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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hervorragender Läufer war.
    Er kannte
die Gegend, konnte daher abkürzen. Der Hohlweg schlängelte sich. Tim schnitt
die Schleifen ab, indem er über die Weide rannte.
    Jetzt stand
er, nur mäßig keuchend, auf der Anhöhe und blickte ins sogenannte Hinrichstal
hinunter. Es war nicht viel tiefer als ein Suppenteller, die Bezeichnung Tal
eine Hochstapelei.
    Der
Nachtwind stürmte schon seit Minuten und riss Fetzen aus der Wolkendecke.
Gedämpftes Mondlicht beleuchtete den verlassenen Bauernhof. Nichts rührte sich
dort. Aber zwischen den Gebäuden stand ein alter VW.
    Tim
pirschte hinunter. Als er Hufschläge hörte, verbarg er sich hinter einem
Schuppen.
    Die
Pferdediebe kamen. Fröhlich trabte Ringo mit ihnen. Gefiel’s dem Siegerpferd
nicht beim Grafen? Oder biederte sich der Hengst mit jedermann an?

    Beppos
Komplice war ein großer, qualliger Kerl.
    Tim hörte,
dass sie redeten, konnte aber nichts verstehen.
    Beppo
führte das Pferd in einen der Ställe, wo er sicherlich eine Box hergerichtet
hatte — mit Gitterwand und Einstreu.
    Der
Komplice stieg in den VW und fuhr ab in Richtung Stadt.
    Tim prägte
sich das Kennzeichen ein.
    Jetzt
jagten die Wolken am Himmel. Es wurde heller und heller. Der Mond kam durch. Wo
blieb Beppo?
    Offenbar
fütterte er Ringo. Zumindest musste der Pferdedieb glauben, alles sei bestens
gelaufen. Vielleicht sollte er hier wachen und hatte sich ebenfalls aufs Stroh
gestreckt.
    Als die
drei Araber zwischen den Gebäuden auftauchten, presste Tim sich an die
Bretterwand des Schuppens.
    Gar nicht
so ungeschickt, dachte er, wie die schleichen.
    Sie
verschwanden hinter dem ehemaligen Wohnhaus.
    Nein!
dachte Tim. Nach Zusammenarbeit sieht das nicht aus. Gilt die Abmachung nicht
mehr? Wollen die Wüstensöhne die Pferdediebe betrügen? Aber was sagt der Graf
dazu? Diese Sorglosigkeit trotz meiner Warnung! Ein Dreikäsehoch hätte Ringo
entführen können! Sogar die Hunde mussten im Haus bleiben. Das riecht ja, zum
Kukkuck, nach Absicht. Als sollte der Pferdediebstahl gelingen.
    Beppo hatte
jetzt die Tür zum Stall weit geöffnet. Er stand vor Ringos Box, pfiff und
klopfte mit — tatsächlich! — mit dem heute gekauften Gummiknüppel gegen das
rechte Knie.
    Hinter der
Hausecke trat einer der Araber hervor, hielt auf den Stall zu, rannte zur Box.
Er rief irgendwas und hielt sich eine Hand vors Gesicht.
    Was dann
geschah, lief ab wie am Schnürchen.
    Hinter
Beppo tauchte zunächst einer der Araber auf, dann der nächste. Der erste
schwang einen Prügel oder sowas ähnliches, überwältigte Beppo. Dann packten
beide zu, stülpten Beppo einen Sack über den Kopf. Schon lag er am Boden. Zwei
knieten auf ihm. Der dritte, inzwischen auch dazugekommen, schnürte dem
Zappelnden Arme und Beine zusammen.
    Der Wind
trug seine Wutschreie her. Aber das nützte ihm nichts.
    Er wurde in
den ehemaligen Schafstall geschleift. Farid und Nuwas besorgten das. Harun
holte inzwischen die Räder.
    Zu dritt
verschwanden sie in dem Stall, in dem Ringo stand.
    Was mache
ich, dachte Tim, wenn sie jetzt abhauen? Wollen sie Ringo zum Grand-Hotel
mitnehmen?
    Aber das
stand offenbar nicht auf dem Programm. Vielmehr schwangen Harun und Nuwas sich
auf die Räder. Eilig fuhren sie in Richtung Gestüt zurück.
    Um den
Grafen zu verständigen? überlegte Tim. Oder um einen Wagen zu holen, mit dem
sie Ringo transportieren können?
    In diesem
Moment sah er seine Freunde.
    Sie
tauchten hinter der Anhöhe auf, weit abseits vom Weg. Offenbar hatten sie Harun
und Nuwas bemerkt und waren ihnen ausgewichen.
    Aber jetzt
standen sie so deutlich vor dem Mondlicht des Himmels — es hätte für ein Foto
gereicht.
    Auch Farid
bemerkte sie. Er reagierte sofort. Seine Hand fuhr in die Tasche. Was er
hervorriss, war klein und metallisch. Eine Pistole?
    Solchermaßen
ausgerüstet, stürmte er den dreien entgegen. Aber er mußte an dem Schuppen
vorbei, hinter dem Tim lauerte.
    Ein
gestrecktes Bein genügte.
    Farid stand
unter Tempo, überschlug sich in der Luft wie ein Hase im Feuer, landete hart
auf der Vorderseite und brüllte einen arabischen Fluch, der sicherlich im
höchsten Maße beleidigend war.
    Die Pistole
— es war eine — flog in den Sand.
    Schon
kniete Tim auf dem Kerl und wollte ihn mit einem Würgegriff niederhalten.
    Aber der
Araber wehrte sich nicht mehr. Sein Stöhnen hätte einen Pflasterstein
streichfähig gemacht.
    Tim riss
ihn hoch, sah, was mit ihm los war, fühlte aber kein Mitleid, sondern ließ ihn
fallen wie

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