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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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Gabes Lippen, auch wenn es einen düsteren Unterton hatte. „Meinst du, er treibt sich noch irgendwo da draußen rum - der alte Capt'n Jack?"
    „Ganz sicher", antwortete Holt, ohne zu zögern. „Er ist viel zu verbohrt, als dass er dem Tod einen Gefallen tun und sterben würde. Ganz wie mein alter Herr." Am anderen Ende des verwinkelten Korridors knarrte eine Tür. „Die Zeit ist um", rief der Deputy.
    Holt nahm keine Notiz von ihm. „Kann ich dir etwas bringen?"
    „Oh ja. Ein Stück Fleisch, das so groß ist wie Kansas. Ich bekomme hier jeden Tag nur Bohnen."
    „Das riecht man", gab Holt zurück.
    „Kommen Sie?", drängte der Deputy. „Ich will keinen Ärger kriegen, nur weil Sie zu lange bleiben."
    „Ich werde dafür sorgen, dass du das beste Essen der ganzen Stadt bekommst", versprach Holt ihm.
    „Und ich werde hier sein, wenn es gebracht wird", meinte Gabe, wurde aber wieder ernst. In seinen stolzen dunklen Augen zeichnete sich ein flehender Ausdruck ab. „Danke, dass du gekommen bist, Holt."
    Holt musste schlucken und nickte nur. Gabe streckte die Arme durch das Gitter, und sie reichten sich auf indianische Art die Hände. Es war nicht nötig, noch ein weiteres Wort zu reden.

3. Kapitel

     
    „Lorelei", ermahnte Richter Fellows seine Tochter und beugte sich in seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch nach vorn. „Jetzt sei vernünftig. Ich habe für diese Hochzeit ein Vermögen ausgegeben. Jedes Hotelzimmer in der Stadt ist belegt, und die Speisen können auch nicht zurückgeschickt werden. Außerdem ist Creighton ein guter Mann. Man kann es ihm nicht verübeln, wenn er aus seinen letzten Stunden in Freiheit das Beste macht."
    Vor Wut lief Loreleis Gesicht rot an. Es war typisch für ihren Vater, dass er sich auf Creighton Bannings' Seite schlug, und genauso typisch war es für ihn, sich darüber zu beklagen, wie viel Geld er ausgegeben hatte, um die Hochzeit seiner Tochter zum größten Spektakel in ganz Texas zu machen. „Ich werde diesen abscheulichen Schuft nicht heiraten", erklärte sie tonlos. „Weder heute noch morgen und auch nicht an irgendeinem anderen Tag. Nicht mal, wenn alle Engel vom Himmel herabkämen, um mich auf Knien anzuflehen, ich möge ihm vergeben!"
    Der Richter seufzte ermattet, aber seine Augen waren hellwach und taxierten seine Tochter. Creighton Bannings war Anwalt, und er war ein vermögender Mann. Er unterhielt gute Kontakte in Austin und auch in Washington. Kurz gesagt, er war der sprichwörtliche gute Fang, und den wollte ihr Vater so schnell nicht wieder von der Angel lassen.
    „Muss ich dich erst daran erinnern, meine Liebe, dass du nächsten Monat dreißig wirst? Du bist eine hübsche und kluge Frau, allerdings bist du jetzt schon viele Jahre auf dem Heiratsmarkt, und mit deiner Einstellung ..."
    Lorelei, die gegen die massive Holztür des Arbeitszimmers gelehnt stand, versteifte sich unwillkürlich. Beim Blick auf ihr Spiegelbild im verglasten großen Waffenschrank hinter dem Schreibtisch machte sie in Gedanken eine Bestandsaufnahme ihrer Erscheinung: dunkles, hochgestecktes Haar, langer Hals, blaue Augen und hohe Wangenknochen, von schlanker, aber weiblicher Statur. Ja, man konnte sie sicherlich als schön bezeichnen, doch dieses Wissen gab ihr keine Befriedigung. Schließlich war das alles nicht genug gewesen, um ihren Verlobten von einem Seitensprung abzuhalten.
    „Was stimmt nicht mit meiner Einstellung?", wollte sie wissen, nachdem sie sich gezwungen hatte, nicht länger die Lippen zusammenzupressen. Der Richter hob seine buschigen weißen Augenbrauen und strich sich mit der Hand über seinen kahler werdenden Schädel. „Bitte, Lorelei", sagte er mit einem Anflug von Verärgerung. „Glaubst du denn, ich hätte nicht davon erfahren, dass du vor allen Einwohnern von San Antonio dein Hochzeitskleid verbrannt hast? Das mich im Übrigen eine Menge gekostet hat, da es von diesem extravaganten Geschäft in Dallas geschickt wurde. Verhält sich so eine vernünftige, reizende und sanftmütige Frau?"
    „So", konterte sie spitz, „verhält sich eine Frau, die soeben herausgefunden hat, dass ihr zukünftiger Ehemann am Tag der Hochzeit mit einem Dienstmädchen im Bett liegt!"
    „Ich bin mir sicher, Creighton könnte alles zu deiner Zufriedenheit erklären, wenn du ihm nur die Gelegenheit dazu geben würdest."
    Lorelei verdrehte die Augen. „Welche Entschuldigung soll es dafür wohl geben? Ich habe ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischt!"
    Der Richter

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