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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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Angie oben glauben lassen. Zumindest aber würde Angela wohl nie wieder lebend in Zentraleuropa gesichtet werden.
    Wieso ließ man es nicht einfach darauf beruhen? Solche Dinge passierten eben. Menschen verschwanden, manche davon sogar absichtlich. Tot waren sie irgendwann immer, man musste nur lange genug warten.
    Angie geriet durch ihre Grübelei immer heftiger in Rage.
    Die größte Unverschämtheit, so schien es ihr, war die offensichtliche Tatsache, dass man sie mit dem Phänomen »Cameron« aus Angelas Vorleben jetzt einfach alleine ließ.
    Sprich, ihr ganz offensichtlich selbst die geringfügigsten Informationen zum Thema vorenthielt. Und dafür sogar in den Tagebüchern von Angela herumpfuschte. Das war Zensur, ohne Zweifel! Und so etwas musste sie sich gefallen lassen?
    Sie hätte wirklich gute Lust, sofort auf der nächstbesten Wolke unter Protest abzusegeln. Auch wenn das schade wäre, denn sie würde schon zu gerne diesen Sonderurlaub noch ein wenig dazu nutzen, um zumindest den knackigen Allister Fraser aus Aberdeen etwas besser kennen zu lernen.
    Es hatte immerhin was, einen gut gebauten, gesunden und obendrein attraktiven Körper zu besitzen und damit ein wenig … ähem … herummachen zu dürfen.
    Angie musste an dieser Stelle kichern, und das hob sofort spürbar ihre Laune. Sie würde wohl mit der Wolke doch noch ein bisschen warten und zuerst mal eine längere Mail nach oben jagen.
    Mit sämtlichen aufgeworfenen Fragen darin.
    Irgendeine Antwort würde dann schon eintrudeln. Wahrscheinlich zwar wieder nur eine philosophisch-verquere oder gar was Schlimmeres, bis hin zu einer weiteren Gardinenpredigt, aber sei’s drum: Irgendeine Antwort war um Längen besser als gar keine!
    Abgesandte Angie!
Es muss erneut darauf hingewiesen werden, dass Stellungnahmen von höheren Instanzen nicht erwartet werden können.
    Der Forschungsauftrag ist immerhin klar genug umrissen, und damit hat es sich. Von den Forschungsreisenden wird lediglich »Datensammlung« erwartet.
    Die Lageberichte sollten logisch strukturiert und übersichtlich sein, keinerlei persönliche Anmerkungen, bitte schön!
    Zum Verschwinden Angela Engels im Amazonasgebiet wird ausnahmsweise wie folgt eine kleine Information nachgetragen. Die da lautet, auch Schutzengel versagen manchmal!
    Vor allem, wenn der zu beschützende Personenkreis zum unberechenbaren Typus Mensch gehört. Oder anders und leichter verständlich ausgedrückt: Es ist wesentlich einfacher, eine Finanzbeamtin im mittleren Dienst vor äußerlichen Gefahren für Leib und Leben zu bewahren als eine ausgewiesene Lebenskünstlerin vom Schlage Angela Engels!
    Ansonsten an dieser Stelle heute noch eine weitere wichtige Zusatzinformation. Bitte gut notieren!!!
    Die Adresse von Antonia Biermichel, ihres Zeichens Kondom-Automaten-Inhaberin (gebürtige Wienerin, sesshaft derzeit auf Teneriffa, Kanarische Inseln), lautet wie folgt:
    Calle Galletitas 32
    El Fraile 38 630
    Tel: 0034-922 123 465
    »Mist!«, entfuhr es Angie spontan an dieser Stelle wieder einmal.
    Dabei hatte sie sich fest vorgenommen gehabt, die Flucherei besser zu unterlassen, auch wenn Allister damit bei ihr hatte punkten können. Bei ihm wirkte es männlichverwegen, außerdem war seine jedes Mal hinterher pünktlich einsetzende Verlegenheit absolut hinreißend und charmant. Bei ihr selbst hingegen …
    Fluchten eigentlich Schutzengel?
    Das wäre mal eine interessante Frage, die von oben garantiert wieder nicht beantwortet werden würde, aber dennoch: Ob wohl Angelas Schutzengel geflucht hatte, als sie ihm im Amazonasgebiet plötzlich abhanden gekommen war?
    Angie wandte sich mit einem leisen Seufzen wieder dem Laptop zu und las erneut die heute relativ kurze offizielle Mail. Wenigstens war keine weitere Abmahnung darin enthalten oder auch nur angedroht. Die eine kleine Rüge gleich zu Beginn konnte man noch hinnehmen, vor allem weil es sich dabei ohnehin nur um wieder aufgewärmten Mist handelte.
    Der eigentliche Hammer kam erst am Schluss, die volle Adresse von dieser Antonia Biermichel nämlich.
    Anscheinend war man oben der Meinung, dass Angie sich in der Sache engagieren sollte, auch wenn es nicht explizit so dargestellt war.
    Oder, halt!
    Vielleicht lag gerade hinter der Person Antonia Biermichels der ganze Sinn und Zweck von Angies »Forschungsreise« verborgen?
    Sie schnappte sich ein Blatt Papier und einen Kuli, konzentrierte sich einen Moment lang intensiv und schrieb schließlich folgende Stichpunkte

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