine Stuhllehne und öffnete ihr Haar. Eine große Stille trat ein. Virginia war sich der Wirkung ihrer äußeren Erscheinung bewusst. Sie trug die neue Unterwäsche – das schwarze Spitzenunterhemd, das schwarz gehaltene Leinenkorsett und schwarze Seidenstrümpfe. Alles war mit elfenbein- und rosafarbenen Bändern verziert, alles strahlte Sinnlichkeit aus. Ich muss mich bedecken, dachte sie und schaute Devlin nervös an. „Würdest du ...“ Sie unterbrach sich, befeuchtete die Lippen und setzte erneut an: „Würdest du mir ein neues Kleid reichen?“
    Er bedachte sie mit einem kurzen Blick und ließ sich nicht anmerken, dass sie halb entkleidet vor ihm stand. Bereitwillig öffnete er den mit Schnitzwerk versehenen Schrank, als es an die Tür klopfte. „Herein“, rief er, und Virginia glaubte, Erleichterung in seinem Tonfall wahrgenommen zu haben.
    Hannah betrat das Gemach mit großen Augen und brachte ein Tablett mit einer Schüssel Wasser und Tüchern. Devlin legte Virginia eine Robe aus lavendelfarbener Seide um die Schultern – ebenfalls gefertigt von Madame Didier –, die Virginia erleichtert mit einem Gürtel schloss. „Oh weh“, wisperte Hannah besorgt. „Sie sind gestürzt! Es tut mir so leid.“ Sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Dann eilte sie zurück zur Tür und nahm ein zweites Tablett von einem Diener entgegen, der vor der Tür wartete. Sie brachte den gewünschten Weinbrand und zwei Gläser und zog sich dann zurück.
    Devlin nahm ein Tuch, tauchte es kurz in das Wasser und wandte sich Virginia zu. „Du hast Blut an der Lippe“, sprach er.
    Virginia schaute ihn nur stumm an und war verblüfft, wie rührend er sich um sie kümmerte. Ihr Herz schien zu flattern.
    Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und wischte das Blut mit sanften Strichen fort.
    Das Atmen fiel ihr schwer. Was tat er da? Und warum?
    Sacht hob er ihr Kinn an, betrachtete ihren Mund und schaute ihr dann in die Augen. „Ich fürchte, man wird die Wunde noch einige Tage sehen.“
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Seine Berührung war so zärtlich. Bislang hatte sie diese sanfte Seite an ihm nicht kennengelernt. Wenn sie nicht so aufgewühlt gewesen wäre, hätte sie vor Entzücken jauchzen mögen.
    Behutsam untersuchte er nun ihr Handgelenk, das nach wie vor schmerzte. Sie sah, wie sich seine Züge verspannten. Er fluchte.
    „Es

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