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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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auf, er stemmte erneut die Hanteln, die eine interessante Wirkung auf seine Oberarmmuskeln zeigten. Zum Anbeißen – aber es machte sie nicht an. »Dominante Frau, gleichrangiger oder höher stehender Mann, das ist es. So läuft es doch immer.«
    Eisblaue Augen, in denen sich die Farben des Bildschirms spiegelten, sahen tief in sie hinein. »Du weißt doch schon lange, dass das nicht stimmt. Warum kramst du immer wieder die gleichen Argumente hervor? Schnapp dir Drew und probier es aus.«
    »Weißt du, wie nervig es ist, dass du immer so tust, als wüsstest du alles?«
    »Zum Glück bin ich größer als du, sonst würdest du mich zu Boden schlagen.« Er legte die Hanteln aus der Hand, stand auf und legte sich auf eine Matte. »Stell dich auf meine Beine.«
    »Ich hab Stiefel an.« Doch sie ging zu ihm und drückte mit den Händen seine aufgestellten Knie herunter, während er in schneller Folge Sit-ups machte, ohne auch nur einen Moment außer Puste zu kommen. »Kennst du Adria?«
    Hawke verzog die Lippen. »Wie kann eine so kluge Frau sich nur so dumm anstellen.« Sie starrte ihn an, und er bequemte sich zu einer Erklärung. »Du bist nicht Adria.«
    Nein, das war sie nicht. Sie würde niemals einem Mann gestatten, sie so zu behandeln, wie Martin Adria – wie er mit Adria seit jeher umging. Drew dagegen … nein, er war sicher nicht wie Martin.
    »Was überlegst du noch?«, fragte Hawke, seine Bauchmuskeln arbeiteten, denn er hatte das Training nicht unterbrochen. »Du musst das mit Drew klären.«
    »Verdammt noch mal, Hawke. Ich glaube, diesmal hab ich wirklich Mist gebaut.« Sich miteinander zu messen, miteinander zu kämpfen, war schon in Ordnung. Aber sie hatte eine Grenze überschritten, indem sie einen Dritten ins Spiel brachte – aus Panik, aber dennoch hatte sie damit alles schlimmer gemacht.
    »Ja, wahrscheinlich schon.« Brutal ehrlich. »Doch er ist dir nur drei Stunden voraus, wenn du gleich losgehst, holst du ihn noch ein.«
    Sie sah Hawke an, als er endlich genug hatte und mit der Übung aufhörte. »Wird er mich mit offenen Armen empfangen?«
    »Natürlich nicht.« Er stand geschmeidig auf, als sie seine Knie losließ, und schaltete mit der Fernbedienung auf das Sportprogramm um. »Aber du bist nicht der Typ, der aufgibt. Was natürlich auch gleichzeitig deine größte Schwäche ist«, fügte er hinzu, als sie schon an der Tür war.
    Indigo zog noch einmal die Gurte ihres Rucksacks fest und trat in die kühle Nacht hinaus. Sie hätte auch als Wölfin in die Berge laufen und ihre Nahrung jagen können, aber die Begegnung mit Drew würde sowieso schon emotional aufgeladen sein. Das musste sie nicht noch forcieren, indem sie nackt auftauchte.
    Hawke hatte nicht gewusst, wohin Drew gegangen war, und der stürmische Regen hatte jegliche Witterung weggewaschen, sie würde sämtliche ihr zur Verfügung stehenden Fähigkeiten nutzen müssen, um ihn aufzuspüren. Was sehr viel einfacher gewesen wäre, wenn der Wind nicht noch aufgefrischt hätte und jetzt wirbelnde Blätter und der Geruch nach Erde den letzten Rest brauchbarer Spuren verwehten.
    Gerade war sie in die Hocke gegangen, um nach versteckten Hinweisen zu suchen, ob ein Mann von Drews Größe und Gewicht hier durchgekommen war, als etwas neben ihr raschelte. Sie zuckte zusammen – wie tief musste sie in Gedanken gewesen sein, dass sie ihre Flanke ungeschützt gelassen hatte. Zwar befand sie sich noch auf Wolfsterritorium und ihr näherte sich ein Offizier, aber dennoch … »Was schleichst du denn hier im Dunkeln herum?«
    Judd kauerte sich neben sie. »Das ist eine meiner Fähigkeiten.« Er war ganz in Schwarz gekleidet, der Prototyp eines Auftragskillers. Zwar war er ausgestiegen, stand aber ihres Wissens immer noch in Kontakt mit Medialen – genauer gesagt mit dem Gespenst, dem gefährlichsten Rebellen im Medialnet.
    »Triffst du dich mit deinem unheilvollen Kumpel?«
    Judd schüttelte den Kopf, sein dunkelbraunes Haar schimmerte fast schwarz. »Ich habe keine Zeit für Plaudereien – bin in einer Stunde verabredet.« Die Leute, mit denen er sich treffen wollte, gehörten wohl nicht zu der Sorte, die gerne warteten. »Drew ist da langgegangen.« Er zeigte geradeaus. »Bin ihm eine Weile nachgeschlichen, um mich zu vergewissern, dass er nichts Dummes anstellt. Zuletzt habe ich ihn am Schlangenpass gesehen.«
    Als Judd sich erhob, stand Indigo ebenfalls auf. »Danke.« Sie fummelte betreten an einem Gurt des Rucksacks herum. »Warum?«
    Judd

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