Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
erfuhr, was wir vorhatten. Er hat die ganze Zeit zwischen mir und meinem Onkel gestanden.«

    »Das muss hart gewesen sein.«
    »Wir hatten kein richtiges Leben. Wir gingen noch zur Schule, aber wir durften niemanden mit nach Hause bringen. Freunde waren nicht erlaubt. Außer uns selbst konnten wir niemandem vertrauen. Es gab keine Verabredungen und keine Tanzveranstaltungen. Wir lebten in ständiger Angst. Manchmal, wenn Armando der Ansicht war, dass Elijah sich nicht richtig um das Geschäft gekümmert hatte, stürzte er mitten in der Nacht mit seinen Männern in mein Zimmer. Dann schleiften sie mich zu Elijah und hielten mir ein Messer an die Kehle oder eine Pistole an den Kopf. Doch Elijah hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er hat nie geweint. Ist nie in Panik geraten. Er schaute erst sie an, dann mich, und fragte schließlich Armando: ›Was soll ich tun?‹ Das war alles. Was man ihm auch auftrug, er tat es, um mein Leben zu retten.«
    »Warum schämst du dich so?«
    »Er hat Drogen verkauft. Und sicher auch Menschen getötet. Als Kind war er so hübsch und unbeschwert. Heute lächelte er nicht einmal mehr. Sein Leben ist trostlos. Und das alles für mich. Im Tausch für mein Leben. Für ihn wäre es besser gewesen, wenn sie mich gleich mit umgebracht hätten. Dann wäre er frei gewesen. Er hätte flüchten können. Er ist wie ein Chamäleon. Wenn er allein gewesen wäre, hätte er ihnen entwischen können.«
    »Er muss außergewöhnlich gewesen sein, schon als Teenager. Ich würde ihn gern kennenlernen. Vielleicht könnten wir das Ganze irgendwie lösen.«
    »Verstehst du denn nicht, warum ich dich nicht in seine Nähe lassen will? Er ist nicht mehr mein Elijah. Er hat sich so verändert, dass ich ihn nicht wiedererkenne. Er ist abweisend und gefährlich geworden. Ich kann nicht behaupten,
dass er böse wäre. Ich weiß, dass er versucht hat, aus dem Drogengeschäft auszusteigen und die illegalen Firmen zu verkaufen. Das hatte er mir versprochen. Denn nominell bin ich darin beteiligt. Wir haben zu gleichen Teilen geerbt.«
    »Das heißt, wenn du stirbst, gehört ihm alles.«
    Rachael nickte. »Aber deswegen würde er mich nicht umbringen, falls du darauf hinauswillst, Rio. Das kann ich mit Sicherheit sagen. Ich schaue nie in die Bücher. Ich habe nicht einmal ein Auto. Ich interessiere mich nicht für das Geld, und das weiß er auch.«
    »Wäre es möglich, dass Elijah derjenige ist, der dafür zahlt, dass du am Leben bleibst, und dass dein Onkel die Killer anheuert? Das würde mehr Sinn ergeben. Du hattest einen Streit mit Elijah, und er hat einige harte Sachen zu dir gesagt, aber warum sollte dein Onkel dich plötzlich lebend haben wollen? Wenn er Elijah mit dir nicht mehr erpressen kann, bist du doch für ihn nichts mehr wert.«
    Rachael schwieg eine ganze Weile, und Rio spürte, dass sie sich ein wenig entspannte. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich konnte es einfach nicht glauben, als Elijah Tony vor meinen Augen erschossen hat. Er war völlig außer sich. So habe ich ihn noch nie gesehen. Sonst ist er immer beherrscht, selbst unter Druck verliert er nie die Nerven.«
    »Also hat er ganz untypisch reagiert.«
    »Jetzt empfinde ich ihn mit einmal als so bedrohlich. Ehrlich. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber früher war das anders. Wir haben uns sehr nahegestanden und dann fing er irgendwie an, mich von sich zu stoßen. Er wollte nicht mehr über das Geschäft reden. Gab mir keine Auskunft über Armando. Bestand darauf, dass ich auf dem
Grundstück blieb, im Haus, und nicht in die Nähe der Fenster ging.«
    »Vielleicht befürchtete er, dass jemand einen Anschlag auf dich verübt.«
    Rachael seufzte und griff nach dem Getränk, das sie auf einem kleinen Tisch abgesetzt hatte. Der Saft rann kühl und erfrischend durch ihre raue Kehle. »Wir hatten ständig Angst um mein Leben. Angst war unser täglicher Begleiter.«
    »Hast du geglaubt, wenn du mir erzählst, wer du bist und aus welcher Familie du kommst, wollte ich nicht mehr mit dir zusammen sein? Wie konntest du nur so etwas denken, Rachael?« Er legte eine Hand an ihre Wange und strich mit dem Daumen über ihren hohen Wangenknochen.
    »Ich habe versucht, zur Polizei zu gehen …« Rachael versagte die Stimme.
    »Und warum hast du’s nicht getan?«
    »Aus zwei Gründen. Armando hatte Polizisten, die für ihn arbeiteten, und wir wussten nicht genau, welche das waren, und natürlich war Elijah tief in das Geschäft verstrickt.

Weitere Kostenlose Bücher