Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
ihren geschmeidigen Körper und hörte ihren leisen Atem.
Frustriert biss er die Zähne zusammen. Dann trank er sein Bier aus.
„Alle reden über dich“, sagte Joe und warf seine Angel aus.
„Ja, ich weiß. Schön, endlich wieder zu Hause zu sein, kann ich da nur sagen.“
„Wundert dich das? Nach der Show, die du im TCC abgezogen hast?“ Lächelnd schüttelte Joe den Kopf. „Nur schade, dass ich das nicht gesehen habe. Du hättest es mir vorher sagen sollen. Ich wäre zu gern dabei gewesen.“
„Das hätte mir gerade noch gefehlt! Noch ein Zuschauer mehr.“
„Alle fragen sich, was Sadie geantwortet hat.“ Joe sah ihn an und lachte. „Aber wenn ich dich so anschaue, könnte ich wetten, sie ist bei ihrem Nein geblieben.“
„Manchmal sind Frauen so unvernünftig.“
„Das ist nichts Neues.“ Joe holte die Angelschnur mit der Kurbel ein, um neu auszuwerfen.
Ricks Leine mit dem Schwimmer trieb träge auf dem Wasser. Einen Angelausflug wie diesen hatte er noch nicht erlebt, denn er konnte sich beim besten Willen nicht konzentrieren. Immer wieder musste er an Sadie denken. Egal, was er tat, sie ließ ihm keine Ruhe.
„Den Männern in der Stadt tust du damit keinen Gefallen, weißt du das eigentlich?“
„Was?“, fragte Rick und holte entschlossen die Schnur ein, um die Angel mit kraftvollem Schwung neu auszuwerfen. Schließlich war er zum Fischefangen hier!
„Abby Langley hat meiner Tina erzählt, wie du Sadie unter Druck gesetzt hast.“ Joe seufzte. „Jetzt ist Tina mit mir böse, weil du mein Freund bist.“
„Das tut mir leid, aber ich habe meine eigenen Probleme.“ Weibliche Logik! dachte er.
„Ja“, fuhr Joe fort, „soviel man hört, ist Tina nicht die einzige Ehefrau auf dem Kriegspfad.
„Großartig.“ Rick schüttelte missbilligend den Kopf.
„Kann man so sagen. Wegen dir habe ich letzte Nacht auf der Couch geschlafen.“
Rick lachte und sagte scherzhaft: „Jetzt mach mich nicht dafür verantwortlich, dass Tina zur Vernunft gekommen ist und dich Nichtsnutz endlich ausquartiert hat.“
„Ich mach dir ja keinen Vorwurf.“ Joe seufzte. „Bin selber schuld. Weil ich gesagt habe, ich finde es richtig, dass du auf der Heirat bestehst. Wow, da hättest du Tina aber hören sollen! Sie hat getobt.“ Er unterbrach sich und hing seinen Gedanken nach. „Meine Frau hat ein Temperament, das selbst Apachen auf dem Kriegspfad zum Rückzug zwingen würde. Trotzdem – ich finde es richtig, wenn du die Mutter deiner Kinder heiratest. Das ist doch normal. Wer würde darin etwas Schlechtes sehen?“
„Frauen.“
„Eben.“ Joe trat gegen die Kühlbox, die neben ihm stand. „Wenn ich nicht beim Diner angehalten hätte, hätten wir jetzt nicht einmal Sandwiches zu essen. Tina hat sich geweigert, uns Chicken zu machen.“ Er schüttelte den Kopf. „Finde ich nicht richtig.“
Offenbar spielte nicht nur Sadie verrückt, sondern auch die anderen Frauen in Royal. Früher war ein Mann wie ein Aussätziger behandelt worden, wenn er sich geweigert hatte, die Mutter seiner Kinder zu heiraten. Und jetzt lief es gerade umgekehrt!
Wie sollte man daraus schlau werden?
Eine Zeit lang schwiegen die beiden Männer in freundschaftlichem Einvernehmen. Nur ein paar Vögel zwitscherten in der drückenden Hitze. Leise plätscherten kleine Wellen ans Ufer. Im See spiegelte sich das Sonnenlicht. Das Gras auf den umliegenden Hügeln mit den alten Eichen war verdörrt wie immer um diese Jahreszeit. Rick atmete tief durch und ließ alles auf sich wirken.
Hier war sein Zuhause.
Das war sein Leben.
Im Corps hatte er sich wohlgefühlt, ohne Zweifel, und seinem Land zu dienen hatte ihn mit Stolz erfüllt. Aber der letzte Einsatz im Mittleren Osten hatte sich als hart erwiesen. Er hatte einen guten Freund verloren und wäre selbst beinahe gefallen.
Hier im sonnigen Texas konnte man sich kaum vorstellen, dass am anderen Ende der Welt Männer und Frauen für ihr Land starben. Während seiner Dienstzeit waren Gewehrfeuer und Explosionen an der Tagesordnung gewesen, sodass er sich an Ruhe und Frieden hier erst wieder gewöhnen musste.
Und genau darauf freute er sich.
Eine gute Entscheidung, dachte er, und genau zur richtigen Zeit.
Das Schicksal hatte ihm den Weg gewiesen. Jetzt musste er nur noch Sadie überzeugen, diesen Weg mit ihm zusammen zu gehen.
„Und du bleibst wirklich hier?“, fragte Joe ruhig.
„Ja.“ Er nickte. „Es wird Zeit. Allerhöchste Zeit sogar.“
Joe lehnte seine Angel an
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