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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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wegschaffen können, aber erstens wäre das eine Kraftverschwendung, und zweitens wäre ein Eindringling vor einem weißen Hintergrund so unübersehbar wie ein fauler Zahn.«
    Indigo nickte. »Stimmt – die schneebedeckten Gebiete können wir also auch erst mal ausschließen. Ebenfalls die, in denen es viel Verkehr gibt.«
    Andrew sah seine Schwester an. »Hast du ein Stück Papier?«
    »In der Tasche ist ein Block, glaube ich jedenfalls … « Sie kramte darin und hatte Erfolg. »Bitte. Und auch ein Stift.«
    »Danke, kleine Schwester.« Er grinste, als sie ihm eine Kusshand zuwarf, schlug den Block auf und zeichnete in groben Umrissen das Land der SnowDancer-Wölfe. »Also, hier sind wir.« Er malte ein Kreuz auf die Skizze. »Der andere Fund ist nutzlos, da wir nicht wissen, wo der Sender ursprünglich gelegen hat, aber was haltet ihr davon?« Er zeichnete einen Halbkreis, dessen höchster Punkt das Kreuz war, an dem sie sich befanden.
    Indigo sah über seine Schulter. »Liegt alles in demselben Abstand zur Grenze des Territoriums.« Sie überlegte kurz und nickte dann. »Ist es noch so lange hell, dass wir es ausprobieren können?«
    »Wir haben zwei Scanner«, stellte Brenna fest, »können also nach beiden Richtungen ausschwärmen.«
    »Drew«, sagte Indigo knapp, sozusagen im Arbeitsmodus. »Du gehst mit Bren, und ich kämme die Gegend mit Dorian durch.«
    Andrew wusste genau, warum sie das tat – je ein Techniker mit einem, der für die Sicherheit zuständig war, dennoch passte es ihm nicht, sie mit diesem gut aussehenden Leoparden allein losziehen zu lassen. Da traf ihn ein Blick aus ihren Augen, die plötzliche Eiseskälte darin zeigte ihm, dass sie den aufflammenden Beschützerinstinkt erkannt hatte. Mit größter Willensanstrengung drängte er ihn zurück – seinen Wolf musste er dafür hart an die Kandare nehmen – und wandte sich Brenna zu. »Brauchst du das komplette Equipment?«
    »Nur den Scanner.« Sie nahm ihn in die Hand, tat den Minicomputer in eine Tasche und zog den Gurt über den Kopf. »Dorian, kannst du den – «
    »Keine Sorge, Süße.« Auch er hängte sich die Tasche mit dem Computer um und nahm den zweiten, etwas unförmigeren Scanner auf. »Ich schaff das schon, aber die Reichweite ist geringer«, erklärte er Indigo. »Könnte sein, dass wir nicht ganz so weit kommen.«
    Brenna setzte sich in Bewegung. Andrew folgte ihr, bemühte sich, seine Aufmerksamkeit auf seine Schwester zu richten, nicht etwa auf die Frau, die wütend auf ihn war. Brenna schwieg, bis sie außer Hörweite waren. »Judd hat es mir erzählt.«
    Andrew grunzte, er war nicht in der Laune für Späße.
    »Sie ist Offizierin, du Dussel«, murrte Brenna. »Wenn du den starken Mann markierst, bringt dir das bestimmt keine Pluspunkte.«
    Er blinzelte. »Hast du seit Neuestem Augen im Hinterkopf?«
    Ein inniges Lächeln. »Ich hab bloß ein paar Erfahrungen mit dickköpfigen Männern – obwohl ich dich nicht auf der Liste gehabt habe. Riley war für mich der schwierige Kandidat. Doch der ist nun glücklich mit einer Wächterin verbandelt.«
    Andrew vergewisserte sich erst, dass keine Gefahr drohte und sie wirklich allein waren, dann kehrte er zu dem Thema zurück. »Ich kann nichts dagegen tun«, murmelte er und kam sich ganz mürrisch und muffelig vor – niemand anderem als seiner kleinen Schwester, auf die er von Kindesbeinen an aufgepasst hatte, hätte er sich so gezeigt. »Natürlich weiß ich, dass es dumm ist, aber instinktiv will ich sie beschützen – und der Instinkt siegt über den blöden Verstand.«
    Brenna schüttelte den Kopf, in der Nachmittagssonne schimmerte ihr Haar wie gesponnenes Gold. »Am schnellsten geht es, wenn du zu Kreuze kriechst, und sie dir vergibt …«
    »Aber?« Er stieß sie mit der Schulter an, sein Wolf wollte hören, was sie zu sagen hatte, obwohl sie jünger war und weiter unten in der Hierarchie stand.
    »Doch sie ist nun mal, wie sie ist«, murmelte Brenna und sah ihn sorgenvoll an. »Und du hast eine Kugel abgefangen, die für mich bestimmt war.« Ihr versagte kurz die Stimme. »So bist du nun mal.«
    »He.« Er zog sie an sich und küsste ihren Scheitel. »Ich bin ja noch da.«
    Sie blieb einen Augenblick in seinen Armen, dann trat sie zurück und fuhr mit dem Scannen fort. »Du bist eben ein Beschützer, das wollte ich damit sagen – meinst du wirklich, du kannst mit einer Frau umgehen, die nicht nur keinen Schutz braucht, sondern sogar das Angebot als Beleidigung

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