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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zuverlässig, charaktervoll und aufgeschlossen. Ein
Jammer, dass sie nicht hier wohnt. Dann wären wir zu fünft, und meine weibliche
Minderheit wäre auf satte 40 Prozent aufgestockt.“
    Klößchen
furchte die Stirn und begann zu rechnen, wieviel zwei Fünftel in Prozenten
sind. Er kam zu einem ähnlichen Ergebnis.
    „Sie kommt
allein?“, forschte Tim.
    „Das habe
ich doch schon fünfmal erzählt.“
    „Sechsmal.“
Karl grinste. „Jedenfalls eine ziemlich weite Reise für so einen jungen
Hüpfer.“
    „Was heißt
hier Hüpfer?“
    „Naja.
Susanne klingt so feierlich - und sie hüpft ja Deutschland querbeet. Bahn oder
Jumbo-Jet?“
    „Mit der
Bahn. Ist billiger. In meinem Zimmer habe ich das Gästebett aufgestellt. Das
wird tierisch lustig.“
    „Affenlustig“,
nickte Tim. „Hoffentlich kann Oskar sein Schlafbedürfnis decken, wenn ihr die halbe
Nacht sülzt (quasselt) .“
    „Das lass
nur unsere Sorge sein“, schmetterte sie ihn ab. „Susanne ist genauso tierlieb
wie ich. Jedenfalls — wenn sie nachher um 14.22 Uhr eintrifft, könntet ihr als
Empfangskomitee (Komitee = Ausschuss) aufmarschieren. Dann weiß sie
gleich, was ihr bevorsteht — im Hinblick auf meine Freunde.“
    „Selbstverständlich
sind wir da“, lachte Tim. „Genügen neun Rosen? Oder nehmen wir lieber elf?
Falls sie aber andere Blumen bevorzugt... Au!“
    Gaby hatte
zu einem Schwinger ausgeholt und ihre zarte Faust auf seiner Brust gelandet.
Jetzt hielt sie sich das Gelenk und machte Fingerübungen.
    „Das ist,
als haut man gegen eine Betonwand“, meinte Karl mitfühlend.
    Tim nahm
Gabys Hand und pustete zärtlich auf die Knöchel. „Also, Pfote, was deine Pfote
betrifft — Gewalt ist sowieso nicht deine Waffe. Mit Charme erreichst du nicht
nur mehr, sondern alles. Bei mir sowieso. Und... ehm... Ich glaube, es hat
geklingelt.“
    Das kam
gerade rechtzeitig, um sein Bekenntnis auf halbem Weg zu stoppen, und kündete
die letzte Stunde an. Auch die würde die 9b noch überstehen — mit vereinter
Schläfrigkeit.
    Nach der
Schule fuhren Gaby und Karl zur Stadt zurück.
    Tim und
sein dicker Freund Klößchen schleppten ihre Schulbücher ins ADLERNEST,
säuberten sich die Hände von der Vormittagsmühsal und tanzten dann im
Speisesaal an, wo die Luft nach Gulasch roch und 500 Schülern die Spucke im
Mund zusammenlief, besonders den Gefräßigen.
    Die
ADLERNEST-Bewohner speisten. Klößchen wollte und wollte nicht aufhören. Tim
musste ihm den Teller wegnehmen, denn die Zeit drängte. Sie konnten sich nicht
darauf verlassen, dass jeder Zug Verspätung hatte. Der um 14.22 Uhr war
möglicherweise pünktlich.
    Mit ihren
Tretmühlen fuhren sie zur Stadt. Klößchens gulaschgefüllter Magen hing fast
zwischen den Handgriffen des Tourenlenkers.
    Pfote hat
schon recht, dachte Tim. Besser, Susanne sieht gleich, was da auf sie zukommt.
Eigentlich sind wir ja unmögliche Typen: Willi, der Vielfraß; Karl mit seinem
Gedächtnis, das jeden blamiert und... ja, mein schlimmster Fehler ist wohl,
dass ich mich überall einmische. Nur Gaby ist ohne Tadel, vielmehr randvoll mit
Tugenden. Ihre Lieblichkeit zieht. Ohne Gaby wären wir ein öder Männerverein.
    Im
Altstadtviertel bewegte sich der Mittagsverkehr im Schritt. Zuviele waren
unterwegs.
    Kommissar
Glockners BMW parkte vor dem Lebensmittelgeschäft, das Gabys Mutter gehört.
    Karls
Stahlross verriet, dass er schon da war.
    Oskar,
vierbeiniger Liebling der Familie und Ehrenmitglied der TKKG-Bande, saß hinter
der Wohnungstür. Er war ausgehfertig, d.h., schon angeleint, und Gaby hatte ihm
die Behänge, die lockigen Spaniel-Ohren, gebürstet. Mit Freudengeheul sprang er
an Tim hoch, den er besonders fest ins Hundeherz geschlossen hatte.
    Die Jungs
begrüßten Gabys Eltern, die noch am Tisch saßen: die hübsche Frau Glockner und
den Kommissar.
    Gaby war
aufgeregt.
    „Sie hat
ihr Zimmer umgeräumt — du erkennst es nicht wieder“, sagte Karl zu Tim. „Für
uns ist kaum noch Platz.“

    „Ihr seid
jetzt auch nicht meine Gäste“, lachte Gaby. „Wo ist Willi?“
    „Eben war
er noch da.“
    „Hier, in
der Küche“, antwortete Klößchen mit vollem Mund. „Ich helfe beim Abräumen.“
    „O weh!“,
meinte Gaby. „Mami hat noch Schokoladenpudding.“
    Tim blickte
in die Küche. „Du isst doch nicht etwa schon wieder?“
    „Wieso
schon wieder?“, lächelte Frau Glockner. „Ich denke, ihr habt das Mittagessen
verpasst.“
    Klößchens
Mondgesicht verwandelte sich in eine Tomate. Sein

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