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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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anderen verteidigt«, wandte Rio ein. »Wenn ich geschickt werde, um jemanden heimzuholen, zu seiner Familie, dann gehe ich davon aus, dass jeder in Reichweite meines Gewehrs dahin geraten ist, weil er ein Kidnapper ist und das Leben anderer Menschen bedroht. Das war etwas ganz anderes.«
    Rachael verlagerte ihr Gewicht und beugte sich vor, um ihm die Arme um den Hals zu legen und ihn zu trösten. Da zischte etwas an ihrem Ohr vorbei und schlug so fest in die Wand hinter ihr ein, dass das Holz nach allen Seiten splitterte.

10
     
     
    S ofort warf Rio die Arme um sie, riss sie zu Boden und schützte sie mit seinem Körper. Der Sturz erschütterte ihr Bein, und der Schmerz, der sie durchzuckte, war so stark, dass sie am liebsten laut aufgeschrien hätte. Dann erst hörte sie das Wummern des weit entfernten Gewehrs, das auf sie abgefeuert wurde. Gleich darauf klatschte eine Reihe von Kugeln in die Holzwände und ließ einen Schauer von Sägespänen auf sie niedergehen. Rachael hielt sich mit der gesunden Hand den Mund zu, um sich am Schluchzen zu hindern. Ihr Bein brannte und pochte. Es fühlte sich an, als wäre die Wunde wieder aufgegangen, doch mit Rios Gewicht auf sich konnte sie sich nicht bewegen.
    »Bleib unten«, zischte er. »Im Ernst, bleib ganz flach auf dem Boden, Rachael. Beweg dich nicht, unter gar keinen Umständen.« Er tastete ihren Körper kurz nach eventuellen Verletzungen ab. »Du bist nicht getroffen, oder? Sag schon.« Er zitterte vor Wut; sie stieg in ihm hoch wie ein Tornado, düster schraubte sie sich hoch, unaufhaltsam. Die Kugeln waren nicht für ihn bestimmt, der Schütze hatte es eindeutig auf Rachael abgesehen. Im Haus brannte keine Laterne, und der Vorhang vor dem Fenster war zugezogen. Die flackernde Kerze war die einzige Lichtquelle, und sie hatte dem Schützen schon gereicht, um zum Schuss zu kommen. Das verriet Rio, dass sie es mit einem Profi zu tun hatten.

    »Es ist nur mein Bein, Rio.« Rachael bemühte sich, ruhig zu bleiben. Schreien würde ihre Schmerzen ohnehin nicht lindern und außerdem presste Rios Gewicht sie flach wie einen Pfannkuchen auf den Boden. »Aber ich kriege kaum Luft.« Fritz hatte unter dem Bett gelegen. Doch als die Kugeln ihm so knapp um die Ohren flogen, kroch er fauchend und zähnefletschend hervor. Rachael packte die Katze schnell, um sie vor dem Gewehrfeuer in Sicherheit zu bringen und riskierte dabei ihr Leben. Der Nebelparder riss den Kopf herum und schnappte mit seinen Säbelzähnen nach ihr, doch Rio war schneller. Er drückte das Tier zu Boden und zischte ihm einen Befehl zu. Da legte Fritz sich lammfromm neben Rachael hin.
    »Du undankbares Kerlchen«, sagte sie milde.
    Rio ignorierte ihren Kommentar und ließ die Hand über das Bett gleiten, bis er die Pistole gefunden hatte. Routiniert kontrollierte er die Ladung. »Das Magazin ist voll, und eine Kugel steckt im Lauf.« Er drückte ihr die Waffe in die Hand. »Bleib hinter dem Bett.« Damit rollte Rio sich zu seiner Jeans und zog sie über.
    Dann robbte er durchs Zimmer zu seinen Waffen. Vorsichtig hob er die Hand, um sein Arsenal zu sich heranzuziehen. Und beinahe augenblicklich schlugen über ihm Kugeln in die Wand. Rio rollte sich zur Seite und schnallte sich dabei ein Messer ans Bein. »Ich muss hier raus, Rachael.« Den nächsten Halt machte er am Waschbecken, wo die Kerze stand. Jeder Profi wusste, dass er versuchen würde, dieses kleine Licht zu löschen. Er nahm eine Wasserflasche aus dem Rucksack auf dem Boden, zielte sorgfältig und schüttete Wasser auf die Kerze, bis die Flamme mit einer kleinen Rauchfahne verlosch. Ein neuer Kugelregen durchlöcherte Wand und Waschbecken.

    »Ich weiß. Gibt es noch einen anderen Weg nach draußen als durch die Tür?«
    »Natürlich, ich habe mehrere Notausgänge. Ich nehme den ganz hinten, der ist von dem Heckenschützen am schlechtesten einzusehen. Du bleibst, wo du bist. Wahrscheinlich hat er Nachtsichtgläser, und er weiß, wo das Haus ist.«
    »Woher kann er das wissen?«
    Darauf wusste Rio keine Antwort. Doch im Moment war das auch Nebensache. Er schlängelte sich zurück zu Rachael und legte eins seiner Messer neben ihrer Hand auf den Boden. »Wenn er dir zu nah kommt, wirst du das benutzen müssen.«
    »Soll ich vielleicht auf ihn schießen und ihn ablenken, damit du ungesehen aus dem Haus kommst?«, bot Rachael an.
    Ihre Stimme zitterte, und der gequälte Unterton verriet ihm, was sie so mühsam zu verbergen versuchte. Sein geschärfter

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