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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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später - viel später - dieses Gespräch weitergeführt würde.
    Während Colin seine Stiefel auszog, das Band seiner Hose öffnete und sie sich langsam über die Schenkel zu streifen begann, verflog Tabithas Maske der Verführerin. Am liebsten wäre sie vor ihm zurückgewichen und hätte gerufen, er wäre wahnsinnig, falls er die Absicht hätte, dieses Ding irgendwo in sie hineinzuschieben. Dann jedoch ersetzte den Ausbruch
jungfräulichen Grauens das Verlangen, ihn zu berühren und mit zitternden Fingern über den samtigen Schaft zu streichen, der sich ihr so verwegen aus dem Nest dunkler Locken entgegen schob. Und als sie es schließlich tat, spürte sie - obgleich sie das für vollkommen unmöglich gehalten hatte - wie er unter ihrer Berührung noch länger und härter wurde als zuvor.
    Stöhnend riss er sich von ihr los, setzte sich auf den Rand der Matratze, vergrub den Kopf zwischen den Händen und keuchte, als hätte er sich soeben gegen einen Drachen behauptet.
    Tabitha blickte hilflos auf seinen mondhellen Rücken und hätte vor Frustration beinahe geweint. Hatte sie in ihrer Unwissenheit vielleicht etwas Unverzeihliches getan? War sie nach links abgebogen, wo sie hätte nach rechts gehen müssen oder umgekehrt?
    Ohne daran zu denken, dass sie unbekleidet war, kroch sie eilig neben ihn und strich ihm sanft über die Schulter. »Habe ich mich falsch benommen?«
    Er hob den Kopf und sah sie derart verzweifelt an, dass sie abermals Angst bekam. »Es liegt nicht an dir, Tabitha, sondern einzig und allein an mir.«
    Ohne darüber nachzudenken, platzte Tabitha mit dem schlimmsten Alptraum jeder in New York allein stehenden Frau heraus: »Allmächtiger, du bist doch wohl nicht etwa schwul?«
    Colin warf ihr einem verständnislosen Blick zu: »Ich weiß zwar nicht, was du damit sagen willst - aber ich kann dir versichern, dass ich im Augenblick eher unglücklich bin.«
    Sicher hätte Tabitha vor Erleichterung gelacht, hätte er sie nicht derart traurig angesehen. Also wartete sie, statt etwas zu erwidern, darauf, dass er weitersprach.

    »Wenn ich in der Lage gewesen wäre, Regan zu widerstehen, als sie sich mir angeboten hat, wäre sie vielleicht nicht tot. Es waren meine fleischlichen Gelüste, die ein unschuldiges Mädchen das Leben kosteten - nichts anderes.«
    Ein ängstlicher und gleichzeitig freudiger Schauder rann über Tabithas Rücken. Würde sie Frau genug sein, diese Gelüste zu befriedigen?
    »Trotz dieser Gelüste« - er schüttelte den Kopf - »nein, wegen ihnen habe ich Enthaltsamkeit geschworen, bevor ich auf den Kreuzzug gegangen bin. Ich habe geschworen, züchtig zu leben, solange ich unter dem Banner des Herren durch die Lande ziehe. Während also meine Gefährten Freudenmädchen aufgesucht haben, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, habe ich um Stärke gebetet.«
    Von diesem Geständnis gerührt, doch auch verwirrt, runzelte sie fragend die Stirn. »Das verstehe ich nicht. Wenn du während der letzten sechs Jahre enthaltsam warst, was hast du dann in all den ägyptischen Bordellen gemacht?«
    Er verdrehte die Augen. »Auf Arjon gewartet.«
    Tabitha schwankte zwischen Lachen und Weinen hin und her. War es vielleicht Ironie des Schicksals, dass sie als Jungfrau versuchte, ausgerechnet einen zölibatär lebenden Traummann zu verführen?
    Sie tätschelte seine Schulter. »Keine Angst. Wahrscheinlich ist es nicht anders als beim« - sie verwarf »Fahrradfahren« und »Schwimmen« und suchte nach einem angemessenen Vergleich - »Reiten eines Pferdes. Wenn man es einmal gelernt hat, vergisst man es nie mehr.«
    Zärtlich umfasste er ihr Gesicht und blitzte sie belustigt an. »Ich habe nicht vergessen, wie es geht. Aber ich begehre dich so verzweifelt, dass es vielleicht vorbei sein wird, ehe es erst richtig angefangen hat.«

    Neben Tabithas Herzen schmolzen auch andere Regionen ihres Körpers, und sie stieß einen leisen Seufzer aus. »Oh, Colin! Eine gewisse Eile macht mir sicherlich nichts aus. Für die anderen Dinge haben wir auch später noch jede Menge Zeit.«
    Stimmte, was sie sagte? Sie versuchte, den Zweifel zu ignorieren, der sie plötzlich befiel. Falls das Amulett sie irgendwas gelehrt hatte, dann, wie wenig Verlass auf Zeiten war.
    Um sie beide zu beruhigen, sah sie Colin tapfer an. »Also fangen wir am besten mal an!«
    Sie legte sich rücklings auf die Matratze, kniff die Augen zu und machte sich auf die mittelalterliche Version eines Quickies gefasst.
    »Was, im Namen des heiligen

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