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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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hatte aus dem Meer auftauchen sehen.
    Angie fühlte sich augenblicklich wieder gut und energiegeladen wie eine Bombe. Es war ein schönes, ein geradezu erhebendes Gefühl.
    Sie fragte sich allerdings auch, ob sie heute Morgen bei der Landung auf dem Planeten nicht einfach das berühmte Glück des Anfängers auf ihrer Seite gehabt hatte.

5
    U ngefähr zur selben Zeit stellte sich Allister beim Aufwachen am Strand die brennende Frage, ob er alles nur geträumt hatte. Er fühlte sich immer noch reichlich daneben. Sein Bezug zur Realität hatte sich irgendwie und auf äußerst geheimnisvolle Weise verschoben. Hätte ihm jemand gesagt, er sei heute Morgen auf einer Wolke von einem anderen Stern her eingeschwebt, er hätte diesem Jemand sofort geglaubt.
    Irgendetwas war mit ihm passiert, die Frage war nur: was?
    Seit der Trennung von Amy vor mehr als einem halben Jahr hatte er keine Frau mehr angerührt. Vielleicht lag es daran?
    Es konnte eigentlich nur das sein. Er litt unter Wunschhalluzinationen, verursacht durch lang anhaltenden Sexentzug. Vielleicht sollte er es mal mit Schokolade versuchen?
    Schokolade enthielt Dopamin, und dieser Stoff machte angeblich glücklich. Half sogar bei Liebeskummer, wie es hieß.
    Allister hatte erst neulich im Internet einen schlauen Artikel zum Thema gelesen. Rein zufällig. Er hatte nicht danach gesucht und ihn trotzdem gefunden. Eigentlich hatte er ja auf eine dieser Partnerschaftsseiten gewollt: Frau sucht Mann. Finden Sie Ihren Traumpartner. Oder etwas in der Richtung jedenfalls.
    Herausgekommen war er auf der Schokoladenseite. Vielleicht hätte er nicht ausgerechnet auf Liebeskummer klicken sollen.
    Wie auch immer, es war durchaus interessant gewesen.
    Bananen enthielten anscheinend ebenfalls größere Mengen an Dopamin. Woraus der Körper wiederum Serotonine zu bilden imstande war. Nicht direkt, aber über irgendwelche Umwege, die man nur als Chemiker wirklich verstand. Und dieses Zeugs – Serotonine nämlich – wirkte angeblich gegen Depressionen. Und damit indirekt auch gegen Liebeskummer.
    Bananen machten also ebenfalls glücklich.
    Wenn das stimmte, waren Affen dann eigentlich glücklicher als Menschen?
    Und vor allem klüger, weil sie freiwillig und mit größter Begeisterung Unmengen von Bananen verzehrten, wenn man sie nur ließ?
    Und wenn ja, wie hielten Affen es dann mit dem Sex? Brauchten sie am Ende weniger davon, weil sie eben mehr Bananen aßen? Oder sogar mehr, weil sie glücklicher waren und daher öfter in Stimmung?
    Der Fragenkatalog ließ sich beliebig erweitern. Und natürlich auch ausdehnen auf den Homo sapiens. Bräuchte ein durchschnittlicher Mensch weniger Sex, wenn er dafür mehr Bananen und Schokolade zu sich nähme? Oder bräuchte er sogar mehr, siehe oben bei den Affen.
    Allister musste an dieser Stelle über seine neu entdeckte Lebensphilosophie grinsen und beschloss, zur Feier des Tages in Kürze einen Selbstversuch zu starten.
    Zum Frühstück eine Tasse heißer Schokolade, dazu mehrere Bananen. Die waren hier auf den Kanaren ohnehin besonders schmackhaft und auch viel billiger als im kühlen Schottland, wohin man sie importieren musste.
    Zum Lunch dann ein großes Stück Schokoladentorte, wiederum gefolgt von einigen Bananen. Zum Dinner vielleicht zunächst ein Steak, schließlich brauchte ein Mann hin und wieder auch ein kräftiges Stück Fleisch zwischen den Zähnen, dazu einen frischen Salat, in dem sich gerne auch einige Stücke Banane herumtreiben durften. Als Dessert zu guter Letzt eine Bananen-Mousse, garniert mit heißer Schokoladensauce.
    Allister stellte fest, dass ihm bei der Festlegung der Menüabfolge bereits das Wasser im Mund zusammenlief. Außerdem begann sein Magen aufdringlich zu knurren.
    In diesem Moment allerdings funkte noch ein weiterer seiner Sinne ungebeten und vor allem unangenehm dazwischen: Irgendetwas stank hier penetrant zum Himmel!
    Nein, es roch nicht nach angebrannter Schokoladensauce. Auch nicht nach faulender Banane!
    Es war eher so ein fischiger Geruch, mit einem Hauch von Moschus, Algen, Vanille und Erdbeere vermischt. Nicht direkt unangenehm, aber auch nicht wie frisch gewaschen.
    Allister schnüffelte prüfend in der frischen Morgenluft herum, die sich allmählich erwärmte. In einigen Stunden würde es heiß sein auf Teneriffa.
    Die Luft jedenfalls roch nicht nach Fisch! Auch nicht nach Moschus, Algen, Vanille – und nach Erdbeere schon gar nicht.
    Schließlich kam Allister nicht mehr um die heikle

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