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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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Nun, du hast dich geirrt. Ich habe das Land an Holt McKettrick verkauft."
    Der Richter wurde erst blass, dann lief sein Gesicht rot an. Er roch nach altem Schweiß und zu viel Whiskey, und für den Bruchteil einer Sekunde war Lorelei wieder ein Kind, das verachtet wurde, weil es ein Mädchen war, weil es nicht William war. „Gottverdammt!", fluchte er und sah sie an, als wolle er ihr an die Gurgel gehen und sie mitten auf der Veranda seines großen, leeren Hauses erwürgen. „Du weißt nicht, was du da getan hast!"
    „Oh doch, das weiß ich", widersprach sie. Was sie betraf, gab es nichts weiter zu sagen. Sie wandte sich ab, um fortzugehen - fort von ihrem Vater und fort von diesem Haus. Doch bevor sie den ersten Schritt machen konnte, packte er sie am Arm und riss sie zu sich herum.
    Sein Gesicht war grau vor Hass und vor ... Angst. Ja, vielleicht war es Angst. „Wie ist es wirklich abgelaufen, Lorelei?", stieß er hervor. „Du hast dich diesem Holt McKettrick hingegeben wie ein dahergelaufenes Flittchen, nicht wahr? Du hast jede seiner Lügen geglaubt ..."
    Lorelei befreite sich aus seinem Griff, ihre Wangen glühten vor Wut und Kummer. Sie wollte nur noch eines: so schnell wie möglich von hier weg. Aber sie hatte sich noch keinen Schritt von der Stelle gerührt, da gab der Richter plötzlich einen erschrockenen leisen Schrei von sich und sank auf die Knie. Eine Hand hielt er auf die Brust gedrückt, die Augen waren vor Schmerz und Unverständnis weit aufgerissen. Im nächsten Moment kippte er nach vorn und fiel auf die Holzbohlen der Veranda. Sofort kniete Lorelei sich neben ihn und versuchte hektisch, ihn auf den Rücken zu drehen, obwohl sie wusste, dass jede Hilfe zu spät kam. Sie stieß keinen Schrei des Entsetzens aus, sie trommelte nicht mit den Fäusten auf seine Brust, obwohl etwas in ihrem tiefsten Inneren genau das tun wollte. Stattdessen beugte sie sich vor, legte die Stirn an seinen Kopf und ließ ihren Tränen freien Lauf, die bald über ihr Gesicht und auch über seines liefen.
    Sie hörte, wie ein Gespann vor dem Haus zum Stehen kam, aber sie sah nicht auf, denn sie wusste, es konnte nicht Holt sein. Und das war das Einzige, was zählte. Das Gartentor wurde aufgestoßen, die Scharniere knarrten. Jemand legte seine fleischige Hand auf ihre Schulter. „Was ist passiert?", fragte eine atemlose Stimme, deren Akzent ihr verriet, um wen es sich handelte.
    „Holen Sie bitte den Totengräber, Mr. Templeton", sagte sie und hob schließlich den Kopf. „Mein Vater ist tot."
    „Du bist Vater geworden", rief Holt durch die Gitterstäbe vor Gabes Zelle. R. S. Beauregard war bei ihm, und hätte der nicht einen Stapel Dokumente in der Hand gehalten, wäre Holt sicher auf die Idee gekommen, der Anwalt selbst könnte auch noch festgenommen worden sein. Am wahrscheinlichsten wäre dann Trunkenheit in der Öffentlichkeit der Grund dafür gewesen.
    Gabe sprang von seinem Bett auf und umklammerte die Gitterstäbe. „Melina? Geht es ihr gut? Und dem Baby?"
    „Beide sind wohlauf", antwortete Holt und musste sich räuspern. Aus einem unerfindlichen Grund hatte er plötzlich einen Kloß im Hals. „Du hast einen Sohn, Gabe."
    Das Leuchten in Gabes dunklen Augen war ein unvergesslicher Anblick, gleichzeitig schien er größer zu sein als noch eine Sekunde zuvor. Seine gebeugte Haltung war mit einem Mal verschwunden. „Bist du dir sicher, was Melina angeht?"
    „Es war eine schwere Geburt", gestand ihm Holt. „Aber Doc Brown war bei ihr und hat ihr geholfen, zusammen mit ein paar von den Frauen."
    Gabe riss darauf mit solcher Energie an den Stäben, dass Holt fast damit rechnete, er würde sie aus ihrer Verankerung brechen.
    „Es gibt noch mehr Grund zur Freude", sagte R. S. und erhob sich grinsend von seinem Stuhl. „Richter Fellows hat einen gehörigen Wutanfall bekommen, als er erfuhr, dass sein Urteil auf wackligen Beinen steht, Holt. Soweit ich das einschätze, hat man gegen Gabe nichts in der Hand."
    Gabes Augen funkelten. „Um Gottes willen, Holt", keuchte er. „Hol mich hier raus."
    „Unten auf der Straße herrscht aus irgendeinem Grund Unruhe", warf R. S. ein, der aus dem Zellenfenster schaute.
    Plötzlich fühlte Holt ein eigenartiges Kribbeln in der Magengegend. „Wieso?", fragte er.
    „Woher soll ich das wissen?", hielt der Anwalt ruhig dagegen, dann rief er jemandem zu: „Wer ist das da auf dem Wagen?"
    Holt konnte die Antwort nicht verstehen, R. S. dagegen schon, der erst einmal tief

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