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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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aber nichts. Als ihm die Luft ausging und ein Gefühl der Panik ausbrach, blieb ihm nichts anderes übrig, als zurück zur Wasseroberfläche zu schwimmen. Kaum war sein Kopf wieder über Wasser, sog er die kalte Luft scharf und begierig ein.
    Da trafen sich ihre Blicke.
    Nur wenige Meter von ihm entfernt schwamm sie auf der Stelle und rang prustend nach Luft. Inzwischen hatten die Männer der „Mystere“ weitere Fackeln entzündet und leuchteten hinunter auf das Wasser. Sie schien genauso überrascht zu sein wie er.
    „Geht es Ihnen gut?“, fragte er drängend und schwamm zu ihr hinüber.
    Ihre Antwort war eine Verzweiflungstat. Kaum hatte er ihr Handgelenk gepackt, da spürte er den stechenden Schmerz einer Klinge an seinem Arm.
    Er war überrascht, dass sie eine Waffe hatte und ihn auch noch damit angriff. Einen Moment lang blieb ihm nichts anderes übrig, als zurückzuweichen. In ihren Augen lag grimmige Entschlossenheit, und er spürte, dass sie ihn wieder angreifen würde.
    Immer noch auf der Stelle schwimmend, stieß sie erneut zu, diesmal auf Kopfhöhe. Es gelang ihm, ihr Handgelenk zu umklammern und den Stich abzuwehren. „Lassen Sie den Dolch los“, warnte er sie voller Zorn.
    Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. „Nein.“
    Wieder konnte er nicht fassen, wozu sie fähig war. Von wachsendem Zorn erfüllt, verstärkte er den Druck auf ihr Handgelenk. Schließlich ließ sie den Dolch mit einem Wimmern los, und er zog sie zu sich.
    „Ich hätte fast gewonnen“, wisperte sie, und er merkte, dass Tränen in ihren Augen schimmerten.
    Abermals empfand er Mitleid für sie. Doch er schob das lästige Gefühl beiseite. „Sie waren nicht einmal kurz vor einem Sieg, Miss Hughes. Und es wird Ihnen auch nie gelingen. Nicht, wenn Sie vorhaben, es mit mir aufzunehmen.“
    Große Tränen liefen ihr über die feuchten Wangen. „Eines Tages werde ich mit Freude auf Ihrem Grab tanzen, Sie Bastard!“
    „Ohne Zweifel“, gab er zurück und spürte plötzlich, dass ihre schlanken Beine sich mit seinen verbanden. Augenblicklich schwand der Zorn, und die Lust regte sich tief in ihm.
    „O’Neill! Halten Sie sich an dem Seil fest!“
    Devlin sah, dass die Männer der „Mystere“ ihm eine Rettungsleine zuwarfen. Er drehte sich in Richtung Schiffsrumpf und war wie betäubt von einer Woge der Begierde, als er eine weiche Brust an seinem Rippenbogen spürte. Die Frau mit einem Arm umklammernd, griff er nach dem Tauende.
    Heftig zitternd trat sie vor ihm über die Schwelle seiner Kajüte. Devlin wandte sich an Gus. „Machen Sie etwas Wasser heiß, bevor sie noch an Fieber stirbt.“
    „Aye, Sir“, erwiderte Gus und warf Virginia einen ängstlichen Blick zu. Sie war zu beschämt angesichts dessen, was sie getan hatte, um ihm in die Augen zu sehen. Deshalb drehte sie beiden Männern den Rücken zu, schlang die Arme um den Leib und schlotterte. Sogar ihre Zähne klapperten.
    Devlin schloss die Tür hinter Gus und zündete mehrere Kerzen an. „Sie sollten besser die nassen Sachen ausziehen“, sprach er und ging an ihr vorbei zum Wandschrank. Er holte ein Nachthemd hervor, das er nie getragen hatte, da er stets nackt schlief.
    „Zur Hölle mit Ihnen“, stieß sie zitternd hervor.
    Er sah sie an und erstarrte. Gus’ nasse Kleidung klebte wie eine zweite Haut an ihrem Leib, und nun vermochte er jede nur erdenkliche Linie ihres Körpers zu sehen – von den Spitzen ihrer Brüste zu der schmalen Taille und, zum Teufel, bis hinunter zu ihrem Schoß.
    Einen langen Moment sah er sie unverwandt an und malte sich die dunklen, gelockten Haare und die weichen Tiefen ihrer Weiblichkeit aus.
    Mit einem Mal kam ihm die Kajüte furchtbar schwül und stickig vor.
    Sein Blick wurde unscharf; seine Männlichkeit wurde unerträglich hart, sodass es schmerzte.
    „O’Neill?“, flüsterte sie rau.
    Er zuckte zusammen, nach wie vor in den Fängen der unglaublichsten Lustempfindung, die er je durchlebt hatte. Die Vernunft kehrte nur langsam zurück. Mit einem unwirschen Laut warf er ihr das Nachthemd zu. Er wandte sich bewusst ab, da er Abstand zu ihr halten wollte. Sein Herz hämmerte gegen seine Rippen, als wäre er von Limerick nach Askeaton und zurück gerannt.
    Warum ihre Unschuld bewahren?
    Sie war der Gegner, ganz gleich, ob sie erst achtzehn war. Er könnte sie jetzt nehmen und sich selbst eine schnelle Befriedigung verschaffen. Was tat es schon zur Sache? Würde irgendjemand Anstoß daran nehmen? Sie war eine Waise, eine

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