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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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Reste ihres Vermögens für sich beansprucht hatte. Jetzt war auch klar, dass sie sein Personal abgeworben hatte. Vermutlich kochte er vor Wut. Nein, dieses vermutlich war fehl am Platz, überlegte sie, als sie sich zwang, der Realität ins Auge zu sehen. Richter Alexander Fellows war ohne jeden Zweifel außer sich vor Zorn, und sehr wahrscheinlich ergriff er bereits erste Maßnahmen, um seine rebellische Tochter in den Griff zu bekommen.
    Isaac Templetons Grundstück erstreckte sich entlang der einen Seite ihrer Ranch, das von Holt McKettrick auf der anderen Seite. So sehr sie auch an das Gegenteil glauben wollte, ein Gebietsstreit war durchaus eine reale Gefahr, und wenn es dazu kam, würde sie zwischen den Fronten stehen. Sie konnte nicht reiten und nicht mit einer Waffe umgehen.
    Sie besaß weder eine Kuh noch ein Pferd.
    Wie konnte es da sein, wunderte sie sich lächelnd, dass sie dennoch eine solche Begeisterung fühlte?
    „Mein Gott!", rief Holt McKettrick, als er nur von Tillies Hund begleitet am Fluss entlangritt und auf einmal Lorelei Fellows am gegenüberliegenden Ufer knien sah, wo sie sich Wasser ins Gesicht spritzte.
    Sie konnte ihn nicht gehört haben, weil er noch gut hundert Meter von ihr entfernt war. Dennoch blickte sie auf und entdeckte ihn, was sie mit einer keineswegs begeisterten Miene quittierte.
    Der Hund wurde auf sie aufmerksam und begann zu bellen, dann lief er ins Wasser und schwamm so schnell, wie er konnte.
    Loreleis säuerliche Miene nahm einen erfreuten Ausdruck an, als sie zusah, wie Sorrowful zu ihr kam. Er lief die Uferböschung hoch, schüttelte sich, um sein Fell vom Flusswasser zu befreien, was Lorelei laut auflachen ließ. In Holts Ohren hörte sich dieses Lachen wie das Läuten der Kirchenglocken an einem Sonntagmorgen an. Zu hören, wie sie ihrer Freude Ausdruck verlieh, löste in ihm eine Regung aus, die er zu seinem Ärger nicht unterdrücken konnte.
    Mit verbissener Miene trieb er Traveler an, damit der ebenfalls den Fluss durchquerte.
    Lorelei nahm von ihm keinerlei Notiz, da sie sich viel zu sehr freute, den Hund wiederzusehen. Die beiden zu erleben, wie sie die Gegenwart des jeweils anderen genossen, versetzte Holt einen Stich, der seiner Laune keinen Auftrieb geben konnte. „Was um alles in der Welt machen Sie denn hier draußen?", wollte er wissen, saß von seinem Appaloosa ab und ließ das Tier am Flussufer zurück, damit es dort trinken konnte.
    Lorelei hockte da, Nase an Nase mit dem Hund, kraulte seine Ohren, lachte - und ließ sich viel Zeit mit ihrer Antwort. Sie stand auf, spielte noch eine Zeit lang mit Sorrowful und strich sich schließlich übers Haar. Ihre Brüste hoben sich bei dieser Bewegung an, und wieder verspürte Holt ein Ziehen, diesmal jedoch etwas tiefer. „Ich lebe hier", antwortete sie.
    Holt betrachtete das Haus der Ranch, das einen bemitleidenswerten Eindruck erweckte. Es war ein wenig windschief, und die Scheune war vermutlich schon zusammengebrochen, bevor Santa Ana die Alamo stürmte und 185 tapfere Männer brutal ermorden ließ. Zwei Kutschen waren zu sehen, eine steckte bis zu den Achsen im allmählich trocknenden Morast, bei der anderen tropfte das Regenwasser durch die Bodenbretter. Zwei Stadtpferde - hübsch anzusehen, aber eigentlich für nichts zu gebrauchen - grasten am Flussufer. Kühe waren weit und breit keine zu sehen. „Ganz allein?", fragte er erstaunt.
    Sie presste die Lippen zusammen, und ihre Antwort fiel recht knapp aus: „Angelina und Raul sind bei mir."
    „Weiß Ihr Vater Bescheid?"
    Lorelei lachte, doch vermutlich war seine Verwunderung der Grund für ihre Reaktion, da es hier kaum etwas gab, das sie so erheitern konnte. „Ganz sicher."
    „Und was genau haben Sie hier draußen vor?"
    „Ich will hier mein eigenes Leben führen", antwortete sie so von sich selbst eingenommen, dass Holt sich darüber nur ärgern konnte. Wusste diese Frau eigentlich nicht, dass hier Gesetzlose ihr Unwesen trieben? Ganz zu schweigen von abtrünnigen Indianern, Wölfen, Wildschweinen und allem anderen, was einem Pech bringen konnte!
    Plötzlich fiel Holt ein, dass er noch seinen Hut trug, und setzte ihn rasch ab, mit der freien Hand fuhr er sich durchs Haar. „Dies hier ist kein Ort für eine Dame."
    „Dann ist es ja gut, dass ich nicht allzu viel von einer Dame habe", konterte sie. Diese Worte trafen Holt wie ein Schlag in die Magengegend, auch wenn er sich diese Reaktion nicht erklären konnte.
    Als sie seinen Gesichtsausdruck

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