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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Verlangen umflortem Blick schaute sie zu ihm auf. „Oh, bitte“, keuchte sie selbstvergessen und schob sich ihm sofort drängend entgegen.
    „Mit Vergnügen“, raunte er, richtete sich ein wenig auf und bewegte sich bewusst auf ihr. Genüsslich rieb er den harten, nur von den Breeches zurückgehaltenen Schaft über ihre Weiblichkeit, während sie die Finger in seinen Schultern vergrub. Unverwandt starrte er auf ihr verzücktes Antlitz, und als er sah, dass ihre Lider aufflatterten und die Hitze der Lust in den Tiefen ihrer violetten Augen aufflammte, als sie sich ihm mit leisen Schreien ganz entgegenschob, vermochte er sich nicht mehr gegen den Druck zu stemmen. Der Damm brach. Sie umklammerte ihn schluchzend, als er sich unkontrolliert verkrampfte.
    Ihr lustvolles Stöhnen wurde leiser.
    Schwer atmend lag er auf ihr und konnte es kaum fassen. Soeben hatte er einen fürchterlichen Fauxpas begangen, als wäre er ein unerfahrener Schuljunge. Und seine kleine Gefangene hatte den Gipfelpunkt erreicht – laut und vernehmlich –, ohne dass er allzu viel dazu beigetragen hatte.
    Nach wie vor benommen, doch mittlerweile die weiche Frau unter sich wahrnehmend, rollte er sich auf die Seite und setzte sich dann kopfschüttelnd auf die Bettkante. Er wagte es nicht, Virginia anzuschauen.
    Er wusste nicht einmal, was er denken sollte.
    Handeln. Er musste jetzt handeln. Also sprang er auf, nahm sich saubere, trockene Wäsche aus dem Wandschrank und zog sich rasch aus. Wirre Gedanken bestürmten seinen benebelten Geist, doch er verdrängte sie eisern.
    Stattdessen konzentrierte er sich auf das Ankleiden. Mit bebenden Händen knöpfte er die Hose zu, aber zum Teufel, er konnte Virginias Blick spüren. Der Entschluss, sie nicht anzusehen, machte ihn nur noch grimmiger, beinahe zornig. Schließlich schlich sich doch ein Gedanke ein. Wenn er doch widerstanden hätte, wenn er sie doch nur nicht geküsst hätte!
    Mit bloßem Oberkörper fuhr er herum, und ihre Blicke verschmolzen. „War das dein erstes Mal?“
    Sie lehnte sich in den Kissen zurück. Einzelne verspielte Locken ihres dunklen Haars legten sich um ihr zierliches Antlitz, ihre großen Augen sahen ihn unverwandt an. In seinem großen Nachthemd sah sie unglaublich unschuldig aus. „W...was?“ Ihre Wangen verfärbten sich, dann schluckte sie. „Ja.“
    Erleichterung durchflutete ihn – und entfachte den Zorn nur aufs Neue. „Erinnere mich daran, dir nie wieder einen Scotch anzubieten“, grummelte er.
    Sie zuckte zusammen. „Das hatte nichts mit dem Scotch zu tun“, sagte sie unsicher, doch sie reckte das Kinn empor. „Es hatte ausschließlich mit dir zu tun.“
    Er wandte sich ab. Er wollte wahrlich kein weiteres Wort mehr hören.
    „Ich bin noch nie zuvor geküsst worden, Devlin.“

8. KAPITEL
    J rotzig beschloss Virginia, dass sie ihr tiefblaues Seidenkleid und den dazu passenden schwarzen Mantel genauso hasste, wie sie ihn hasste. Ungläubig starrte sie auf ihr bleiches Gesicht im Spiegel; ihre Augen waren unnatürlich groß, die Pupillen geweitet, ihr Mund wirkte seltsam geschwollen, zumindest schien er größer, voller und geschwungener als zuvor. Der nächste Morgen war angebrochen. Zitternd wünschte sie, Devlin wäre tot.
    Aber was würde das ändern? Sie wäre frei, gewiss, und könnte ihrer Wege gehen, aber nie würde sie die Erinnerung an diesen Mann abschütteln können.
    Sie errötete.
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. So viel stand zumindest fest. Auch wenn keine Frau gegen die Ausstrahlung eines Mannes wie Devlin O’Neill gefeit war und sich dieser machtvollen und unglaublich anziehenden äußeren Erscheinung zu entziehen vermochte, so ließ sich doch nur eine Närrin gegen ihren Willen festhalten. Und welche Frau verfiel obendrein noch auf den Gedanken, ihren Entführer zu einem Kuss zu verleiten? Sie konnte sich nur als törichte Gans bezeichnen, denn am Abend zuvor, als sie nach ihrem gescheiterten Fluchtversuch mit ihm allein in der Kajüte gewesen war, hatte sie nur an seine Berührung und seine Küsse gedacht, obwohl sie sich eigentlich einen neuen Fluchtplan hätte zurechtlegen müssen.
    „Sind Sie fertig?“, rief er von draußen durch die geschlossene Tür. Am Abend nach dieser peinlichen Szene war er verschwunden und hatte weiß Gott wo geschlafen. Zudem hatte er die Kajütentür von außen verschlossen – Virginia hatte zur Sicherheit an dem Knauf gerüttelt.
    Sie fragte sich, wer diese lüsterne Frau sein mochte, die sie aus dem

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