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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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da wären wir also …« Gemma suchte nach dem richtigen Einstieg. »Ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll. Gestern hatte ich Besuch von der Kriminalpolizei.«
    Gemma blickte in die erwartungsvollen Gesichter. Diese Menschen waren ihre Freunde, sie konnte ihnen vertrauen und sich auf sie verlassen.
    »Es gibt wohl einige Gerüchte und Indizien, die darauf hindeuten, dass Adam in Viehdiebstähle verwickelt war. Dieser Detective Dave Burrows will der Sache unbedingt auf den Grund gehen. Ich habe ihm bereits alles gesagt, was ich weiß, aber das ist nicht viel. Was auch immer bei der ganzen Geschichte herauskommen mag, ich habe jedenfalls nichts damit zu schaffen - aber das wisst ihr ja. Ned …«

    Ned hob den Kopf.
    »Merkwürdigerweise hat Bulla vor ein paar Tagen eine fremde Lammherde auf einer unserer Koppeln entdeckt. Es waren an die tausend männliche Tiere.«
    Ned nickte, blieb jedoch stumm.
    »Es ist möglich, dass das die gestohlenen Mastlämmer waren, allerdings habe ich keine Ahnung, wie sie auf unser Grundstück gelangt sind. Trotzdem wird die Polizei ihre Ermittlungen nun auf Billbinya konzentrieren. Ist dir etwas aufgefallen, als du uns beim Zählen geholfen hast?«
    »Nicht dass ich wüsste, Gemma. Ich kann mich nur noch an diesen seltsamen Vertrag erinnern, den Adam mit dem Mäster abgeschlossen hat. Und ich weiß auch noch, dass sich beim Zählen herausgestellt hat, dass dein Viehbestand unerklärlicherweise größer geworden ist. Aber mir sind keine fremden Ohrmarken aufgefallen. Allerdings habe ich mich auch auf das Zählen konzentriert. Vielleicht habe ich was übersehen.«
    Neds Antwort überraschte Gemma. Er kannte sich hervorragend aus in seinem Metier, und sie hatte eigentlich erwartet, dass er fremde Tiere in ihrem Bestand sofort erkennen würde. Der Arme war wirklich urlaubsreif.
    »Gemma, was denkst du, hat Adam tatsächlich krumme Dinger gedreht?«, fragte Bulla.
    »Hättest du mir diese Frage gestern Abend gestellt, hätte ich mit Nein geantwortet. Aber Pat hat inzwischen ein Handy von Adam gefunden, und die gespeicherten SMS lassen nichts Gutes vermuten. Ich möchte hier jetzt nicht ins Detail gehen. Was auch immer passiert, es ist auch in meinem Interesse, dass die Sache aufgeklärt wird.
Es gefällt mir nämlich nicht, dass auf unserem Grundstück vermeintliches Diebesgut war.«
    Ein nachdenkliches Schweigen entstand.
    »Wie dem auch sei«, sagte Gemma schließlich, »ich fahre heute Abend in die Stadt. Jess und ich wollen uns ein nettes Wochenende machen. Morgen Abend sind wir mit Freunden zum Essen verabredet.« Gemma sah Ben an, und er konnte nicht anders, als sie anzulächeln.
    »Mir war nur wichtig, dass ihr es von mir erfahrt. Schließlich arbeiten wir nicht nur zusammen, ihr seid auch meine Freunde. Ich möchte vermeiden, dass ihr in die Sache hineingezogen werdet. Darum müsst ihr wissen, was los ist.«
    »So ein verfluchter Mist, Gemma«, sagte Ned mitfühlend. »Wie können wir dir helfen?«
    »Ich glaube, im Moment könnt ihr nichts tun. Jetzt heißt es einfach abwarten. Hoffen wir, dass kein fremdes Vieh mehr auf Billbinya ist.«
    »Und dass auch keins mehr wie aus dem Nichts auftaucht«, fügte Jess hinzu.
    Während Ned und Ben zurück zu ihrem Wagen gingen, sagte Gemma zu Bulla und Garry: »Ich bin heute nicht dazu gekommen, nach den Mastochsen zu sehen. Könnt ihr am Wochenende mal rausfahren und das Futter kontrollieren?«
    »Klar, kein Problem«, antwortete Bulla. »Wahrscheinlich sind wir morgen in Dawns End, um ein paar Einkäufe zu erledigen und mal wieder im Pub zu essen, aber sonst werden wir hier sein. Wir machen das Gehege voll, damit die Scherer am Dienstag direkt loslegen können.«
    »Danke, Männer. Okay, dann bis Montag.«

Kapitel 16
    Z usammengekauert unter einem Fenster in der Scheune, wartete Jack ungeduldig darauf, dass die Gruppe vor dem Gehege sich auflöste. Er musste dringend den Boss verständigen. Endlich gingen alle wieder ihrer Wege. Jack raste die Treppe hinunter, rannte hinüber zur Baracke in sein Zimmer und wählte die Nummer.
    »Ich bin’s«, sagte er und zündete sich eine Zigarette an.
    »Was gibt’s?«
    »Die Witwe weiß, dass Sinny mitgemischt hat. Ich habe gehört, wie sie den anderen erzählt hat, dass sein Handy gefunden worden ist. Offenbar sind ein paar Nachrichten darauf gespeichert.«
    »Scheiße. Nein, warte, ist nicht weiter schlimm. Sinny hatte ein Prepaid-Handy. Auf dem lassen sich die Anrufe nicht

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