Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
verloren hatte. Bei Rick wurden Kinderträume wahr. Angefangen vom Haus mit Turm, das wie ein Schloss aussah, über Prinzessinnenschuhe bis zu den Ponys. Was würde als Nächstes kommen? So ging das eindeutig nicht weiter! „Rick, das geht nicht. Du verwöhnst sie zu sehr.“
Überrascht sah er sie an. „Es ist kein Verwöhnen, wenn man seine Kinder liebt. Außerdem fehlen mir die ersten zwei Jahre. Sadie, bitte lass mich nachholen, was ich bisher versäumt habe. Glaub mir, es ist gut für mich und für die Mädchen.“
Wieder sah sie die drei an, und plötzlich wurde ihr warm ums Herz. Wie sollte sie da fest bleiben? Bei so viel Vaterliebe schmolz sie regelrecht dahin.
Sie schüttelte den Kopf. „Aber eines sage ich dir: Reiten dürfen sie nicht! Jedenfalls nicht vor ihrem dritten Geburtstag.“
„Sie allein reiten zu lassen kommt nicht infrage. Aber wir könnten sie im Sattel festhalten.“
„Du bist unmöglich!“
„Unwiderstehlich meinst du“, verbesserte er sie und zwinkerte ihr zu.
„Reiz mich nicht!“, warnte sie.
„Mich reizt du jedenfalls sehr“, sagte er sanft.
Johns Frau Elena hatte für das Dinner gesorgt. Es gab frische Bohnen, Reis und Enchiladas mit einer Füllung aus Fleisch und Gemüse.
Die Mädchen aßen oben in ihrem Zimmer. Elena hatte es sich nicht nehmen lassen, auf sie aufzupassen, damit Rick und Sadie sich ungestört unterhalten konnten.
Dafür war Rick ihr unendlich dankbar. Wie lange hatte er sich schon gewünscht, Sadie einmal für sich allein zu haben! Ja, weiß Gott, er liebte die Mädchen. Aber im Grunde ging es ihm um ihre Mom.
Nach dem Dinner, als der Abwasch erledigt war, konnte er endlich mit Sadie zusammen im Mondschein auf der Veranda hinter dem Haus sitzen.
Seit zwei Wochen verbrachte er jeden Tag mit ihr und den Kindern. Und sosehr er es genoss, die Kleinen immer besser kennenzulernen, wünschte er doch nichts sehnlicher, als mit Sadie wieder vertrauter zu werden. Er war regelrecht verrückt nach ihr.
Kerzen brannten in romantischen Windlichtern, und aus dem Haus drang leise Musik. Rick saß Sadie gegenüber und konnte sich beim allerbesten Willen nichts Schöneres vorstellen als diesen Moment allein mit ihr.
„Es war wunderbar“, sagte Sadie und trank einen Schluck Wein.
„Ich glaube, Elena ist die beste Köchin in ganz Texas.“
Der Mond stand hoch am Himmel, und ein sanfter Wind rauschte in den Blättern der alten Eichen. Rick betrachtete Sadies Gesicht im Kerzenschein.
„Ich habe viel an dich gedacht in den letzten Jahren“, sagte er ruhig.
Sie sah ihn unter gesenkten Lidern an. „Ich auch an dich.“
Er lachte. „Kann ich mir vorstellen. Du hast ja zwei Kinder von mir.“
„Es war nicht nur deshalb“, gestand sie ein.
Sein Herz schlug schneller. Dass Sadie das zugab, war immerhin ein erster Schritt. „Freut mich, das zu hören“, sagte er wahrheitsgemäß.
Nie würde er vergessen, wie gut sie zusammengepasst hatten in jener Nacht. Er musste sie unbedingt davon überzeugen, dass sie das wieder haben konnten.
Sie lächelte in sich hinein und blickte nach oben in den nächtlichen Himmel. „Aber es ändert nichts, Rick. Dass ich dich will, meine ich.“
„Aus meiner Sicht schon.“
„Entschuldigung, dass ich störe“, sagte Elena, die aus dem Haus trat. „Ich wollte nur sagen, dass die beiden jetzt schlafen.“
Sadie richtete sich kerzengerade auf. „Sie schlafen? Dann bringe ich sie wohl besser heim.“
„Ach, lass sie doch hier schlafen“, sagte Rick ruhig.
Elena sagte: „Miss Price, die beiden konnten sich nach all der Aufregung kaum noch auf den Beinen halten. Darum habe ich sie gebadet, ihnen Schlafanzüge angezogen und sie ins Bett gesteckt. Sie sind sofort eingeschlafen. Das Babyfon ist an. Einen der Empfänger habe ich hier.“ Mit diesen Worten stellte sie das kleine weiße Gerät auf den Tisch.
Rick konnte Sadie ansehen, dass sie überlegte, ob sie nicht doch mit den Kindern das Weite suchen sollte. Das würde er auf gar keinen Fall zulassen!
Alles lief sogar noch besser, als er gehofft hatte. Dass die Kleinen einschliefen, war nicht geplant gewesen. Aber nun, da dieser Glücksfall eingetreten war, würde er jede Minute der kostbaren Zeit mit Sadie ausnutzen.
„Dann noch einen schönen Abend“, sagte Elena. „Ich geh dann mal schlafen.“ Über die Veranda ging sie in Richtung des Vormannshauses, das neben den Ställen lag, und verschwand im Schatten der Bäume.
„Es war nicht geplant, dass die
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