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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Bett.« Ihre Schuhe fielen polternd zu Boden. Dann zog sie das Kleid über den Kopf. »Und alle anderen Zimmer sind belegt.« Nylons und Unterhemd landeten auf ihrem Kleid. »Obendrein hat sie mein Nachthemd an.« Slip und BH segelten zu Boden. »Also kannst du verdammt noch mal unten auf dem Sofa schlafen, oder rutsch rüber!«
    James schlug einladend das Federbett zurück.
    »Oh, Sally«, murmelte er und zog sie an sich. »Wenn du wüßtest, wie sehr ich mich hiernach gesehnt habe.«
    Sally hatte sich oft gefragt, wie es wohl wäre, mit James zu schlafen. Aber sie hatte nicht daran gedacht, als sie sich die Treppe hinaufgeschleppt hatte, um ins Bett zu gehen. Schlaf war es, wonach sie verlangte, und hätte man ihr eine Million Dollar geboten, wenn sie eine Nacht mit Robert Redford verbrachte, hätte sie gesagt: »Tut mir leid, ich bin einfach zu müde.«
    Aber ihr Körper hatte mehr Energie, als sie gedacht hätte. In dem Moment, da sie sich berührten, war sie schlagartig erregt. James ging es nicht anders, und so streichelten und kneteten und rollten sie in dem schmalen Bett herum mit einem Elan, den sie beide nie für möglich gehalten hätten. Es war ein Wunder, daß keiner von ihnen aus dem Bett fiel. Es war ein wilder, lustvoller Akt, und schließlich lagen sie reglos, keuchten und schwitzten.
    »Gott, das war wunderbar«, sagte er in ihre Haare.
    Sally war nach wie vor erschüttert über das, was ihr Körper in den letzten zehn Minuten erlebt hatte, und gab ihm recht. Nie zuvor war Sex so rasant und wild und so schön gewesen. »Ja. Das war es. Ich weiß nicht, wo du die Energie hernimmst, James.«
    Sie schwiegen ein paar Minuten. Sally wartete, daß James einschlafen würde. Aber das tat er nicht. Sein Körper hielt ihn wach.
    »Liebling ...«
    So ein gängiges, vielbemühtes Wort. Wie kam es nur, daß es sich aus seinem Mund so wunderschön anhörte. »Hm?«
    »Wir haben nichts getan ... Du weißt schon, wegen Verhütung. Das dürfen wir nicht noch mal riskieren.« Da seine Finger ihre Brustwarzen schon in kleine harte Kügelchen verwandelt hatten, nahm sie ihn nicht besonders ernst.
    »Nein, wirklich.« Seine großen Hände umschlossen jetzt ihre Brüste, und sein Atem beschleunigte sich. »Das ist schrecklich verantwortungslos.«
    Sally hatte das Gefühl, wenn er jetzt aufhörte, würde sie vor Sehnsucht eingehen, und beschloß, ihn von seinen Qualen zu erlösen. »Es ist alles in Ordnung. Ich nehme die Pille.«
    »Wirklich?«
    »Hm. Ich hab’ sie weiter genommen, als ich wußte, daß ich herkommen würde.«
    »Sally?«
    »Na ja, du hättest Tante Sophie schlecht sagen können, du müßtest das Weihnachtsessen abblasen, weil deine Küchenfee Krämpfe hat, oder?«
    Sally spürte das Lachen in seiner Brust aufsteigen. »Oh, Sally. Ich glaube, ich liebe dich.«
    Sie standen früh auf. Es war zu unbequem in dem schmalen Bett, als daß sie vernünftig hätten schlafen können. Beinah ohne ein Wort zu wechseln beschlossen sie, das schlafende Haus zu verlassen und mit Clodagh in die winterliche, stille Dunkelheit hinauszuwandern. In einer Stunde würden ihre Gäste aufwachen und heißes Wasser, Tee und Frühstück verlangen, jetzt war die einzige Chance.
    James hatte Sallys Gepäck aus ihrem Zimmer geholt, und sie hatte beinah sämtliche Kleidungsstücke angezogen, die sie mitgebracht hatte. Obendrein trug sie James’ Jacke, Mütze und Schal, und ihr war herrlich warm. James sagte, er friere nicht. Er legte den Arm um ihre Schultern, und so folgten sie Clodagh auf ihrer gemächlichen Morgenrunde.
    Sally wußte, sie würde für den Rest des Tages todmüde sein, und dabei wurden sie alle bei Lucy zum Mittagessen erwartet. Aber sie wäre zu Fuß bis nach London zurückgelaufen, wenn James an ihrer Seite gegangen wäre.
    Sie kamen ins Dorf, das zwei Meilen von der Farm entfernt lag, und betrachteten die stillen Häuser. Sally stellte sich die Kinder vor, die schlafend in ihren Betten lagen, die Arme um ihre neuen Spielsachen geschlungen, Autos und Puppen und Computerspiele. In manchen Häusern hatte man die Christbaumbeleuchtung brennen lassen, und in einer Stunde etwa würde der Motor der Weihnachtsmaschinerie wieder anspringen. Kochen, Verwandte begrüßen, Abwasch, Frauensorgen. Aber noch war Weihnachten ein vollkommener Traum, friedvoll.
    Sally rief sich voller Seligkeit James’ scherzende Worte in Erinnerung. Sie wußte, daß man niemals für bare Münze nehmen durfte, was ein Mann im Bett sagte, aber daß

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