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Wilder als der Hass, süsser als die Liebe

Titel: Wilder als der Hass, süsser als die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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erzählt, wie er und ich aus der Stadt herauskommen werden?« wollte Juliet jetzt wissen.
    »Noch nicht.« Ross nahm zwei zusammengefaltete Kleider und reichte Juliet und Ian jeweils eins. »In den Körben auf dem Kamel und mit diesen beiden Frauengewändern gebt ihr bestimmt ein hübsches Damenpärchen ab.«
    »Genial. Wir werden absolut verhüllt sein, und die Körbe werden unsere Größe verbergen.« Ian ließ sich den Pferdehaarmantel über den Kopf gleiten. Tschador genannt, war das Gewand ein gewaltiger, schwarzer, formloser Sack, der nur eine kleine Öffnung über den Augen hatte, so daß die Unglückliche darin wenigstens gerade heraussehen konnte.
    Nachdem Juliet sich den Schnurrbart abgenibbelt hatte, zog auch sie ihren Tschador über. Das längste erwerbbare Gewand war zu kurz für sie oder Ian, aber wenn sie erst mal in den Tragekörben saßen, würde das nicht mehr auffallen. »Wir müssen los. Je eher wir aus der Stadt heraus sind, desto früher können wir diese unmögliche Kleidung loswerden.«
    Sie und Ian verließen das Zimmer, wobei sie ihn unaufdringlich an  seinem Ellenbogen unterstützte. Ross blickte sich rasch um und vergewisserte sich, daß sie nichts vergessen hatten. Morgen früh würde ein Diener kommen und aufräumen, was die nächtlichen Besucher hinterlassen hatten.
    Als Ross in den Hof hinaustrat, hörte er bereits Kamelgebrüll und Männerflüche - die untrüglichen Zeichen, daß sich nur wenige Meter entfernt eine Karawane sammelte. Zu seiner Freude handelte es sich bei dem Kamel um Julietta, und während Juliet und Ian sich in die Körbe zwängten, begrüßte Ross sein Lieblingskamel und gab ihm einen Apfel. Dann stieg er auf einen der Esel, und Murad nahm den anderen. Ein paar Minuten später erreichten sie den Platz, wo sich die Karawane zum Abreisen bereit machte. Hier war es leicht, in dem fürchterlichen Durcheinander aus Tieren und Menschen unterzutauchen. Wenn ihr Glück noch hielt, würden sie in einer guten Stunde aus der Stadt heraus sein.
    Shahid Mahmud erfuhr, daß zwei Karawanen in dieser Nacht Buchara verlassen hatten, eine kleine in Richtung Süden durch das Tor von Namazgah und eine größere nach Osten auf Samarkand zu. Er schickte eine Truppe hinter der Karawane in .südlicher Richtung her und machte sich dann persönlich zum Samarkand Tor auf.
    Die Haupttore waren des Nachts nicht geöffnet, so daß der Verkehr durch eine kleine Seitentür geschleust werden mußte, welche nur stets einem Tier Platz bot. Aus diesem Grund hatte Shahid gehofft, daß ein paar Reisende der größeren Karawane noch innerhalb der Mauern waren, aber es war zu spät: Als er endlich das Tor erreichte, war das letzte Mitglied der Karawane nach Osten bereits hinaus. Dennoch waren die Zollbeamten, die Ladung und Passierscheine überprüften, noch an der Arbeit, und hartnäckige Fragen filterten schließlich die Information heraus, daß in der Karawane mehrere Personen gewesen waren, auf die Kilburns Beschreibung paßte.
    Seit Shahid als Kind das Reiten gelernt hatte, war er ein Jäger gewesen, und sein ausgeprägter Raubtierinstinkt sagte ihm, daß Kilburn auf diesem Wege geflohen war. So pickte er sich die zwölf am besten ausgebildeten und am besten bewaffneten Männer heraus und setzte in die Nacht hinaus. Der Ferengi- Bastard konnte kaum mehr als eine Stunde  Vorsprung haben, und wie schnell und wie weit auch immer er  rennen mochte, Shahid würde direkt hinter ihm sein.
    Das letzte Teilstück ihrer Vorausplanung rutschte makellos auf seinen Platz: Vier hervorragend gepflegte turkmenische Wüstenpferde warteten an der entfernten Hütte, die sie vorher ausgemacht hatten. Dort befanden sich auch die Gewehre und die Munition, die Juliet in der vergangenen Woche aus dem Versteck geholt hatte.
    Was sie nicht erwartet hatten, war die Anwesenheit von Hussayn Käsern persönlich. Während Juliet das Verladen und Umsteigen auf die Pferde überwachte, pellte Ross dankbar den piekenden, unbequemen Bart ab und sagte Julietta Lebewohl, die traurig blökte, als ob sie wüßte, daß sie ihren Reiter niemals wiedersehen würde. Mit einem letzten herzlichen Knuddeln ihrer langen Ohren wandte Ross sich um und fand Hussayn hinter sich, der mit einem amüsierten Lächeln abgewartet hatte.
    »Ich freue mich sehr, daß ich dir persönlich danken und Lebewohl sagen kann, Hussayn«, sagte Ross nach der Begrüßung. »Was du getan hast, ist unbezahlbar.«
    Der andere machte eine geringschätzige Geste. »Du

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