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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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erwiderte Holt.
    „So'n Quatsch", fauchte der Captain. „Gabe hat noch nie jemanden umgebracht, der nicht unbedingt getötet werden musste. Das mit dem Pferdediebstahl könnte ich mir allerdings schon vorstellen."
    Er machte eine Pause, um mehr von seinem viel zu süßen Kaffee zu trinken. Mit einem genussvollen Seufzer setzte er den Becher wieder ab. „Und wer steckt hinter dem ganzen Affentheater?"
    „Sicher bin ich mir nicht", antwortete Holt. „Aber ich tippe auf einen Rancher namens Isaac Templeton."
    Der Name war Walton offenbar geläufig. Er seufzte und schüttelte den Kopf, doch seinen Appetit ließ er sich davon nicht verderben. „Das sind ja noch mehr schlechte Neuigkeiten", sagte er schließlich. „Und wann wollen Sie nach San Antonio zurückkehren?"
    „Gleich morgen früh." Holt zog einen Dollar aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch, um damit die Rechnung zu bezahlen. „In der Zwischenzeit muss ich mir ein Pferd beschaffen und zu den Parkinsons reiten."
    Walton griff nach der karierten Serviette, die die Bedienung für Holt auf den Tisch gelegt hatte, und wischte sich den Mund ab, während in seinem breiten Schnauzbart noch etliches Eigelb klebte. Dann nahm er den Stern ab.
    „Ach, verdammt", murmelte er. „Der Lohn war nicht gerade der Rede wert, aber der Job wird mir trotzdem fehlen."

11. Kapitel

     
    Die Ranch war keineswegs ansprechend, wie Lorelei auf den ersten Blick befand, als sie von Rauls Wagen aus das Anwesen begutachtete. Das Haus war windschief, die Scheune war zu einem Haufen verwitterter Bretter zusammengefallen, aber es gab einen Brunnen und sehr viel Grasland.
    Mit seinem Halstuch wischte sich Raul den Schweiß aus dem Gesicht. „Gleich hinter diesem Hügel da", erklärte er und deutete völlig unnötigerweise nach Osten, „liegt Mr. Templetons Ranch."
    Lorelei konzentrierte sich ganz auf das gegenüberliegende Ufer des breiten, tiefen Stroms, wo ein paar Rinder grasten. „Und das ist die nördliche Grenze von Mr. Cavanaghs Grundstück", sagte sie.
    „Si." Raul schien in der Hitze dahinzuschmelzen. „Jedenfalls war das so, bis er es an den Mann aus Arizona verkauft hat."
    Sie raffte ihre Röcke und kletterte vom Wagen. „Ich werde ein Pferd brauchen." Beharrlich verdrängte sie den Gedanken, dass der „Mann aus Arizona" kein anderer als Holt McKettrick war.
    „Was?", fragte Raul, als hätte er sie nicht richtig verstanden. „Ein Pferd", wiederholte sie und ging in Richtung der Ranch. Vielleicht konnte Paul die Wände abstützen. Sie könnte einen Garten anlegen, die Scheune wiederaufbauen und ein paar Stück Vieh kaufen.
    „Aber Sie können doch gar nicht reiten", wandte Raul hastig ein und hörte sich besorgt an, als er von der Kutsche stieg, um ihr zu folgen. „Passen Sie auf, wo Sie hintreten, Senorita, hier gibt es Schlangen."
    „Ich kann das Reiten erlernen", konterte sie. „Und vor Schlangen habe ich keine Angst."
    Sie näherte sich dem Gebäude. Hier musste ihre Mutter gelebt haben, hier hatte sie vor der Tür vielleicht Seilspringen geübt oder aus Sand Kuchen geformt. Sorgfältig musterte Lorelei die Wände und warf einen Blick ins Innere, das aus einem einzigen Zimmer bestand. Der Ofen sah rostig aus, die Dielen hatten sich verzogen, und es gab Belege für die Anwesenheit von Mäusen, aber wenn hier ein wenig ausgebessert und geputzt wurde, könnte man diese Ranch wieder bewohnbar machen.
    „Das wird Ihr Vater nie gestatten", flehte Raul sie an.
    „Mein Vater kann bleiben, wo der Pfeffer wächst", meinte Lorelei und strich über den Türrahmen, der sich als robust gearbeitet erwies. „Sie können nicht allein hier draußen leben, Senorita."
    „Ich werde nicht allein sein. Angelina wird mitkommen."
    Raul bekreuzigte sich und murmelte auf Spanisch ein Gebet. Nachdem das erledigt war, zeigte er wie wild auf Templetons Land, dann auf die andere Seite des Stroms, wo Mr. Cavanaghs Besitz lag. „Ein Gebietsstreit bahnt sich an", warnte er aufgeregt, „und Sie werden mittendrin sein!"
    Mit einer Hand schirmte sie die Augen vor der Sonne ab. „Mr. Cavanagh ist ein sehr netter Mann. Ich bin davon überzeugt, dass er keine Gewalt anwenden wird."
    „Aber ich sagte doch, Senorita, ihm gehört das Land nicht mehr." Lorelei biss sich auf die Unterlippe. John Cavanagh war ein friedfertiger Mann, der hart arbeitete und sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte. Holt McKettrick dagegen war eine unbekannte Größe. Vielleicht würde er ein angenehmer

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