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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Au-pair-Mädchen hütet meine Brut. Ich muß selber noch tausend Sachen besorgen und hätte die Kinder andernfalls mit mir durch die Stadt schleifen müssen.« Liz grinste. »Ich bin nicht so perfekt organisiert wie Lucy.«
    Sally erwiderte das Grinsen. Und weniger furchteinflößend, dachte sie. »Ich sollte mich lieber ein bißchen zurechtmachen.«
    »Oh, nicht nötig. Sie sehen jetzt schon viel eleganter aus, selbst mit dem Fleck auf der Wange, als jede von uns Landpomeranzen hier das je könnte.«
    Liz schien sie nicht zu verspotten, machte ihr auch kein Kompliment, sondern stellte lediglich eine Tatsache fest.
    »Wirklich?«
    »Ja. Trocknen Sie sich die Hände ab, holen Sie einen Mantel, und dann rein ins Vergnügen.«
    Sallys Jacke war immer noch feucht.
    »Nehmen Sie James’ Barbour. Das macht ihm nichts«, versicherte Liz. »Wenn es ihm überhaupt auffällt, und das wird es nicht.«
    Liz redete ebensoviel wie Lucy, aber stellte nicht deren Besitzanspruch an James, und sie verabscheute Sally auch nicht, nur weil sie eine Schauspielerin aus London und daher zwangsläufig strohdumm war und ihren hilflosen kleinen Bruder einfangen wollte. Liz erzählte ihr von den verschiedenen Verwandten und sagte Sally, daß an einer von James’ Hecken ein Stechpalmbusch voller Beeren und viele andere brauchbare Sträucher standen.
    »Komisch, daß Lucy die Stechpalme nicht erwähnt hat. Ihr Au-pair-Mädchen holt dort immer das ganze Grünzeug für Lucys Weihnachtsschmuck.«
    »Vermutlich hat sie’s vergessen«, sagte Sally nachsichtig. »Um diese Zeit hat ja jeder so viel um die Ohren.«
    »Hm«, brummte Liz. »Sieht unserer Lucy nicht ähnlich.« Sie seufzte, als sei sie unwillig, etwas zu erklären, was Sally aber wissen sollte. »Lucy hat einen schrecklich reichen Mann geheiratet, und sie vergißt manchmal, daß das einen Unterschied macht. Es ist nicht weiter schwierig, tüchtig zu sein, wenn man Leute hat, an die man delegieren kann.« Lucys Geld schien Liz zu beunruhigen, als fürchte sie, es sei nicht gut für ihre jüngere Schwester, im Überfluß zu leben. Liz wechselte das Thema. »Dave wird Ihnen bergeweise Grünzeug schneiden, wenn Sie ihn drum bitten. Kennen Sie Dave schon?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Er ist ein Schatz. Furchtbar schüchtern, aber sehr hilfsbereit, vor allem Frauen gegenüber. Sagen Sie ihm einfach, was Sie wollen, James wird das recht sein. Und jetzt, was brauchen Sie aus der Stadt?«
    Sallys Liste war lang und kompliziert. »Ich fürchte, ich muß James’ Weihnachtsgeschenke besorgen, und ich hab’ nicht viel Geld.«
    »Kein Problem«, sagte Liz wieder. »Nicht für eine erfahrene arme Kirchenmaus wie mich. Es gibt ein paar erstklassige Secondhandläden und einen Markt. Brauchen wir für Tante Sophie auch ein Geschenk?«
    Sally nickte.
    »Ich weiß, wo wir’s versuchen können. Kommen Sie.«
    Liz war die perfekte Führerin, und sie fanden wunderschöne Leinentaschentücher für Tante Sophie (was leider bedeutete, daß Sally ihr etwas anderes besorgen mußte), für Lucy kauften sie an einem Stand des Frauenkomitees eine Schale voll üppiger Hyazinthen (»Wenigstens kann sie die nicht umtauschen«, sagte Sally), und Liz suchte sich ihr Geschenk selber aus, eine schicke Strickjacke für vier Pfund fünfzig im Oxfam-Laden.
    Aber so sparsam Liz und Sally auch haushalteten, als sie die Geschenke, ein bißchen Weihnachtsschmuck, eine Lichterkette und Lampendochte gekauft hatten, war nicht mehr genug Geld für einen Weihnachtsbaum übrig.
    »O nein«, sagte Liz. »Weihnachten ist einfach nicht Weihnachten ohne Baum. Tante Sophie wird schrecklich enttäuscht sein. Ich frage mich, ob wir unseren wohl hinten ins Auto packen und einfach mitbringen könnten ...«
    Sally fand, das war keine gute Idee. »Was für immergrüne Pflanzen, sagten Sie, gibt es auf der Farm?«
    Liz machte eine weitausholende Geste. »Oh, alles. Eiben, Tannen, Lärchen ... die haben jetzt allerdings keine Nadeln, fällt mir ein. Aber es ist alles da.«
    »Eiben«, sagte Sally versonnen. »Sie sind nicht in Form geschnitten oder so was?«
    »Nein. Sie stehen da, wie die Natur sie hat wachsen lassen, müßten dringend mal beschnitten werden.«
    »Wunderbar! Wenn Sie fertig sind, fahren wir nach Hause.«
    Als Lucy an Heiligabend schließlich gegen sieben herüberkam, Tante Sophie und zahlreiche Koffer im Schlepptau, waren die Spuren von Sallys und Liz’ Kreativität überall sichtbar. Sehr zur Verärgerung von Lucys Au-pair-Mädchen

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