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Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Titel: Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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einen Felsen und nahm zwei weitere Flaschen Bier aus der Kühlbox. Eine gab er Rick. „Ich wollte mit dir über etwas reden“, eröffnete er ihm.
    „Ja?“
    „In deinem letzten Brief …“
    Rick runzelte die Stirn und nahm einen großen Schluck Bier. Da er vergeblich nach Worten suchte, zog er es vor zu schweigen.
    „Du hast mir geschrieben, dass dein Freund gefallen ist.“
    „Ja“, bestätigte Rick und fühlte sich mit einem Mal in die damalige Situation zurückversetzt. Sengende Hitze, überall Gewehrfeuer, Rufen und Schreien. Wie oft hatte das alles im Schlaf nochmals erlebt.
    Er rieb sich die Augen, wie um die quälenden Bilder wegzuwischen. Dabei wusste er, dass sie ihn sein Leben lang verfolgen würden.
    „Er hat dir das Leben gerettet, stimmt’s?“, wollte Joe wissen.
    „Ja. Das hat er.“ Rick holte tief Atem und blickte auf den See hinaus.
    Er konnte nicht in Joes freundliches, besorgtes Gesicht sehen und dabei erzählen, was Jeff Simpson zugestoßen war. Eigentlich wollte er gar nicht darüber reden. Aber Joe würde keine Ruhe geben. Früher oder später würde er wieder damit anfangen. Besser also, es gleich hinter sich zu bringen.
    Er versuchte, sich innerlich gegen den Schmerz zu wappnen, und fing an.
    „Es war ein Hinterhalt“, sagte er. Er wusste, dass Joe sich nicht annähernd vorstellen konnte, was das bedeutete. Niemand, der es nicht selbst erlebt hatte, konnte das. „Ich führte einen Trupp in ein Dorf. Es war unbeschreiblich heiß und die Ausrüstung schwer. Der Schweiß lief uns den Rücken hinunter und in die Augen, dass wir nur noch unscharf sehen konnten.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Auf den Straßen liefen Ziegen und Hühner herum, und ein paar Kinder spielten Fußball. Alles wirkte ganz normal, aber ich hatte ein komisches Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht. Gleich darauf sah ich einen Schützen in einer Eingangstür. Ich habe mich umgedreht und geschossen.“
    Er nahm einen Schluck Bier. „Im selben Moment fiel Jeff ein weiterer Gewehrschütze auf einem Dach auf, der auf meinen Rücken zielte. Jeff hat blitzschnell reagiert und mich zu Boden gerissen. So hat er selbst die Kugel abbekommen.“
    Joe seufzte tief, dann klopfte er ihm tröstend auf die Schulter. „Keiner kann sich wirklich vorstellen, was du durchgemacht hast. Aber eines sollst du wissen: Ich bin Jeff unendlich dankbar.“
    Rick sah Joe an und lächelte traurig. „Ich auch. Aber es ist schwer, damit zu leben.“
    „Nur zu verständlich.“ In diesem Moment holte Joe die Angelschnur gegen einen starken Widerstand ein. „Ich glaube, es hat einer angebissen. So wie’s aussieht, gibt’s Fisch zum Abendessen.“
    Rick sah zu, wie sein Freund einen kapitalen Barsch an Land zog.
    Alles hatte er Joe nicht erzählt und würde es auch nicht. Jeff Simpsons letzte Worte gingen niemanden etwas an.
    Nie würde er sein angestrengtes Flüstern vergessen, das Flehen in seinen Augen …
    Dieser Augenblick hatte Rick verändert. Nie wieder würde er so sorglos leben wie vorher. Es war, als hätte er sein Herz von diesem Tag an mit einer dicken Mauer geschützt.
    Er sah sich um und ließ die friedliche Landschaft seiner Ranch auf sich wirken. Vielleicht würde hier wieder heil werden, was in ihm zerbrochen war.
    Tief atmete er die warme Luft ein und lächelte. Jeff Simpson … ihm würde er immer dankbar sein. Bis ans Ende seiner Tage.
    Vielleicht hatte er auch deshalb seinen Abschied eingereicht, weil er das Leben, für das Jeff so teuer bezahlt hatte, nicht aufs Spiel setzen wollte.
    Hier bot sich ihm die Chance zu einem Neuanfang. Und die würde er nutzen, so viel stand fest.

9. KAPITEL
    Später an diesem Abend kam Sadie erschöpft in ihrem Elternhaus an. Sie hatte den Großteil des Tages mit Abby zusammen den Klub dekoriert, denn der Gründungstag des TCC mit festlichem Dinner und Tanz stand bevor. Dieses Ereignis stellte jedes Jahr ein echtes Highlight in Royal dar.
    Alle Klubmitglieder würden mit ihren Familien da sein, und Abby hat sich vorgenommen, den Gästen dieses Jahr etwas ganz Besonderes zu bieten.
    Und Sadie wusste genau: Wenn Abby sich etwas vorgenommen hatte, konnte nichts und niemand sie aufhalten. Nicht einmal Brad – der natürlich aufgetaucht war, um zu meckern.
    „Was soll an der Dekoration, die wir jedes Jahr verwenden, auf einmal schlecht sein?“, hatte er Abby mit kritischem Blick auf die neuen blauen und cremefarbenen Girlanden herausfordernd gefragt.
    Und er war nicht

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