Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
in den Regalen hinter ihr. „Welches Feuerwerk mögen unsere Mädels am liebsten?“
Sadie schmolz dahin. Er wollte den Mädchen eine Freude machen! Und der Weg zu ihrem Herzen führte nun mal über die beiden.
Vermutlich wusste Rick, das Sie beschloss, den Gedanken zu ignorieren, und sagte: „Sie sind ja noch klein. Es ist der erste Unabhängigkeitstag, den sie bewusst mitbekommen. Ich glaube, jedes Feuerwerk wird ihnen gefallen.“
„Ich freue mich, dass ich den Tag mit ihnen zusammen erlebe“, sagte Rick.
„Ja, mich freut es auch.“
„Wirklich?“, fragte er und legte die Hand auf ihre.
Wie elektrisiert zog sie die Hand zurück. Es gelang ihr ohnehin nur mühsam, ihre distanzierte Fassade aufrechtzuerhalten, und es brauchte nur wenig, um sie vollends aus dem Gleichgewicht zu bringen.
„Natürlich. Und den Kleinen wird es auch gefallen.“
„Das ist doch schon mal was.“
„Alles klar, Sadie?“, fragte Abby dazwischen, die in diesem Augenblick lächelnd wieder zurückkam.
„Ja. Alles okay. Abby, erinnerst du dich noch an Rick Pruitt?“
„Aber sicher. Freut mich, dich wiederzusehen, Rick. Ich mag Männer in Uniform.“
Rick grinste, und Sadies Herz machte einen Hüpfer.
„Darum tragen wir sie ja“, erklärte er. „Wir Marines wollen euch schließlich gefallen.“
„Uns Frauen?“, fragte Abby.
Rick sah Sadie an. „Einer ganz bestimmten Frau, soweit es mich betrifft.“
Dann, als hätte er mit seinen Worten nicht gerade ihr Herz zum Rasen gebracht, sagte er mit größter Selbstverständlichkeit: „Gib mir bitte ein paar von den roten, weißen und blauen Wunderkerzen und zehn Feuerfontänen.“
Geschäftig packte Sadie seine Bestellung in eine Tüte und kassierte.
„Behalt das Wechselgeld für das Frauenhaus.“
„Danke.“
„Keine Ursache“, sagte er und wandte den Blick nicht von ihr.
Sie seufzte. „Rick, was willst du wirklich?“
„Ich glaube, die Antwort kennst du, Sadie.“
Vergebens suchte sie nach Worten. Was sollte sie sagen? Hatten sie in dieser Woche nicht schon genug geredet? Geändert hatte sich dadurch nichts. Nach wie vor wollte er sie heiraten – der Kinder wegen. Und das wollte sie nicht. Denn noch eine reine Vernunftehe kam nicht infrage. Diesen Fehler würde sie mit Sicherheit kein zweites Mal begehen.
Er nahm seine Tüte und fragte: „Sehen wir uns später noch?“
„Vielleicht nachher beim Feuerwerk.“ Die Mädchen würden sich zweifellos freuen, ihren Dad zu sehen. Sie wies auf die große Eiche. „Hannah und die Mädchen sind dort drüben. Wenn du ihnen Hallo sagen willst …“
Er lächelte glücklich. „Ja, danke. Das mache ich.“ Zu Abby sagte er: „War nett, dich zu sehen.“
Als er wegging, sah Sadie ihm lange nach. Dann seufzte sie tief.
„Ein toller Mann“, sagte Abby.
„Findest du?“
„Ja, allerdings. Und er sieht dich an, als wärst du das saftigste Steak auf dem Grill.“
Sadie lachte. Das hatte sie selbst schon festgestellt. „Ich weiß.“
„Also, wo liegt das Problem?“, bohrte Abby.
„Er bleibt nicht hier“, sagte Sadie und lehnte sich an den Tresen.
„Woher willst du das wissen? Wie man sich so erzählt, denkt er ans Aufhören.“
„Möglich. Aber selbst wenn – ihm geht es nicht um mich. Sondern nur um die Kinder.“
Abby legte ihr den Arm um die Schulter. „So wirkt es auf mich ganz und gar nicht. Er will dich. Seine Augen verraten es.“
„Aber nur in rein körperlicher Hinsicht.“
„So etwas kann Spaß machen“, gab Abby zu bedenken.
Sadie lächelte zwar, schüttelte aber den Kopf. „Nach Spaß ist mir nicht. Ich bin Mutter. Ich muss daran denken, was für meine Kinder das Beste ist.“
„Und was genau ist das Beste?“
„Wenn ich das nur wüsste“, sagte sie leise, während Abby einen wartenden Käufer bediente.
Den restlichen Tag genossen Rick und Sadie die besondere Atmosphäre der jahrmarktähnlichen Veranstaltung. Überall herrschte buntes Treiben. Hobbykünstler boten ihre Artikel an. Die Zwillinge fuhren Karussell, und es gab sogar einen kleinen Streichelzoo. Überall duftete es nach frischem Apfelkuchen.
Sadie genoss das Fest – soweit sich bei ihrer inneren Zerrissenheit überhaupt von Genießen reden ließ. Rick war da. Den ganzen Tag. Er nahm die Mädchen auf den Arm, wenn sie müde waren, und er kaufte ihnen Eiscreme und jede Menge Süßigkeiten.
Sadie fürchtete schon, ihnen könnte schlecht werden. Besser, sie hätte von Anfang an klare Grenzen gesetzt,
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