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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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„Nicht in der Weise, die Sie vermuten, Mylord.“ Sie zögerte und sah den Earl mit Tränen in den Augen an. „Er hat Gerald ermordet. Er hat meinen Gemahl vor meinen Augen ermordet.“
    „Ich weiß“, erwiderte Adare aufgebracht. „Es tut mir so leid, Mary.“
    Mary war am Ende ihrer Kräfte; verzweifelt schaute sie zur Seite, nur mühsam die Tränen zurückhaltend.
    Behutsam umschloss der Earl ihr Kinn mit einer Hand und drehte ihr Gesicht wieder zu sich. Ein weiteres Mal trafen sich ihre Blicke. „Wo ist Meg? Wo sind die Jungen?“
    Jetzt liefen ihr die Tränen ungehemmt über die Wangen. „Ich weiß nicht, wo Meg ist. Ich hatte sie auf dem Arm, als ich ohnmächtig wurde und ...“ Ihre Worte gingen in lautem Schluchzen unter.
    „Wir werden sie finden.“ Er schenkte ihr ein kleines Lächeln. „Ich werde sie finden.“
    Mary nickte und klammerte sich scheinbar an die vage Hoffnung, der Earl könne sein Versprechen einlösen. Plötzlich gewahrte sie ihre Söhne unweit des aufgeschlagenen Zelteingangs. Steif wie zwei Statuen standen die beiden dort und starrten sie und den einflussreichen Earl an. „Devlin! Sean! Gott sei Dank, ihr lebt und seid unverletzt!“ Sie eilte zu ihren Kindern und nahm sie beide zugleich in den Arm.
    Devlin schloss die Augen und konnte es kaum glauben, dass sie ihre Mutter gefunden hatten. Sie waren jetzt in Sicherheit, denn von nun an würde sich der Earl ihrer annehmen. „Uns geht es gut, Mutter“, sagte er leise und löste sich aus der Umarmung.
    Adare trat zu ihnen und legte einen schützenden Arm um Marys Schultern. Rasch musterte er beide Jungen, und Devlin sah dem mächtigen Mann in die Augen. Ein Teil von ihm wollte aufbegehren, obgleich ihm bewusst war, dass sie die Hilfe des Earls mehr denn je brauchten. Gerald O’Neill war noch nicht bestattet worden, doch Devlin ahnte bereits die wahren Absichten von Adare – er hatte es schon seit Längerem vermutet.
    „Devlin, Sean, hört mir zu“, hob Adare an. „Ihr reitet mit mir und meinen Männern zurück nach Adare Castle. Sowie wir dieses Zelt verlassen, steigt ihr rasch hinter meinen Leuten auf die Pferde. Habt ihr mich verstanden?“
    Devlin nickte, aber immer wieder musste er von seiner Mutter zu dem Earl schauen. Bereits früher hatte er gesehen, in welcher Weise Adare seine Mutter angesehen hatte, allerdings hatten viele Männer ihre Schönheit bewundert. Einerseits war er erleichtert, dass der mächtige Adlige ihnen nun zu Hilfe kam, und doch verspürte er Widerwillen. Der Earl war ein Witwer, und er liebte Mary. Dessen war sich Devlin sicher. Nur wie stand es um seinen Vater, der nicht einmal angemessen beerdigt worden war?
    „Devlin!“, ermahnte Adare ihn scharf, und sein Blick war unnachgiebig. „Los jetzt!“
    Devlin gehorchte augenblicklich, und schon folgten er und Sean dem Earl und Mary. Zu viert verließen sie das Zelt.
    Draußen stand die Sonne im Zenit und brannte hell und heiß. Eine unnatürliche Stille lag auf dem Lager und den Hügelketten in der Ferne, über denen sich unheilvolle dunkle Wolken auftürmten. Mittlerweile hatten sich zahllose bewaffnete englische Soldaten um die Begleiter des Earls geschart. Kein Zweifel, wenn Hughes es gewollt hätte, wäre es an diesem Tag zu einem weiteren Massaker gekommen.
    Unsicher schaute Devlin zu dem Earl auf, aber selbst wenn Adare Angst verspürte, so zeigte er sie nicht. Devlins Respekt vor dem Mann nahm zu. Der Earl war in vielerlei Hinsicht wie Gerald und offenbar ebenso tapfer. Somit versuchte der Junge, der Furcht Herr zu werden, die ihn beschlich.
    Entschlossenen Schrittes begab Adare sich zu seinen Männern und hob Mary auf sein Pferd. Mit angespannter, hasserfüllter Miene schaute Hughes ihm zu. Devlin gab seinem Bruder einen Schubs, und während er selbst hinter einem Reiter auf die Kruppe des Pferdes sprang, wurde auch sein kleiner Bruder in den Sattel gehoben.
    Adare war bereits hinter Mary aufgestiegen. Er ließ den Blick über die Jungen und die Reihen der englischen Soldaten schweifen, ehe er Hughes fixierte. „Sie haben sich an meinem Eigentum vergangen“, sagte er mit drohendem Unterton. „Tun Sie das nie wieder.“
    Hughes lächelte grimmig. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie sich auf die Dame ... eingelassen haben.“
    „Sie wissen genau, wovon ich spreche, Captain“, rief Adare. „Sie haben meinen Pächter ermordet und mein Land verbrannt. Das ist ein Affront gegen mich und mein Haus. Und jetzt lassen Sie uns gefälligst

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