Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
seines Gegners zu erkennen und zu seinem Vorteil zu nutzen.
Sie seufzte. Nach seinem Blick zu urteilen, machte er im Moment genau das mit ihr.
„Und ich freue mich, dass ihr gekommen seid“, sagte er nach langem Schweigen, währenddessen nur das Geplapper der Kinder zu hören war.
Fasziniert sah sie in seine dunklen Augen. Welche Geheimnisse und vergangene Schmerzen sie wohl verbargen?
Welche Frau konnte einer solch intensiven Ausstrahlung widerstehen? Sicher würde jede wie magisch angezogen werden, die Persönlichkeit dieses Mannes entdecken wollen – und das tun wollen, was sie selbst vor drei Jahren getan hatte …
Sie erinnerte sich so deutlich, als wäre es nur einen Tag her. Damals in Claire’s Restaurant hatte sie so getan, als würde ihr das Alleinsein nichts ausmachen.
Dann war Rick lässig hereingeschlendert und hatte sie gefragt, ob er ihr Gesellschaft leisten dürfe.
Sie hatte sich so einsam gefühlt, so verloren, dass sie Ja gesagt hatte. Ein Mal in ihrem Leben hatte sie auf all ihre Abwehrmechanismen verzichtet und sich so gegeben, wie sie wirklich war. In dieser Nacht hatte sie sich nicht zurückgehalten und wahre Leidenschaft erlebt, ein wildes Feuer der Gefühle.
Sie hatten zusammen gegessen, waren am See spazieren gegangen und schließlich zu einem Hotel in Midland gefahren, wo sie sich viele Stunden geliebt hatten.
Dabei hatte Rick ihr bewiesen, dass sie keineswegs eine frigide Eisprinzessin war, wie ihr Exmann behauptet hatte.
Heiß überfluteten sie die Erinnerungen an diese unglaubliche Nacht, und immer mehr prickelnde Einzelheiten fielen ihr ein.
Während sie vor Erregung kaum noch Luft bekam, zwang sie sich, Rick in die Augen zu sehen. Ein zweites Mal würde sie seinem Charme nicht erliegen. Sie würde sich als stärker erweisen als das stärkste Begehren!
„Die Kinder haben sich sehr darauf gefreut“, sagte sie und strich Wendy über das braun gelockte Haar.
Zum Glück hatte sie die Zwillinge dabei. Ihre Anwesenheit garantierte, dass kein atemberaubender, heißer, wunderbarer Sex stattfinden würde.
Schade, dachte sie. Sehr, sehr schade.
„Und du dich nicht?“, fragte er.
„Um mich geht es nicht“, sagte sie so gefasst, wie sie es unter diesen Umständen fertigbrachte. Natürlich hatte sie sich darauf gefreut, ihn zu sehen. In letzter Zeit konnte sie an überhaupt nichts anderes mehr denken. Tagsüber konnte sie sich auf nichts konzentrieren, und nachts verfolgte er sie bis in ihre Träume, sofern sie überhaupt schlafen konnte.
„Doch, Babe, nur um dich.“
„Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht …“
„… Baby nennen.“ Er grinste. „Darum habe ich ja Babe gesagt.“
„Das ist dasselbe.“ Wider Willen lächelte sie.
Noch nie hatte ein Mann ungezwungen mit ihr geflirtet. Normalerweise erstarrten alle in Ehrfurcht vor dem Namen Price. Niemand sah einfach nur Sadie in ihr.
„Wie wär’s dann mit Darling?“, fragte er und sprach das Wort dabei typisch texanisch aus: langsam und gedehnt – und unglaublich erotisch.
„Bleiben wir lieber bei Sadie.“
Er zuckte die Schultern und lächelte. „Geht zur Not. Zumindest im Moment.“
In der Hoffnung, sich dadurch zu beruhigen, atmete sie tief durch. Dabei stieg ihr ausgerechnet der ansprechende frische Duft seines Duschgels in die Nase und machte sie noch kribbeliger.
„Komm, gehen wir ins Haus“, sagte Rick lächelnd. „Ich zeige dir das Kinderzimmer.“
Mit Gail auf dem Arm und Wendy an der Hand ging er voran.
Ein paar Sekunden vergingen, bis Sadie begriff, was sie da eben gehört hatte.
„Das Kinderzimmer ? “
„Die beiden fühlen sich hier pudelwohl, oder?“, fragte Rick eine Viertelstunde später, während er die Mädchen lächelnd betrachtete.
„Kein Wunder“, antwortete Sadie und sah sich in der rosa-weißen Pracht um.
Zwei Kinderbetten mit stabilen Gittern waren mit spitzenumsäumten pastellfarbenen Quiltdecken zugedeckt. Darauf standen in geschwungenen Buchstaben die Namen „Wendy“ und „Gail“.
Zu jedem Bettchen gehörten eine weiße Kommode und ein Kinderschaukelstuhl mit vielen Stofftieren darauf. Die großen Fenster waren mit rosafarbenen Vorhängen dekoriert. Auf dem glänzenden Holzfußboden standen zwei große Spielzeugkisten, zwei Schaukelpferdchen und zwei zauberhaft eingerichtete Puppenhäuser. Dazu war eine Wand mit Frühlingsblumen bemalt, und in der Raummitte lag ein großer rosafarbener Kuschelteppich.
Als wollte auch der Himmel zeigen, wie sehr
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