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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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eben gesagt?“, fragte er.
    Sie verschränkte die Arme fest vor der Brust und starrte weiterhin in die Flammen.
    Sie hatte ihn nicht kommen hören und erschrak, als seine Hand ihren Ellbogen von hinten umschloss. „Was haben Sie gesagt?“, hakte er nach.
    „Nichts.“ Sie presste die Lippen fest aufeinander, aber ihr Herz pochte ungestüm in ihrer Brust. Sie hasste es, seine unmittelbare Nähe zu spüren.
    „Nein, Sie sagten, Fiona warte. Wo soll sie warten? Und auf wen?“ Sein Tonfall war frei von Verstellung.
    Sie fuhr herum und sah ihm in die Augen. Eine kleine innere Stimme warnte sie, ihre Worte zu überdenken, aber Virginia hörte nicht darauf. „Es stört mich nicht, wenn sie in Ihrem Bett ist, Devlin. Tatsächlich bin ich sogar froh!“
    Seine Augen weiteten sich, und sie glaubte, ihn zum ersten Mal wirklich überrascht zu sehen.
    „Oh, er ist so unermüdlich, wie ein Hengst!“, äffte sie das Hausmädchen nach. „Oh, ich bin ja sooo verliebt!“ Sie funkelte ihn wütend an.
    Devlin schwieg, und als sie genauer hinsah, merkte sie, dass er sich amüsierte. „Sie sind eifersüchtig auf Fiona?“
    Sie ließ ihn nicht weiterreden. „Ich bin nicht eifersüchtig! Ich bin erleichtert. Und ich denke, dass Sie im Augenblick im falschen Schlafzimmer stehen.“ Sie schenkte ihm ein aufgesetztes Lächeln.
    Einen langen Moment sah er sie an.
    „Sagen Sie etwas!“, forderte sie ihn aufgewühlt auf.
    „Ich habe Sie von einem amerikanischen Schiff entführt. Ich habe mir Mühe gegeben, Sie wie einen Gast zu behandeln, aber wir beide wissen, dass Sie hier gegen Ihren Willen festgehalten werden. Sie sollten wahrlich froh sein, dass ich mich mit einer belanglosen Hausangestellten vergnügt habe, Virginia.“
    Er hatte seine Worte ruhig und mit Bedacht vorgebracht. Virginia wusste, dass sie sich beherrschen müsste, aber es gelang ihr nicht. „Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich erleichtert bin, und ich denke, Sie sollten jetzt zu ihr zurückgehen!“, rief sie und spürte zu ihrem Schreck, dass ihr Tränen in die Augen traten.
    Er sagte kein Wort.
    „Warum sehen Sie mich so an, als wäre ich nicht ganz bei Trost?“, fragte sie, und ein ersticktes Schluchzen entfuhr ihr.
    „Ich verstehe Sie nicht“, sagte er schließlich mit weicherer Stimme. „Sie sind meine Gefangene. Wie können Sie da eifersüchtig sein? Das würde bedeuten, dass Sie etwas für mich empfinden ... für Ihren Entführer.“
    „Ich bin nicht eifersüchtig.“ Sie wandte sich ab, kurz davor, den brennenden Tränen freien Lauf zu lassen.
    Er ergriff ihren Arm und zog sie wieder zu sich. „Wie sollte ich Sie verletzt haben?“
    „Sie haben mich nicht verletzt!“, log sie und kämpfte verzweifelt gegen die Tränen an.
    „Sie weinen.“
    „Tue ich nicht. Es liegt mir nichts an Ihnen, und es kümmert mich auch nicht, dass Sie Fiona bevorzugen“, sagte sie. „Bitte lassen Sie mich los.“
    Er ließ den Arm los, doch stattdessen umschloss er ihr Kinn mit einer Hand. „Nur ein törichter Mann würde dir ein Hausmädchen vorziehen.“
    Sie traute ihren Ohren nicht recht. „Was?“
    „Mir liegt nichts an ihr. Ich hatte sie sogar völlig vergessen.“ Er zögerte. „Es tut mir leid, dass sie so freizügig geplappert hat, Virginia. Ich hatte auch vergessen, dass ich der Erste war, der dir einen Kuss gegeben hat.“
    Noch nie hatten sie so ehrlich miteinander gesprochen. Virginia biss sich verzagt auf die Lippe und sagte schließlich: „Aber ich habe es nicht vergessen.“
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Ich wollte einige wichtige Dinge mit dir besprechen, aber jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt dafür.“
    Sie schüttelte den Kopf und berührte Devlin am Ärmel. „Ich dachte, du magst mich“, wisperte sie und kam sich plötzlich wie ein kleines Mädchen vor, das um Aufmerksamkeit bettelt.
    Er sah sie eine Weile regungslos an. Sehr leise sagte er dann: „Männer benutzen Frauen allenthalben. Es bedeutet nichts. Es ist nur Mittel zum Zweck. Fiona war begierig, mir zu Willen zu sein. Ich bin nicht zu ihr gegangen, habe ihre Nähe nicht gesucht. Aber ich brauchte die körperliche Erleichterung. Es tut mir leid, wenn ich dich eifersüchtig gemacht habe, das war nicht meine Absicht. Um ehrlich zu sein, ich hatte den Vorfall schon völlig verdrängt.“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. Sie vermochte seine Worte nicht aufzunehmen, und nun benetzten Tränen ihre Wangen. „Ich dachte, du magst mich“, wiederholte sie leise.
    Eine

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