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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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war ihr peinlich, dass sie nur sehr wenig anhatte.
    Dann schalt sie sich eine dumme Gans. Er konnte sie doch gar nicht sehen.
    “Ist es bei dir auch so heiß wie bei uns hier draußen, Darling?” Seine Stimme klang verführerisch.
    Holly räusperte sich. “Ja, es ist hier auch heiß.”
    “Komm her und lass uns ausreiten. Wenn wir aus dem Flachland heraus sind, können wir uns etwas abkühlen.”
    “Marc, ich bin schon zu Bett gegangen.”
    “Dann komme ich zu dir!”
    Holly gestattete ihrer Phantasie einen Moment lang, sich das auszumalen. Widerstrebend verbannte sie das Bild aus ihrem Sinn.
    “Nein.”

    “Vielleicht ein andermal.”
    “Das bezweifle ich.”
    “Also, Darling, du weißt, wir müssen mal anfangen, die aufregenden Erinnerungen zu erschaffen, die du nach Kentucky mitnehmen kannst.”
    Er erinnerte sich also. Unschlüssig kaute sie an ihrer Unterlippe, erwiderte dann: “Na gut, ich komme zu einem kleinen Ausritt.”
    “Ich könnte dich abholen…”
    “Nein, das dauerte doppelt so lange. Ich bin bald da.”
    “Ich erwarte dich mit den gesattelten Pferden.”
    Als Holly auf den Hof der Ranc h fuhr, wartete Marc, wie versprochen, mit den Pferden. Holly fragte sich flüchtig, was die Tiere wohl davon halten mochten, mitten in einer heißen Nacht gezäumt und gesattelt zu werden.
    Ein paar Minuten später ritten Marc und Holly den Weg neben dem Haus entlang und auf das offene Land zu.
    “Am Fluss ist es kühler”, sagte Marc und übernahm die Führung. Es war dunkel, und nur das Licht der Sterne erhellte die Nacht.
    Der Weg verbreiterte sich, und Holly holte Marc ein, ritt nun neben ihm. Sie wusste, dass sie mit dem Feuer spielte, wurde aber von Marc angezogen wie eine Motte vom Licht.
    “Erzähl mir von Kentucky und was dich dorthin zurückzieht, Darling”, sagte er plötzlich. “Lebt deine Familie dort?”
    “Mein Onkel und meine Vettern. Meine Eltern leben nicht mehr.
    Sie starben, als ich noch ziemlich klein war. Mein Onkel hat mich wie eine eigene Tochter aufgezogen.”
    “Ah ja, und auf seinem Gestüt willst du arbeiten.”
    Offensichtlich erinnerte er sich an ihr Gespräch auf dem Tanzfest. Ja, wenn er mich lässt.”
    “Warum sollte er das nicht tun?”
    Holly seufzte. “Onkel Tyson findet, dass eine Frau zum Einkaufen und zu Teeparties gehen oder Wohltätigkeitsbälle veranstalten sollte. Jedenfalls sollte sie nicht mit Pferden arbeiten und sich schmutzig machen. Als ich noch klein war, ließ er mich einige der Pferde bewegen, aber als ich in die High School kam, versuchte er, alle derartigen Aktivitäten zu unterbinden. Ich hatte mich damenhaft zu benehmen und mir nicht den Kopf über Pferde zu zerbrechen.”
    Etwas von der ohnmächtigen Wut und dem Groll, den Holly damals empfunden hatte, klang in ihrer Stimme durch, und das entging Marc nicht. “Immerhin hat er dir erlaubt, Tiermedizin zu studieren”, sagte er sanft.
    “Nein, das hat er nicht. Ich musste warten, bis ich großjährig war und seine Erlaubnis nicht mehr brauchte. Ich habe mir mein Studium selbst verdient.”
    “Wirklich beachtlich. Du hast viel erreicht.”
    Holly nickte. Sie hatte viel erreicht und war mit Recht stolz darauf.
    “Und was sagt dein Onkel nun?” wollte Marc wissen. Er zügelte sein Pferd, denn sie hatten den Fluss erreicht.
    “Nichts. Ich habe nicht mehr mit ihm gesprochen, seit ich fort ging, und das ist sieben Jahre her.” Sie blickte auf das langsam dahin fließende, im Sternenlicht schimmernde Wasser und seufzte. “Ich hoffe, dass er mich jetzt auf Windermere arbeiten lässt, weil ich inzwischen approbierte Tierärztin bin und auch schon Erfahrung habe.”
    Marc schwang sich von seinem Pferd und warf ihm die Zügel über den Hals. Roman war trainiert, stehen zu bleiben. Marc trat zu Hollys Pferd und blickte zu ihr auf. “Ich gebe dir Referenzen, wenn du willst,”
    “Trotz der Szene, die ich dir gemacht habe?” Sie versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu erkennen. “Ich weiß nicht einmal, ob du noch willst, dass ich euch auf dem Viehtrieb begleite,”
    Das klang niedergeschlagen.
    “Doch, ich möchte dich dabeihaben.” Marc umfasste ihre Taille, hob Holly vom Pferd und ließ sie an sich herab gleiten -
    genau wie neulich.

    Sie spürte seine Muskeln, seine Körperwärme, löste sich rasch von ihm und wandte sich dem Fluss zu.
    “Hier ist es zwar etwas kühler, aber immer noch heiß”, bemerkte sie. “Ich wünschte, es würde eine Brise aufkommen.”
    Irgend etwas, das sie

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