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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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dachte, traten ihr erneut Tränen in die Augen.
    Sie hasste es, ein Tier zu verlieren, jedes Tier, aber ganz besonders Pferde. Aber noch schlimmer war, dass sie keine Chance erhalten hatte, Sunlight zu retten.
    Marc schüttelte leicht ihre Schulter. “Nimm’s nicht so schwer, Holly.”
    “Nicht so schwer! Wie konntest du nur?” Holly wandte sich ab, und Marc ging zum Gatter und an den Männern vorbei zum, Haus.
    “Also, Doc, Sie hatten keinen Grund, Marc anzuschreien”, sagte Sam vorwurfsvoll. “Er wollte Sunlight nicht erschießen, aber es ging ihr wirklich sehr schlecht. Sie hatte große Schmerzen, und Sie hätten sie wirklich nicht mehr zusammenflicken können. Zuerst dachte ich, vielleicht würden Sie es schaffen, doch dann… wir sahen dann, wie schlimm es um sie stand, erkannten, dass ihr nicht mehr zu helfen war. Wir sind Viehzüchter. Wir ve rstehen auch etwas von Tieren, Doc.”
    Holly war immer noch nicht besänftigt. “Männer!”
    “Also, so ist es nicht, Doc. Wahrscheinlich ist dem Boss noch nie etwas so schwer gefallen. Er liebte dieses Pferd. Es war eins seiner Lieblinge, seit es auf die Ranch kam. Sunlight war Trishs Pferd.”
    Holly wandte sich Sam zu. Tränen schimmerten noch an ihren Wimpern.
    “Wer ist Trish?”
    “Marcs Frau.”
    Holly schaute auf die tote Stute. Marcs Frau! Sie hatte den Namen Trish schon ein paar Mal gehört, aber sie hatte nicht gewusst, dass Marc verheiratet war. Sie dachte flüchtig an das große Bett in Marcs Schlafzimmer, zu groß für einen Mann. Der Schmerz in ihrer Brust wurde noch etwas stärker.
    Es war inzwischen so dunkel geworden, dass Holly das Pferd kaum noch sehen konnte. Sie drehte sich um, ging mit schleppenden Schritten zum Zaun, schlüpfte durch das Gatter und stieg ohne ein Wort zu irgend jemandem zu sagen in ihren Jeep. Langsam fuhr sie nach Hause. Ihr Herz war von Trauer erfüllt, um das Pferd und um sich selbst.
    Es war immer noch heiß und windstill, als Holly vor dem Doktorhaus parkte. Sie ging nicht hinein, sondern setzte sich auf die lange Holzschaukel, die Doc Watson auf die Veranda gestellt hatte. Holly wippte hin und her und entspannte sich allmählich. Morgen würde sie Sunlights Tod in die Akten einschreiben und sich auf der Ranch erkundigen, was mit dem toten Pferd geschehen sollte. Für den Augenblick wollte sie nur hier sitzen, auf der Schaukel schwingen und an nichts denken.
    Zweimal läutete das Telefon, aber Holly fuhr fort zu schaukeln und beachtete es nicht. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein und nahm die Nachrichten auf. Der Piepser blieb stumm.
    Holly hörte das Auto, bevor sie die Scheinwerfer sah. Der Wagen bog in die Einfahrt ein, die Scheinwerfer beleuchteten den Vorhof und erfassten kurz Holly auf der Veranda, ehe sie abgestellt wurden. Holly saß reglos da, als Marc ausstieg, zu ihr kam, sie im Dunklen musterte, so gut es ging, und sich dann vorsichtig neben sie setzte.
    “Es tut mir leid”, sagte sie. Sie wusste jetzt, dass es unfair von ihr gewesen war, ihn anzugreifen. Die Gefühle waren mit ihr durchgegangen.
    Marc seufzte leise und setzte die Schaukel in Bewegung. “Es fiel mir verdammt schwer, Sunlight zu töten, Holly, aber sie litt so sehr, und du hättest sie nicht mehr retten können.”
    Sie nickte bedrückt. “Ich wollte es zumindest versuchen.” Sie schwieg ein Weilchen, dann wandte sie sich ihm zu. “Warum bist du gekommen?”
    “Du warst so außer dir. Ich habe versucht, dich anzurufen, aber du hast dich nicht gemeldet. Ich wollte mich vergewissern, dass mit dir alles in Ordnung ist.”
    “Weshalb?” Sie war über ihn hergefallen, als er bereits niedergeschlagen genug gewesen war. Weshalb kam er extra her, um nach ihr zu sehen?
    “Ich weiß nicht. Vielleicht, weil du so traurig warst. Ich wollte nicht, dass du dich den ganzen Abend schlecht fühlst.”
    “Wo ist denn Trish?” Holly biss sich auf die Lippen. Sie hatte nicht die Absicht gehabt, das zu fragen, es war ihr einfach herausgerutscht. Jetzt bedauerte sie allerdings, die Verandalampe nicht eingeschaltet zu haben, gern hätte sie Marcs Reaktion auf die Frage gesehen.
    “Trish ist vor langer Zeit gestorben. Sunlight war ein Geschenk für sie von mir, kurz bevor Trish ums Leben kam. Die Stute war alles, was mir von der Zeit mit Trish blieb.”
    Diese Neuigkeit musste Holly erst mal verdauen. Sie wusste nicht recht, ob sie traurig sein sollte, dass Trish tot war, oder froh, dass Marc ungebunden war. Aber was kümmerte sie das

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