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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ein
Witzbold, Herr Harun. Aber es ist nicht nett, mich deshalb zu wecken. Ich habe
schon geschlafen.“
    „Verzeihung!“
sagte Tim. „Und wo ist der Adi?“
    „Na, im
Grand-Hotel! Wo sonst? Bei Ihrem Chef. Jetzt wird Bargeld fällig. Jedenfalls
die erste Rate.“
    „Dann gute
Nacht!“, sagte Tim und legte auf. Den andern erklärte er: „Adis Verwalterin
oder Lebensgefährtin oder was auch immer sie sein mag — hängt mit drin. Interessant,
das zu wissen. Nun noch die Kripo. Dann, Herr Feuchtlinger, können wir fahren.“
     
    *
     
    Im vierten
Stock hatte der Scheich die halbe Etage gemietet — was sich sonst nur
Staatschefs leisten, wenn sie auf Kosten der Steuerzahler im Luxushotel
absteigen: natürlich niemals privat, sondern immer im Auftrag des Souveräns (hier:
Gesamtheit der Wähler).
    Eine
Flurtür trennte den Trakt von den anderen Gästezimmern. Ein Leibwächter schob
Wache. Er war schläfrig, riss aber die Augen auf, als die vier TKKG-Freunde
plötzlich vor ihm standen.
    „Wir wollen
zum Öhli“, sagte Tim. „Es ist wichtig. Geht um Ringo. Du verstehen? Flinker
Zosse, hühüh!“ Er hoppelte, als säße er im Sattel. „Nun melde uns an bei deinem
Ölfündigen. Dalli, dalli!“

    Der Typ
blickte kariert, verstand aber den Namen Ringo und die Gestik (Gebärde) sowieso.
    „Brrrummmreidirim!“,
befahl er mit herrischer Geste. Dann pilgerte er zu seinem Gebieter.
    Ob sie
willkommen waren, die vier, fragte sich. Aber sie wurden hereingelassen.
    In Scheich
Öhlis Besuchszimmer war der Teufel los.
    Öhli selbst
thronte im Sessel und blickte finster umher. Graf Pleich-Wonningen war bleich
bis zu den Ohren und schnappte seit drei Minuten nach Luft.
    Nuwas kaute
auf der Unterlippe.
    Harun, der
Raubvogeltyp, hatte vom Leder gezogen, nämlich den Grafen mit Schimpf
übergossen und in Beleidigungen ertränkt. Das Mildeste, was er ihm vorwarf, war
Betrug. Denn welche andere Erklärung gab es für die schockierende Situation,
dass im Hinrichstal plötzlich gähnende Leere herrschte und niemand mehr da war,
weder Ringo, noch Beppo, noch Farid?!
    Als die
vier Freunde eintraten, stockte Haruns Wortschwall.
    Pleich-Wonningen
wurde noch bleicher und war einer Ohnmacht verdächtig nahe. Nuwas starrte Tim
an, hätte sich aber um nichts in der Welt mit ihm angelegt. Öhli schob die
Brauen zusammen. Ihm fehlte der Durchblick. Immerhin ahnte er, wer ihn da zu
mitternächtlicher Stunde besuchte.
    „Guten
Morgen!“, sagte Tim. „Wir sind gekommen, um... also, es ist wirklich ein
Jammer, dass jetzt niemand Fotos macht. Ihre Gesichter sind sehenswert. Um es
kurz zu sagen: Die Sache ist aus und vorbei, euer Schmutzgeschäft geplatzt. Aus
dem geplanten Versicherungsbetrug, wie ich doch an nehmen darf, wird nichts. Beppo
und Farid sitzen bereits hinter Gittern. Ringo befindet sich in besten Händen.
Beppos Komplice wird soeben verhaftet. Und Sie, meine Herren...“
    Grinsend
wies er zur Tür. Sie flog auf.
    Rückwärtsgehend
erschien der LvD (Leibwächter vom Dienst). Er hatte seinen Dolch
gezückt, was ein Fehler war. Immerhin versuchte er, die Staatsgewalt zu
behindern. Aber zwei der vier Kripo-Beamten richteten ihre Pistolen auf ihn.
Und für Öhli zu sterben — dazu war er nicht bereit. Nicht mal dann, wenn der
ihn besser bezahlt hätte.
     

    *
     
    Beppo und
Farid hatten auch bei der Kripo alles gestanden. Dagegen war kein Kraut
gewachsen. Anklage wurde erhoben und Adalbert Graf Pleich-Wonningen verurteilt
wegen versuchten Versicherungsbetruges. Genauso erging es seiner Verwalterin.
    Harun,
Farid und Nuwas teilten dieses Schicksal. Außerdem wurden sie der schweren
Körperverletzung für schuldig befunden. Beppo und Metzel saßen ein wegen
Einbruchsdiebstahls.
    Damit war
der Gerechtigkeit anscheinend Genüge getan. Denn dem Scheich konnte nichts
nachgewiesen werden. Er blieb verschont, was er sicherlich seinen Ölquellen
verdankte. Was aus denen sprudelte, wurde auch in Deutschland gebraucht.
    Ganz
ungeschoren kam er allerdings nicht davon. Die Presse nahm sich seiner an und
ließ kein gutes Haar an ihm. Mit Recht. Sogar die Leitung des Grand-Hotel du
Park bewies erstaunliches Rückgrat, erklärte nämlich dem betuchten Gast, dass
er unerwünscht sei.
    Blamiert
zog er aus und schob ab in die Wüste.
    Was Ringo
betraf, wurde eine Lösung gefunden, der Pleich-Wonningen zähneknirschend
zustimmen musste.
    Der Hengst
fand eine neue Heimat in einem amerikanischen Rennstall, der den besten Ruf
hatte.
    Die
TKKG-Bande

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