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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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vielen Dank für Ihre Unterstützung.«
    »Bis dann«, sagte Gemma. Sie starrte auf Daves Rücklichter, die immer kleiner wurden, und plötzlich blitzte eine Erinnerung in ihr auf … Rücklichter … im Rückspiegel … War ihr nicht ein Viehtransporter entgegengekommen in jener Nacht, als sie zum Krankenhaus unterwegs war? Vielleicht sollte sie das Dave sagen. Gemma überlegte kurz. Dann zuckte sie mit den Achseln. Wahrscheinlich war es nicht so wichtig. Sie konnte es ihm auch noch später sagen, wenn er sich wieder bei ihr meldete.
     
    Jack musste nicht mehr erbrechen, aber er fühlte sich hundeelend. Er lag auf seinem Bett und zündete sich eine Zigarette an, während er versuchte seine Magenkrämpfe zu ignorieren. In diesem Moment klingelte sein Handy. »Fahr zur Hölle«, sagte er laut und ließ es weiterklingeln. Dann herrschte für kurze Zeit Stille, bevor der Anrufer es erneut probierte. Jack schnappte sich das Handy und sah auf das Display. Er hob ab und blaffte sofort los: »Verfluchte Kacke, was war in den Scheißpillen? So beschissen
habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht gefühlt!«
    Der Anrufer stieß ein boshaftes Kichern aus. »Schwierige Zeiten erfordern eben schwierige Maßnahmen, kleiner Bruder. Aber ich habe gute Neuigkeiten für dich. Die Witwe fährt am kommenden Wochenende wahrscheinlich wieder in die Stadt. Dann hast du sturmfreie Bude und kannst ungestört rumschnüffeln.«
    »Gut. Scheiße, muss schon wieder kotzen.« Jack warf das Handy aufs Bett und stürzte zur Toilette. Währenddessen klappte der Anrufer sein Handy zu und lachte leise. Armer Jack - aber das Opfer würde sich lohnen. Sein Gesicht nahm harte Züge an, als er an Gemma dachte und an das Leid, das sie seiner Familie unwissentlich zugefügt hatte.

Kapitel 13
    W ährend der Rückfahrt trommelte Dave Burrows mit den Fingern auf dem Lenkrad. Gemmas treuherziges Geständnis, dass auf Billbinya fremdes Vieh gesichtet worden war, gab ihm Rätsel auf. Verhielt sie sich nur so hilfsbereit, um die Polizei zu täuschen und den Verdacht von sich zu lenken? Oder hatte sie wirklich keine Ahnung, wie die Lämmer auf ihr Grundstück geraten waren?
    Eins war sicher. Auch wenn die zahlreichen Hinweise der Nachbarn noch nicht ausgewertet waren, deutete bereits jetzt schon einiges darauf hin, dass Adam Sinclair mit den Viehdieben gemeinsame Sache gemacht hatte. Ob Gemma Mitwisserin war, blieb abzuwarten.
    Die Scheinwerfer des Wagens erfassten etwas Helles in der Dunkelheit. Dave verlangsamte das Tempo und erspähte am Straßenrand fünf Schafe, die ihn verwundert anstierten.
    »Das glaub ich nicht«, murmelte Dave. Er hielt an, um zu wenden. Dann schaltete er die Suchscheinwerfer an, rollte langsam am Straßenrand entlang und entdeckte schließlich die Stelle, wo der alte, rostige Maschendrahtzaun von den Tieren niedergetrampelt worden war. Die Schafe in der Umzäunung drängten nach draußen zur Straße. Dave schüttelte den Kopf. »Und ich dachte die ganze Zeit, wir haben es hier mit organisiertem Viehdiebstahl
zu tun. Dabei handelt es sich um kollektiven Ausbruch!«
    Er drückte auf die Hupe. Die Schafe erstarrten augenblicklich. Dave schaltete um auf Standlicht und hupte erneut, woraufhin die Ausreißer kehrtmachten und in den Pferch zurückdrängten. Dave schnappte sich die große Zange, hüpfte aus dem Jeep und marschierte hinüber zu dem kaputten Zaun, um ihn provisorisch zu flicken, aber der Draht war bereits so durchgerostet, dass er sofort brach.
    In der Stille der Nacht dröhnte der Dieselmotor lauter als sonst. Dave ging zurück und schaltete die Zündung aus. Bevor er sich wieder um den Zaun kümmerte, hielt er kurz inne und lauschte in die Nacht. Es war unheimlich still, bis auf das Rascheln der Schafe im Gras und das Malmen ihrer Zähne. Er sah hinaus in die dunkle Landschaft. Wie würde er vorgehen als Viehdieb? Der Mond stand im ersten Viertel und verbreitete einen zarten Schimmer. Da weit und breit kein Licht zu sehen war, schloss Dave daraus, dass das Gebiet unbewohnt war. Lärm würde hier keinen stören. Die Gegend lag so abgeschieden, dass das Risiko, entdeckt zu werden, sehr gering war. Man benötigte lediglich gute Ortskenntnisse, einen Pferch, ein paar Hunde und Vollmond. Zuerst kesselte man die Herde im Pferch ein, dann konnte man sie problemlos auf einen Transporter verfrachten. Rinder waren gewöhnlich schwieriger einzufangen als Schafe, aber auch das ließ sich bewerkstelligen. Alles in allem war es im

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