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Wilde Flucht

Wilde Flucht

Titel: Wilde Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rechten, in der er eine 9-mm-Pistole hielt, in die gleiche Richtung. Er knipste das Licht an, und von jenseits des Taschenlampenstrahls sahen acht mattrote Augen aus dem Halbdunkel zurück. Das Knurren steigerte sich zum Geheul.
    Vier ausgewachsene Timberwölfe, deren Fellfarbe von tiefschwarz bis hellgrau reichte, starrten Tibbs und den Alten gesenkten Kopfes mit heidnisch anmutenden Laseraugen aus einem soliden Metallkäfig an. Die Wölfe waren wahrscheinlich im Glacier-Nationalpark oder in Kanada gefangen und nach Choteau gebracht worden. Von dort würden sie in Emily Betts alte Cessna geladen und zu unbekannten Bergen im Süden geflogen werden, um die Population weiter zu vergrößern.
    Tibbs und der Alte erhoben sich, und die alten Knochen knackten. Tibbs schob seine Waffe ins Holster und folgte dem Alten zum Flugzeug.
    Die Arbeit war einfach, erforderte aber Geschick. Der Alte hielt die Taschenlampe, während Tibbs sich mit einem rasierklingenscharfen Universalmesser an sechs schwarzen Hydraulikschläuchen zu schaffen machte, die aus dem Motor kamen. Er schälte lange Stücke von ihnen ab, achtete aber darauf, sie nicht zu kappen, sondern nur die Schlauchwände zu schwächen, damit sie unter Druck in der Luft rissen. Es wäre unsinnig gewesen, die Schläuche durchzuschneiden, denn das würde verräterische Pfützen von Hydraulikflüssigkeit unter dem Flugzeug hinterlassen, die womöglich am Morgen bemerkt wurden. Die Schläuche sollten platzen, wenn Emily Betts an den Rocky Mountains entlang nach Süden flog.
    Ob sie das Fehlen von Hydraulikflüssigkeit aufgrund der Instrumente merken und umkehren würde oder weiterflöge, würde keinen Unterschied bedeuten. Sie würde so oder so kaum sicher landen können, falls sie keine erstklassige Pilotin war. Und Tibbs hatte gesagt, das bezweifle er sehr.
    » Da ist sie«, sagte Tibbs und lehnte sich zurück. Der Alte rieb sich unter der Sonnenbrille die Augen und versuchte, das Flugzeug zu erkennen.
    Der Propeller der kleinen Maschine, die Emily Betts und ein Mann aus dem dunklen Hangar zogen, glitt ins Freie. Betts trug einen olivgrauen Fliegeranzug. Sie war dick und wirkte kräftig, als sie sich vorbeugte und eine Stütze wegstieß. Aus der Entfernung konnte der Alte ihr Gesicht nicht klar erkennen.
    » Sie müssen die Wölfe schon verladen haben«, sagte Tibbs. » Die machen da drin sicher ein Mordsspektakel.«
    » Sie hat die Tür geöffnet und steigt ein«, fuhr er fort. » Jetzt lässt sie den Motor an. Oje, da läuft Flüssigkeit heraus. Ein Schlauch ist schon geplatzt.«
    Der Alte spürte seine Anspannung wachsen. Ihr Plan konnte schiefgehen. Sollte das passieren, müssten sie in der Gegend bleiben, bis sie ihren Auftrag erfüllt hatten. Der bloße Gedanke daran ließ ihm übel werden.
    » Da fließt was aus dem Flugzeug«, sagte Tibbs. » Ich weiß nicht, ob ihr Helfer es sehen kann.«
    » Sie wird vor dem Abflug die Instrumente prüfen«, überlegte der Alte. » Da merkt sie sicher, dass etwas nicht stimmt.«
    » Das Flugzeug bewegt sich«, entgegnete Tibbs.
    Der Alte sah genau hin. Nun war die Cessna schon zu schnell, als dass Tibbs sie noch mit dem Fernrohr verfolgen konnte. Sie beschleunigte auf der Rollbahn. Beide wussten, dass Emily Betts das Leck noch immer bemerken und den Start abbrechen konnte. Das Motorgeräusch wurde immer heller.
    Der Alte hielt den Atem an und beobachtete, wie das Flugzeug und sein Schatten über die Startbahn rasten. Nun begann der Schatten zu schrumpfen und verschwand dann im Salbeigesträuch. Emily Betts war in der Luft. Der Mann, der beim Herausschieben der Cessna geholfen hatte, stand am offenen Tor des Hangars, sah dem Flugzeug mit über die Brauen gelegter Hand nach, ging in die Halle und schloss das Tor von innen. Ihm war offensichtlich nicht aufgefallen, dass etwas nicht gestimmt hatte.
    Sie sahen der gen Süden verschwindenden Cessna nach, bis sie nur noch ein glänzender weißer Punkt über den Bergen war.
    Der große schwarze Ford näherte sich von Norden her der Stadt Augusta, Montana, als der Alte Charlie den Kopf zuwandte. Die Kopfstütze drückte gegen den Bügel seiner Sonnenbrille, so dass die Gläser nach rechts verrutschten und sein Gesicht schief wirkte, doch das war ihm egal.
    » Wie viele noch, Charlie?«, fragte er.
    Tibbs warf ihm diesmal nicht den üblichen Zornesblick zu. Er war stets prima gelaunt, wenn seine Pläne problemlos aufgingen.
    » Einer«, gab er zurück. » Nur noch einer.«
    Der Alte atmete

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