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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Regeln gebrochen. Und die Konsequenzen getragen. Ich lebe in der Verbannung, habe mich deshalb aber nie für einen schlechteren Menschen gehalten.«

    Rachael unterbrach ihre Massage. Eine schreckliche Wut braute sich in ihr zusammen. »Du hast Josh nach Hause gebracht, und sie haben etwas Gemeines zu dir gesagt?«
    »Sie sprechen doch gar nicht mit mir. Sie sehen mich nicht einmal an. Wenn einer zufällig in meine Richtung blickt, schaut er durch mich hindurch. Wenn ich versucht hätte, ihnen zu erklären, was Joshua zugestoßen ist, hätten sie mir nicht einmal zugehört.«
    »Diese verdammten Bastarde«, fauchte Rachael.
    Der Ausbruch erstaunte Rio. Nicht nur der Fluch an sich, sondern ihre Wortwahl. »Wo du nur so fluchen gelernt hast?« Mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht wandte er den Kopf und sah sie an. Mit ein paar gut gewählten Worten hatte sie es geschafft, der Zurückweisung durch die Ältesten den Stachel zu nehmen.
    »Ich bin ein Jahr in England zur Schule gegangen. Du würdest dich wundern, was man alles aufschnappt«, erwiderte Rachael und rieb ihm ein wenig zu energisch Shampoo ins Haar. »Ich würde deine weisen Ältesten gern mal kennenlernen. Diese gierigen kleinen Geier, die nur die Hand aufhalten, während du dein Leben riskierst. Was ist eigentlich mit den Männern, mit denen du arbeitest?«
    Wenn sie noch härter rubbelte, verlor er die Haare. »Die meisten wohnen nicht im Dorf und reden natürlich mit mir. Drake kennst du ja schon. Es ist für uns alle besser, wenn sie nicht hinausposaunen, dass wir freundlich miteinander verkehren, denn technisch gesehen verletzen sie die Regeln. Was die Ältesten nicht sehen, interessiert sie anscheinend auch nicht.«
    »Scheinheilige Bastarde.«
    Rio fasste sie sanft am Handgelenk. »Wenn du so weitermachst,
kriege ich noch eine Glatze, sestrilla . Und das kann ich mir nicht leisten. Ich habe jetzt eine Frau, und die ist in manchen Dingen eigen.«
    Sie schlug ihm mit der flachen Hand auf den Kopf. Seifenblasen spritzten nach allen Seiten, und sie musste lachen. »Ich bin überhaupt nicht eigen. Das kommt nur, weil diese idiotischen Ältesten …«
    »Diese weisen Ältesten«, korrigierte Rio und tauchte schnell unter, ehe sie noch einmal zuschlug. Er blieb unter Wasser, bis sie ihm die Seife aus dem Haar gewaschen hatte. Als er wieder an die Oberfläche kam, gab sie ein verächtliches Schnauben von sich.
    »Wer weiß, wer ihnen diesen Titel verliehen hat. Wahrscheinlich sie selbst. Willst du mir etwa erzählen, dass du deinen Freund kilometerweit durch den Dschungel geschleppt hast und diese Kerle nicht einmal danke gesagt haben?«
    »Normalerweise macht mir das nichts aus. Wirklich nicht. Aber als ich so dastand, überall Joshuas Blut, und mit meinen Füßen, die wie Feuer brannten, habe ich mich wieder wie ein Kind gefühlt. Beschämt über meine Tat und meinen Mangel an Selbstbeherrschung und diese schreckliche Rachsucht, die mich dem Mörder meiner Mutter nicht vergeben lässt. Und da war ich mir nicht sicher, ob ich ihnen vergeben kann, ich weiß immer noch nicht genau, ob ich es getan habe. Nicht einer von ihnen hat mir damals sein Beileid ausgesprochen. Ich hatte das Gefühl, als Einziger um sie zu trauern. Ich war voller Wut und Reue. Verdammt noch mal, Rachael, das habe ich gehasst.«
    »Sie sind diejenigen, die sich schämen sollten, wegen ihrer Unversöhnlichkeit.« Ein grimmiger Beschützerinstinkt
wallte in ihr auf. »Wenn sie nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können, sind sie nicht besonders weise.«
    »Und du kannst das?«, fragte Rio mit hochgezogener Braue.
    Draußen kreischten die Vögel, und mehrere Affen riefen eine Warnung. Rio stand auf, und das Wasser rann an ihm herab. Wachsam schaute er zur Tür, während er das Handtuch nahm, das sie ihm reichte. »Du musst dich anziehen, Rachael«, sagte Rio. »Wir bekommen Besuch, und zwar bald.«
    »Hast du nicht gesagt, ich brauche hier keine Kleider, und ich soll meine zivilisierte Verklemmtheit ablegen?«
    Ihre aufreizende Stimme glitt über seine Haut wie ein seidener Handschuh. Sie machte das Leben lebenswert. Er fasste sie sanft am Haar, zog ihren Kopf zu sich heran und presste seinen Mund auf ihren. Sofort überkam ihn wieder dieser unersättliche Hunger. »Du bringst mich noch um, sestrilla . Ich werde das nicht überleben. So viel Stehvermögen habe ich nicht.«
    Rachael lachte leise und warf die Arme um ihn, sie drückte ihn an sich, als wäre er das Kostbarste auf

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