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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Kopf.
    Colin umfasste vorsichtig ihr Kinn und starrte sie verwundert an. »Was ist denn das nun wieder für ein Trick? Es ist allgemein bekannt, dass Hexen nicht weinen können.«
    »Wenn man ihnen das Herz bricht, können sie es schon«, kam Tabithas schluchzende Erwiderung.
    Verwundert und verzaubert strich er ihr zärtlich über das Gesicht, drückte seinen Daumen in eine der salzigen Tränen und hob ihn an seinen Mund. Bei dieser Kostprobe verriet seine Miene tatsächlich Hilflosigkeit.
    »Oh, Tabitha«, flüsterte er. »Meine mutige, süße, wunderschöne Hexe …«
    Sein Kuss war anders als jemals zuvor. Seine Zunge kreiste über ihren Lippen, bat sie um Verzeihung und flehte darum, ihm den Balsam ihrer Vergebung zu gewähren. Als sie seiner Bitte nachkam, nahm er ihre Unterlippe zwischen seine Zähne und saugte sanft daran.
    Und während er sie küsste, machten seine Hände die Knoten ihrer Fesseln los, sodass Tabitha, als sie von ihr abfielen, halb ohnmächtig gegen seinen Oberkörper sank.

18
    Colin nahm sie auf die Arme, als wöge sie nicht mehr als Jenny, und trug sie in die Hütte zurück. Tabitha vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und sog begierig seine Würze ein. Er trat durch die offene Tür und legte sie auf die fadenscheinige Matratze, als wäre es ein mit Rosen bestreutes Bett. Eigentlich sollte es sie stören, dass Colin und Regan einst dasselbe
Lager geteilt hatten; aber die Gegenwart war allzu kostbar, als dass sie von der Vergangenheit oder der Zukunft überschattet werden durfte.
    Als er über ihr stand und seinen Gürtel aus geflochtenem Silber öffnete, lag in seinen Augen eine derartige Glut, dass es ihr den Atem verschlug. »Ich kann es nicht ändern. Wenn du verbrennst, dann verbrennen wir gemeinsam!«
    Er zog sich die Tunika über den Kopf und zerzauste dabei seinen dunklen Schopf. Der Anblick seines nackten Oberkörpers rief schmerzliches Verlangen in Tabitha wach. Vor weniger als einer Woche war Colin noch ein Fremder für sie gewesen - aber nun sehnte sie sich danach, seinen Körper ebenso zu kennen wie ihren eigenen. Jedes drahtige, gelockte Haar, jede bleiche Narbe, jeden köstlichen Zentimeter Haut.
    Sie schlüpfte in die Rolle der ruchlosen Verführerin, packte seine Hand und zog ihn auf sich herab. Ohne jede Gegenwehr erwiderte er ihren nassen, heißen Kuss, der als solcher bereits eine sinnliche Vereinigung von ihnen beiden war. Dann tupfte er, als wollte er ihre Verruchtheit etwas mäßigen, zärtlich mit seinen Lippen die letzten Tränen von ihren Wangen. Während sein Mund hinauf zu ihren Lidern und dann hinunter zu der weichen Spalte über ihrer Oberlippe fuhr, trieb Tabitha bereits auf einer Wolke der Glückseligkeit dahin.
    Als sie ihre Augen wieder öffnete, begegnete sie Colins von dem durch die offene Tür fallenden Mondlicht erhellten Blick. »Würdest du mir die Freude machen, mein Lager zu teilen?« fragte er.
    Sie hatte einen Befehl erwartet, keine geflüsterte Einladung. Die Ergebenheit dieses mächtigen Mannes rührte an ihr Herz, und so verwob sie ihre Finger in seinem dichten Haar, flüsterte hingerissen: »Es wäre mir eine Ehre!«
    Sie hätte erwartet, dass er sie nochmals küsste; doch stattdessen
zog er sie hoch und streifte ihr sanft Magwyns Hochzeitskleid über den Kopf. Ehe Tabitha auch nur wusste, wie ihr geschah, lag sie bereits, mit nichts als ihrem Amulett bekleidet, an seiner breiten Brust. Seine Hände strichen von ihrem Busen hinab zu den toffeefarbenen Locken zwischen ihren Schenkeln und dann wieder an ihrem Bauch hinauf. Da sie sich ziemlich lächerlich vorkam, rieb sie sich verlegen die Schläfen.
    Colin betrachtete sie unverhohlen fasziniert, ehe er ihr ein schiefes Grinsen schenkte, das ihr Herz schneller schlagen ließ. »Ich habe noch nie zuvor eine Frau von oben bis unten erröten sehen. Eine wirklich reizvolle Eigenschaft!«
    »Tja, vielen Dank«, erwiderte sie atemlos.
    Er zog sie näher an sich, doch sie schob ihn eilig wieder fort. »Nicht so hastig. Ich fürchte, dass ich mit meiner Nacktheit dir gegenüber deutlich im Nachteil bin.«
    Eine seiner Brauen wanderte nach oben. »Und was sollen wir dagegen tun?«
    Sie zerrte nervös an seiner Hose, denn dieser verruchte Schurke Colin zog sie in ihren Bann. »Die hier könntest du zum Beispiel ausziehen.«
    »Gern, Mylady! Euer Wunsch ist mir Be…«
    Tabitha hielt ihm den Mund zu und schüttelte beschwörend den Kopf, sodass er ihr die Handfläche küsste und nickte zum Zeichen, dass

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