Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
aus.
„Mrs Mulaney“, flüsterte Sadie, ohne Rick aus den Augen zu lassen.
„Du solltest dich schämen, Rick Pruitt!“, schimpfte Mrs Mulaney. „Sadie, mein Liebes, soll ich die Polizei rufen?“
„Nein danke, Ma’am.“
„Danke, wir kommen klar“, sagte Rick zu Mrs Mulaney, deren Haar bereits ergraut war. Sie war in der Bücherei angestellt und betrachtete es fast schon als ihre Pflicht, ihre Mitmenschen über die Ereignisse in der Stadt zu „informieren“.
„Mit dir habe ich nicht geredet, Rick Pruitt. Aber ich finde, ein Marine der Vereinigten Staaten sollte wissen, was sich gehört.“ Sie schüttelte den Kopf und ging weiter.
„Na klasse“, murmelte Sadie. „Jetzt weiß die Geschichte mit dem Mondschein bald die ganze Stadt.“
Er lächelte. Die Frage, was die Menschen dachten, war eindeutig ihr wunder Punkt. „Aber die öffentliche Meinung interessiert dich ja neuerdings nicht mehr.“
„Das stimmt nicht! Nur werde ich deswegen keinen Heiratsantrag annehmen, den du mir eigentlich gar nicht machen wolltest.“
„Du bist verrückt. Sadie. Ich war von Anfang an ehrlich zu dir. Ich habe dir gesagt, dass ich dich heiraten und unseren Töchtern ein guter Vater sein will. Aber du …“
Sie schüttelte den Kopf und seufzte. „Eigentlich sollte ich dir dankbar sein“, sagte sie nach einer Weile. „Noch vor ein paar Tagen hätte ich den Antrag wahrscheinlich angenommen, aus Angst vor einem Eklat im Diningroom. Aber dank dir habe ich zu mir selbst gefunden.“
„Wovon redest du?“ Rick beschlich das dumpfe Gefühl, dass er das, was sie ihm sagen wollte, nicht gern hören würde. Trotzdem musste er es wissen, um sich sein weiteres Vorgehen zu überlegen.
„Ich bin nach Houston gezogen, weil ich das Gerede der Leute nicht hören wollte. Und auch die Mädchen sollten es nicht mitbekommen.“
„Weiß ich.“
„Aber du weißt nicht, dass ich das jetzt anders sehe. Ich bin erwachsen geworden, und ich stehe zu mir. Die Zeit mit dir hat mir dabei sehr geholfen. Jetzt bin ich nicht mehr die vollkommene Lady Sadie Price. Es interessiert mich nicht, wie die Leute über dich und mich denken. Soll Mrs Mulaney ruhig weitererzählen, was sie mitbekommen hat. Damit kann ich leben. Ich stehe darüber. Und wenn später mal irgendwer den Mädchen dumm kommt, dann kann derjenige was erleben. Und übrigens werde ich Gail und Wendy schon beizeiten beibringen, sich nicht um Klatsch und Tratsch zu kümmern.“
Sie beugte sich vor und sah ihm fest in die Augen. „Ich werde ihnen so viel Liebe schenken und immer hinter ihnen stehen, dass es ihnen egal sein kann, was andere denken.“
Da war ihr Stolz wieder. Rick gefiel es, sie so selbstbewusst zu sehen. Nur leider schien sie völlig davon überzeugt, ihn nicht zu brauchen. Und das war gar nicht in seinem Sinn.
„Hört sich gut an“, bestärkte er sie und versuchte, den Arm um sie zu legen.
Doch sie wich ihm aus. „Nur so ganz glaubst du mir leider nicht. Du denkst nach wie vor, dass du mich zum Heiraten überreden kannst.“
Das stimmte. Rick bekam ein schlechtes Gewissen. Ja, er hatte versucht, sie zu überlisten. Aber doch nur aus Verzweiflung. Und nein, entschuldigen würde er sich nicht. Schließlich war sie doch die Unvernünftige!
„Na ja, vielleicht wollte ich deiner Entscheidung etwas nachhelfen.“
„Etwas ? “
Er seufzte und spürte das Etui mit dem Diamantring in seiner Tasche. Dieser Tag war gar nicht gut gelaufen. Jedenfalls war bei seinem Plan nicht das herausgekommen, was er sich erhofft hatte.
Und doch … auf eine ganz bestimmte Art genoss er diese Situation.
Verdammt, sie war eine wunderbare Frau. Mit ihren vor Zorn sprühenden Augen und den geröteten Wangen gefiel sie ihm weit besser als die Porzellanpuppe, die ihre Eltern aus ihr gemacht hatten. Hinter ihrer makellosen Fassade lag viel mehr, als er je vermutet hatte. Er begehrte sie stärker als jemals zuvor.
„Wenn du glaubst, dass ich mich bei dir entschuldige, kannst du lange warten.“
„Wie nett“, murmelte sie.
„Sadie, ich werde dich nicht mehr fragen, ob du mich heiratest, wenn du mich nur jedes Mal dafür fertigmachst.“
„Gut.“ Sie seufzte und nickte, aber besonders zufrieden wirkte sie nicht.
Ohne sich um die Passanten zu kümmern, ging er auf sie zu und drückte sie gegen die Hauswand.
Sadie erbebte unter seinen Händen, und diese Reaktion gab ihm Hoffnung, dass noch nicht alles verloren war.
Denn wie er es ihr einmal gesagt hatte, war er ein
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