Wild wie die Praerie
abkühlen würde.
“Möchtest du schwimmen gehen?” Marc machte keine Anstalten, ihr zu folgen, als sie am Flussufer entlang schlenderte.
“Ich habe keinen Badeanzug mitgebracht.”
Er lachte. “Ich auch keine Badehose. Schwimmen wir einfach nackt.”
“Nackt?” fragte sie entsetzt.
Marc lachte: wieder. “Wir können sowieso kaum etwas erkennen, so dunkel ist es hier draußen, Darling.”
Holly schüttelte den Kopf. “Nein, ich bade nicht nackt.”
Marc kam rasch zu ihr und blieb vor ihr stehen. “Bist du prüde oder nur schüchtern?”
Sie überlegte einen Augenblick und sah dann zu ihm auf.
“Ich glaube nicht, dass ich prüde bin!’, me inte sie dann leise.
“Nun, es ist ja nicht so, dass einer von uns irgend etwas sehen würde, was er nicht schon mal gesehen hätte”, bemerkte er sanft und legte seine Hände auf ihre Schultern.
“Doch, ich vielleicht schon,” flüsterte sie und wurde rot.
Marc stand ganz still da. Das Schweigen dehnte sich aus, bis Holly meinte, etwas sagen oder tun zu müssen, irgend etwas, um die Spannung zu durchbrechen, die zwischen innen anzuwachsen schien.
“Holly, hast du jemals mit einem Mann geschlafen?” brach Marc in dem Moment das Schweigen.
Holly schüttelte erneut den Kopf. “Nein”, antwortete sie und blickte wieder zum Fluss hin.
“Aber neulich auf dem Heuboden…”
“Das war sehr angenehm, aber ich glaube, ich habe mich etwas zu sehr hinreißen lassen”, erklärte sie verlege n.
“Himmel, das kann man wohl sagen. Wir haben uns beide hinreißen lassen, und wären wir nicht durch Mrs. Etons Anruf unterbrochen worden, würden wir uns wohl noch mehr vergessen haben. Verdammt, ich bin nie auf die Idee gekommen, dass du noch Jungfrau sein könntest.”
Marc entfernte sich etwas von ihr. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Sie musste Ende Zwanzig sein und war immer noch Jungfrau. Verlangen stieg in ihm auf.
Holly fand die Situation sehr peinlich. Sie konnte Marcs Gesicht nicht sehen, nur seine Silhouette, und sie wünschte, sie hätte es ihm nicht erzählt.
“Das Wasser klingt so kühl, wie es über die Kiesel plätschert”, bemerkte sie, um das Thema zu wechseln.
“Ich wusste noch gar nicht, dass Wasser kühl klingen kann.
Weißt du was? Du behältst deine Unterwäsche an und ich meine”, schlug Marc vor und wandte sich ihr wieder zu. “Das ist ebenso gut wie Badezeug.”
“Einverstanden.” Holly ging zu den Pferden zurück, darauf bedacht, Abstand zwischen Marc und sich zu legen. Sie war froh über den Aufschub, denn beim Baden konnte sie sich abkühlen und brauchte nicht mehr zu diskutieren.
Die Kälte des Wassers war ein Schock nach der Hitze des Abends. Holly sprang an der von Marc bezeichneten Stelle hinein, wo ihr das Wasser über den Kopf reichte. Die Strömung war langsam, und Holly hatte keine Mühe, mit der Strömung zu schwimmen. Bald berührten ihre Füße Kieselsteine und Sand, und sie stellte sich auf, bis zum Hals im Wasser. Ihr Körper kühlte sich ab, und es war sehr erfrischend.
“Es ist herrlich!” rief sie Marc zu.
“Das wusste ich.” Er verschwand unter Wasser und tauchte neben ihr wieder auf. Er schüttelte sich, um seinen Kopf vom Wasser zu befreien, und spritzte Wasser in Hollys Gesicht.
“Hör auf!” rief sie lachend und fühlte sich unbeschwert wie ein Kind.
“Warum denn, Darling, willst du etwa nicht nass werden?
Das wird dich abkühlen.” Marc bespritzte sie erneut.
Holly rächte sich, indem sie mit der Hand über die Wasseroberfläche fuhr und ihm eine ganze Welle entgegenschickte. Sekunden später lieferten sie sich eine richtige Wasserschlacht. Holly lachte und planschte und versuchte seinen Wasserattacken auszuweichen. Ein paar Mal bekam sie den Mund voll Wasser, spuckte es aus und platschte Marc noch stärker Wasser ins Gesicht.
Als sie seinen Angriffen kaum noch aus weichen konnte, hob sie lachend die Hände. “Hör auf, ich ergebe mich!”
“Bedingungslos?” neckte er sie und bewegte sich durch das Wasser auf sie zu.
“Ja! Wenn ich es nicht tue, werde ich ertrinken.”
Marc umfasste ihre Taille und hob Holly hoch an seine Brust, so dass ihr Gesicht mit seinem auf gleicher Höhe war. Holly lächelte ihn an und ließ die Füße im Wasser schweben.
Es war für Holly die natürlichste Sache der Welt, die Arme um Marcs Nacken zu schlingen und Marc zu küssen. Zuerst berührte sie seine Lippen ganz vorsichtig, aber als er stillhielt und ihr die Initiative überließ, steigerte sie den
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