Wilder Engel (German Edition)
nieder:
1. Schutzengel Angelas versagt
2. Angela Engel ist und bleibt deshalb im Amazonasgebiet verschwunden, sprich ist tot
3. Angelas Mutter Ingeborg, die nichts davon ahnt, verlässt sich auf die Hilfe der Tochter. Welche ihr selbst immer wieder geraten hatte, Vater Karl-Friedrich endlich zu verlassen und ein eigenes Leben anzufangen
4. Es stellt sich heraus, dass Karl-Friedrich sowiesomit Olga, ihres Zeichens geborene Moskauerin, längst seine gesonderten Pläne hat und auch eifrig ausübt
5. Ingeborg Engel will jetzt nicht nur, sie muss sogar ein neues Leben auf Teneriffa beginnen, braucht dazu aber Hilfe von Töchterchen Angela, wie gehabt, siehe oben
6. Angela ist dummerweise tot, sprich zumindest verschollen, was die Sache nicht viel besser macht. Denn …
7. Wer hilft jetzt Ingeborg aus dem Schlamassel?
»Aha!«, sagte Angie an dieser Stelle laut und malte einen großen Kreis aufs Papier. »Hier beißt sich die Schlange also in den eigenen Schwanz!«
Man musste die Sache bloß mal nüchtern und völlig kühl durchdenken, dann ergab sich die Lösung der Aufgabenstellung wie von selbst.
Immerhin hing im Leben, wie auch überhaupt im gesamten Universum, stets alles mit allem zusammen.
Aus dem Versagen des bedauernswerten Schutzengels ergaben sich umgehend und direkt diverse Komplikationen, siehe Punkt 3 bis 7.
»Kein Wunder, dass ihr euch oben ebenso umgehend und direkt verantwortlich für Ingeborgs weitere Geschicke gefühlt habt!«, sprach Angie auch diese Schlussfolgerung nun laut aus.
Die Geschichte wurde tatsächlich immer durchschaubarer.
»Deshalb also musste ich in Gestalt der Angela Engel anreisen, na klar! Ich soll die Verbindung Ingeborgs zu Antonia Biermichel herstellen. Vermutlich sogar dafürsorgen, dass der Deal für Angelas Mama gut über die Bühne geht. Von da an glaubt ihr Schlaumeier oben natürlich, eure Hände in Unschuld waschen zu können. Steht Ingeborg erst geschäftlich als Kondom-Automaten-Queen auf sicheren, eigenen Beinen, dann ist der Schnitzer von Angelas Schutzengel wenigstens einigermaßen ausgebügelt. Jedenfalls aber kann er keine weiteren unheilvollen Kreise mehr ziehen, das glaubt ihr doch, oder?«
»Angela, alles okay mit Mama?« Julia Gonzales hämmerte von außen an die Tür und unterbrach damit Angies Gedankengänge. Bloß gut, dass sie alles auf dem Fetzen Papier aufgezeichnet hatte, zwecks besserer Illustration.
Nee, die Sache war absolut klar …
»Mama kommt bald, Julia!«, verkündete Angie durch die geschlossene Tür. »Sie kann dann dieses Apartment hier haben, ich reise anschließend ab.«
»Aha?«, rief Julia und klang überrascht. Anschließend hämmerte sie natürlich erneut an die Tür. Zum Glück aber schrillte jetzt wieder einmal das Telefon im Haus, vermutlich Maria Gonzales, die hoffnungsvolle junge Mutter, und damit war Angie fürs Erste erlöst.
Sie nahm sich rasch noch zwei Sachen vor, die heute unbedingt erledigt werden mussten. Als Nächstes würde sie wohl Antonia Biermichel kontaktieren, ob ihr das nun passte oder nicht. Aber zuerst einmal wollte sie vor allem an Allister simsen. Wozu war sie schließlich im Besitz seiner Handy-Nummer?
Und wozu vor allem war sie auf die Insel gekommen … um sich zu vergnügen, sehr richtig! Die oben konnten ihr getrost den Buckel herunterrutschen. Wenn Schutzengel kläglich versagen durften, dann konnten »Forschungsreisende« noch ganz anders. Die Herrschaften in den anderen, höheren Dimensionen sollten sich noch wundern.
Allister lag am Strand unterhalb des Sugar im Sand und ließ sich von der kanarischen Sonne so richtig gerben.
Vorher hatte er eine Stunde in einem Internet-Café gesessen und für Maggie einige seiner Stein-Fraktale-Fotos ausdrucken lassen. In Farbe.
Er hatte die Bilder in einen großen Umschlag und diesen anschließend in den Briefkasten aus Holz gesteckt, der die Eingangstür zum Sugar-Café schmückte.
Eine Notiz hatte er nicht beigelegt, nur Viele Grüße auf den Umschlag gemalt. Maggie würde auch so wissen, von wem die kleine Gabe stammte.
Allister hatte sich außerdem fest entschlossen, Las Americas den Rücken zu kehren und die nächsten Wochen hoch oben in den Bergen der Insel zu verbringen.
Vor allem der Nationalpark um den Vulkankegel Teide herum zog ihn magnetisch an. Es sah dort wie auf dem Mond aus, eine geradezu unwirkliche Landschaft, aber gerade deswegen auch wunderschön. Und überall lagen sie herum: natürliche Fraktale, die sich in erstarrtem
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