Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
nicht mehr mit einer Frau zusammen gewesen. Üppige Kurven, zartes Fleisch, dazu die Hitze und der Duft des Dschungels waren eine aufreizende Kombination, die eine heftige körperliche Reaktion durchaus rechtfertigte. Doch es war weit mehr als das. Er kannte ihren Körper. Erinnerte sich an ihr Lachen. An das Flüstern in der Nacht, in ihrer geheimen, gemeinsamen Welt. Sein Kopf und sein Herz reagierten auf sie. Verdammt, wäre er ein Mann, der solchen Unsinn glaubte, würde er sie beide für seelenverwandt halten.
»Hab ich nicht Recht?«, beharrte Rachael. »Du hast sie als Babys gefunden, sie mit nach Hause genommen und ihnen die Flasche gegeben.«
»Ist doch besser, als ihnen das Fell abzuziehen«, erwiderte Rio kurz.
Rachael sah, wie er vom Hals aufwärts dunkelrot anlief. Dem Mann war es kein bisschen peinlich, nackt herumzulaufen, aber wenn man ihn bei einer guten Tat ertappte, schämte er sich. Sie fand sein Erröten äußerst liebenswert.
»Warum läufst du eigentlich ständig ohne Kleider herum? Bin ich etwa in eine geheime Nudistenkolonie geraten? Oder glaubst du, dass es mir Spaß macht, dich im Adamskostüm zu sehen?«
»Ich weiß, dass es dir Spaß macht.« Rio musste lächeln. Aus ihrer aufrichtigen Bewunderung für seinen Körper hatte sie nie einen Hehl gemacht.
Rachael antwortete so freimütig wie immer. »Ich geb ja zu, dass du hübsch anzuschauen bist, aber mit der Zeit kommt es mir etwas komisch vor. Warum tust du das?«
Rio lüpfte die Augenbrauen. »So kann man sich schneller verwandeln, wenn man als Leopard im Wald herumlaufen möchte.«
Rachael schnitt eine Grimasse. »Haha, bist du immer so ein Spaßvogel? Willst du mir das mein Leben lang vorhalten? Ich denke, nach allem, was passiert ist, ist es doch ganz normal, wenn ich Alpträume davon habe, wie sich Männer in bösartige Leoparden verwandeln.«
»Bösartige Leoparden?« Rio wühlte in einem kleinen Holzschrank und zog eine Jeans heraus. »Leoparden sind nicht bösartig. Sie sind zwar Raubtiere, aber sie sind nicht bösartig.«
»Danke für die Aufklärung. Ich hatte keine Ahnung, wo da der feine Unterschied liegt. Da war auch keiner zu bemerken, als dein kleiner Leopard mir das Bein angenagt hat.«
»Das war mein Fehler. Ich war fest davon überzeugt, dass irgendjemand auf der Lauer lag, um mich zu töten.«
»Warum sollte man dich umbringen wollen?«
Rio lachte leise. »Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass man einem Mann wie mir nach dem Leben trachtet als einer Frau wie dir?«
Rachael wollte den Blick von ihm abwenden, war aber gefesselt vom Spiel der Muskeln unter seiner Haut. Als er in seine Jeans schlüpfte und sie beiläufig über die kräftigen Oberschenkel und die schmalen Hüften zog, hielt sie den Atem an. Nachlässig schloss er ein paar Knöpfe und ließ die oberen offen, so als lohne es sich nicht, die Hose richtig zuzumachen.
Rachael fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trocken gewordenen Lippen. Sonst wäre ihr das Sprechen schwergefallen. »Rio, dies ist dein Haus. Ich bin hier einfach hereingeplatzt. Wenn du lieber nackt bist, kann ich damit leben.« Es rührte sie, dass er sich ihr zuliebe bedecken wollte - aber ein Teil von ihr sah ihn gern unbekleidet. Es lag etwas primitiv Sinnliches in der Art, wie er leise durch das kleine Baumhaus schlich, nackt und auf bloßen Füßen.
»Mir macht das nichts aus, Rachael. Du bist noch ans Bett gefesselt und musst bestimmt teuflische Schmerzen aushalten. Ich weiß es zu schätzen, dass du dich nicht beschwerst.« Er zögerte einen Herzschlag lang. Noch einen. »Ich weiß es sogar sehr zu schätzen.«
»Ach was!« Herausfordernd starrte sie ihn an. »Ich hab doch kein Wort davon gesagt, dass ich deine lieben kleinen Kätzchen über den Haufen schießen werde, sobald ich aus diesem Bett herauskomme. Was ich aber ernsthaft in Erwägung ziehe. Überhaupt verwöhnst du sie viel zu sehr, und das tut deinem Ruf gar nicht gut, du harter Kerl.«
In dem Moment stießen die beiden Katzen bei ihrer spielerischen Balgerei an das Bett, und mit Rachaels heroischer Selbstbeherrschung war es vorbei. Erschrocken warf sie sich zur Seite. Rio, der immer noch neben dem kleinen Schrank stand, war mit einem einzigen Satz bei
ihr und warf sich mit leuchtend gelbgoldenen Augen auf sie. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. Die Decke an die nackte Brust gedrückt, sah Rachael ängstlich zu ihm auf, versuchte aber gleichzeitig, tapfer zu wirken. Sie reizte ihn so
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