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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Kürze der Zeit konnte sie nicht wirklich etwas ausrichten, ging ihr auf. Allein den Parkettboden im Atelier gründlich zu putzen würde mindestens zwei Stunden dauern. Sie konnte nur versuchen zu schaffen, was möglich war.
    Als ihre zwei Stunden um waren, schrieb sie einen Zettel:
    Ich habe alles aus dem Kühlschrank entsorgt, was eine Lebensmittelvergiftung verursacht hätte. Die Milch ganz hinten ist sauer, eignet sich aber wunderbar, um Kuchenbrötchen zu machen. Ich habe getan, was in der kurzen Zeit möglich war. Sie müssen dringend zum Waschsalon oder eine Wäscherei beauftragen. Wenn Sie möchten, daß ich wiederkomme, könnten Sie bitte Parkettpolitur fürs Atelier besorgen? Ich habe keines der Bilder angeschaut.
    Sie hatte nicht die blasseste Ahnung, warum sie diesen letzten Satz hinzugefügt hatte, wo ihn doch wahrscheinlich nichts auf der Welt weniger interessierte. Aber sie wollte einfach, daß er es wußte. Sie wollte, daß er sich darauf verließ, daß sie nicht herumschnüffelte. Trotz des akuten Gesundheitsrisikos, das seine Wohnung darstellte, wollte sie gern wiederkommen.
    Sie wankte die Feuertreppe hinab, warf, wie verabredet, die Schlüssel beim Nachbarn in den Briefkasten und machte sich auf den Weg zur U-Bahn-Station.
    Außerhalb der Rush-hour war die U-Bahn gar nicht so schlimm, vorausgesetzt man hatte Zeit, sich seine Route auszuarbeiten. Sie wollte auf jeden Fall lernen, sich in diesem Zugwirrwarr allein zurechtzufinden, schließlich konnte sie nicht ewig wie ein Schäfchen hinter den anderen hertrotten.
    Sie fand das Büro von Quality Cleaners wieder und stieg langsam die Treppe hinauf in der Hoffnung, daß sie ihre letzten Kräfte nicht vergeudete. Mit so vielen Eisen im Feuer war es gut möglich, daß Keith unterwegs war.
    Die Tür stand offen, und sie konnte Keith sehen. Er sprach mit konzentrierter Miene in sein Handy. Neben ihm stand ein Aschenbecher, eine Zigarre sandte unheilverkündende Rauchsignale aus.
    Sie klopfte an und wartete. Er hob den Kopf, winkte sie zu einem der Stühle vor seinem Schreibtisch und telefonierte weiter. Offenbar war er im Begriff, ein Geschäft unter Dach und Fach zu bringen, das allein von seinem Charme und seinem Verkäufergeschick abhing. Harriet nahm auf dem angebotenen Stuhl Platz und dachte über Menschen nach, die Geldverdienen als Sport betreiben.
    Als er den Handel zum Abschluß gebracht hatte, schaltete er das Telefon aus und lächelte Harriet an. Harriet erwiderte das Lächeln und überlegte, ob es ihre Pflicht als seine Angestellte sei, ihm zu sagen, daß er ein Stückchen Petersilie am Schneidezahn kleben hatte. Sie entschied sich dagegen.
    »Harriet! Wo liegt das Problem?« fragte er aufgeräumt. Das Geschäft war offensichtlich sehr zu seinem Vorteil ausgegangen. »Haben Sie die Wohnung gefunden?«
    »Ja, vielen Dank. Ich habe mich gefragt, ob es ein regelmäßiger Auftrag ist, oder war es eine einmalige Buchung?«
    »Regelmäßig einmal die Woche, hoffe ich. Warum?«
    »Dann würde ich diesen Auftrag gerne fest übernehmen. Kontinuität macht doch bestimmt einen guten Eindruck.«
    Keith nahm einen genüßlichen Zug von seiner Zigarre. »Kontinuität, ja sicher. Nun, das läßt sich bestimmt einrichten, Harriet.«
    »Vielen Dank. Und wo soll ich morgen hingehen?«
    Keith konsultierte sein Notizbuch, das aufgeschlagen vor ihm lag, und sah dann wieder zu ihr auf, als könne er sich noch nicht so recht entscheiden, wo er sie hinschicken wollte. »Tja. Ich habe morgen nichts für Sie.«
    »Was? Aber Sie haben regelmäßige Arbeit in Aussicht gestellt!«
    Harriet war kaum überrascht, als Keith antwortete: »Einmal wöchentlich ist regelmäßig.«
    »Aber ich will jeden Tag arbeiten.«
    »Das kommt schon mit der Zeit, Mädchen. Wir sind schließlich noch nicht lange im Geschäft, oder?«
    »Na ja, wir nicht, aber ich dachte, Sie schon ...«
    Keith lächelte überheblich. »Quality Cleaners ist ein neuer Geschäftszweig meines Unternehmens. Es braucht natürlich ein Weilchen, um in Schwung zu kommen. Es sei denn ...« Sein Handy surrte los und verdarb ihm somit sein bedeutsames Schweigen. »Ja?« knurrte er. »Oh. Ja. Also?«
    Er lauschte eine Zeitlang den Ausführungen seines Anrufers. »Das heißt, er hatte das Geld nicht?« Wieder Pause. »Tja, dann weißt du ja, was du zu tun hast.«
    Harriet stellte fest, daß ihr Mund plötzlich trocken geworden war. Bestimmt war dieses Telefonat ganz harmlos, dachte sie. Es hatte sich zwar angehört wie

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