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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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mir doch«, sagte Jess. »Brad hat mir erst neulich erzählt, dass er und Adam sich schon länger kannten. Adam hat sich wohl gerne damit gebrüstet, wie leicht es wäre, aus der Viehzucht richtig Kapital zu schlagen, wenn man nur die richtigen Leute kennt.«
    Jess’ Worte stießen auf eisernes Schweigen. Nach ein paar Sekunden räusperte sich Patrick und sagte: »Verstehst du nun, warum wir uns Sorgen machen? Und warum wir denken, dass du Hilfe brauchst?«

    Gemma gab immer noch keinen Ton von sich.
    »Gem, wir haben dich sehr lieb, und es tut uns leid, dass du das alles ausgerechnet von uns erfahren musst«, sagte Jess mit sanfter Stimme.
    »Mhm«, antwortete Gemma. Erschöpft strich sie mit den Händen über ihr Gesicht. »Tja, tolle Geschichte. Mir fällt es zwar schwer, sie zu glauben, aber ich sehe durchaus, dass es viele Indizien gibt, die gegen Adam sprechen. Trotzdem möchte ich jetzt nicht weiter darüber reden, okay? Ich muss erst mal in Ruhe nachdenken. Jess, ich richte dir das andere Gästezimmer her. Ihr könnt euch ja so lange um das Abendessen kümmern.« Gemma schob ihren Stuhl zurück und verließ die Küche ohne ein weiteres Wort.
     
    Nach dem Essen, das in unbehaglichem Schweigen verlief, wünschte Gemma den anderen beiden eine gute Nacht und zog sich ins Büro zurück. Der Anrufbeantworter blinkte. »Hallo, Gemma, hier ist Ben Daylee. Ich wollte fragen, ob es Ihnen passt, wenn ich morgen vorbeikomme. Ich möchte gerne mal wieder Hallo sagen und ein paar geschäftliche Dinge mit Ihnen besprechen. Ich habe nämlich eine gute Kauforder hereinbekommen, die für Sie interessant sein könnte. Äh, okay, Sie haben ja meine Nummer. Ich bitte um Rückruf. Danke.« Gemma löschte die Nachricht und ging anschließend ins Bett.
     
    Nach dem Abwasch verzog sich Jess ins Bad, während Patrick in sein Zimmer ging. Er ließ sich auf das Bett fallen, sprang jedoch nach wenigen Sekunden wieder auf. Er hatte nicht die innere Ruhe, um still zu liegen. Er
blätterte flüchtig durch ein paar Bücher, die auf einem niedrigen Regal standen, dann öffnete er den Schrank. Darin hingen Adams Kleider.
    »Gemma hat die Sachen wohl hierherverfrachtet, um sie nicht immer sehen zu müssen«, vermutete Pat. Bei dem Gedanken an seine Schwester und ihre Trauer überkam ihn ein ungutes Gefühl. Er wollte gerade die Schranktür wieder schließen, als er plötzlich eine innere Eingebung hatte. Er nahm sämtliche Kleider heraus und legte sie aufs Bett. Dann begann er, systematisch die Taschen abzusuchen. Als es klopfte, zuckte er zusammen. Im nächsten Moment steckte Gemma den Kopf durch die Tür.
    »Was um alles in der Welt machst du da? Was soll das?«, fragte sie.
    »Tut mir leid, Schwesterherz, ich konnte nicht schlafen und da habe ich … äh … Hast du Adams Kleider schon durchsucht?«
    »Was? Nein, ich habe sie nur ins Gästezimmer verfrachtet und dann vergessen.«
    »Gut, dann hilf mir. Vielleicht finden wir ja was.« Patrick drehte sich wieder zu dem Kleiderhaufen auf dem Bett und nahm sich das nächste Stück vor.
    In diesem Augenblick erschien Jess im Pyjama auf der Bildfläche. »Was macht ihr denn da?«
    »Pat meint, es könnte sich lohnen, Adams Kleider zu durchsuchen«, antwortete Gemma.
    »Hoppla, was haben wir denn da«, sagte Patrick und hielt ein wunderschön geschnittenes Jackett mit passender Hose hoch. »Wofür hatte Adam denn so einen feinen Anzug?«

    »Für besondere Gelegenheiten, wie zum Beispiel Leishas Hochzeit.«
    »Willst du mich veralbern? Da hatte ja nicht einmal ich einen Anzug an.«
    »Ja, Pat, so bist du eben …« Bevor Gemma weiterreden konnte, zauberte Patrick ein schwarzes Handy aus der Innentasche des Jacketts hervor.
    »Was ist das?«, flüsterte Gemma.
    »Adams Handy.« Pat wandte den Kopf zu ihr und bemerkte ihren Gesichtsausdruck. »Besaß Adam überhaupt ein Handy?«
    »Ja, er hatte eins, aber ein anderes als das hier.« Gemma streckte die Hand aus, und Patrick gab ihr das Handy. Sie drückte eine Taste und stellte überrascht fest, dass der Akku nach so vielen Monaten noch funktionierte. Sie blätterte durch die Anruflisten - sowohl die gewählten als auch die eingegangenen Nummern waren ihr alle unbekannt. Sie wechselte zu den gespeicherten Mitteilungen und begann zu lesen.
    Johnson. 200 Ham. 3 Wo.
    Die nächste SMS.
    Tunnley. 350 träch Mus. 2 Wo.
    Und noch eine.
    Hock. 20 Jungoc. 3 Wo.
    Gemma las auch die anderen Nachrichten und fühlte sich wie betäubt. Hier war der Beweis, dass

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