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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Jackie, die Sortiererin, hatte gesagt, es sei die beste Wolle, die sie in diesem Jahr hier im Distrikt verarbeitete. Der Käufer sah sich die Wolle gründlich an. Er zog Proben aus den Containern, musterte die Fadenlänge und nahm mit Daumen und Zeigefinger Maß. Dann begann er eine Unterhaltung mit Jackie, die ihm das Wollbuch zeigte, in dem die Wolle nach Qualität, Anzahl der Ballen und Gewicht beschrieben war.
    Ben nahm Gemma zur Seite. »Wie geht es Ihnen?«,
fragte er in so besorgtem Ton, dass Gemma fast in Tränen ausbrach.
    »Furchtbar«, gestand sie. »Jess hat mich heute Morgen angerufen, weil mit den Geschäftsbüchern was nicht stimmt. Ich hoffe, sie kommt bald, damit wir alles in Ruhe besprechen können. Außerdem erhalte ich heute Besuch von Dave Burrows und seinem Kollegen von der Spezialeinheit. Sie wollen ein paar Tage bleiben und das Farmgelände erkunden.«
    »Haben Jess und Brad sich wieder versöhnt?«
    Entgeistert stieß Gemma hervor: »O Gott, danach habe ich gar nicht gefragt. Im Moment bin ich wahrlich keine gute Freundin, weil ich nur mit meinen eigenen Sorgen beschäftigt bin. Wie gedankenlos von mir.«
    Ben legte tröstend die Hand auf Gemmas Schulter. »Machen Sie sich keine Vorwürfe. Jess kann das mit Brad sicher alleine regeln. In Wahrheit bin ich heilfroh, dass sich ihr Zorn gegen Brad gerichtet hat und nicht gegen mich!« Ben schenkte Gemma ein aufmunterndes Lächeln, ohne seine Hand von ihrer Schulter zu nehmen. Gemma blickte sich kurz um, um sich zu vergewissern, ob sie von den anderen beobachtet wurden. Dann wandte sie sich wieder Ben zu und kostete einen Moment lang seine Berührung aus, die ihr Trost und Sicherheit spendete, bevor sie sich sanft aus seinem Griff befreite.
    »Sieht aus, als hätten Sie Besuch«, sagte Ben und deutete auf den Eingang der Scheune, wo Dave stand und darauf wartete, von Gemma wahrgenommen zu werden. Hinter ihm war ein fremder Mann, wahrscheinlich Daves Partner.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte Gemma und sah ängstlich zu den beiden Detectives.

    »Soll ich mitkommen?«, fragte Ben. Gemma zögerte, weil sie das Angebot zunächst verlockend fand, aber dann straffte sie sich und schüttelte den Kopf.
    »Nein danke, geht schon«, antwortete sie und ging hinunter zu den Besuchern.
    Nachdem Dave Gemma mit Craig bekannt gemacht hatte, erklärte er ihr: »Wir möchten gerne alle Koppeln auf Billbinya besichtigen und die Herdengrößen zählen, um sie mit Ihren Bestandslisten zu vergleichen. Wir werden uns auch die Ohrmarken genau anschauen. Sollten wir etwas Ungewöhnliches entdecken, werden wir es mit der Kamera dokumentieren. Außerdem muss ich Sie vorwarnen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir auf fremdes Vieh stoßen, werden Sie uns Ihre Bilanzen, Rechnungsunterlagen und Kontoauszüge zur Verfügung stellen müssen.«
    »In Ordnung. Wofür ist das Quad?«
    »Sollten wir tatsächlich fremdes Vieh entdecken, werden wir es zum Hof treiben. Dann kommt es darauf an, ob Sie nachweisen können, dass Sie die Tiere rechtmäßig erworben haben, beispielsweise durch einen Kaufvertrag. Denn wenn Sie das nicht können, müssen wir die Tiere beschlagnahmen und wieder dem rechtmäßigen Besitzer zuführen.«
    Gemma nickte und wandte sich in Richtung Gehege. »Hey, Bulla«, rief sie laut. Ihr Viehtreiber hob den Kopf, und sie winkte ihn her. »Bulla wird Ihnen für alles Weitere zur Verfügung stehen. Ich muss wieder nach oben und mich um einen Käufer kümmern. Er wartet auf mich.« Gemmas Blick richtete sich auf Bulla, der nun dazustieß. »Bulla, bist du so nett und gibst den beiden Herren
von der Polizei eine Karte der Farm und eine Übersicht der Bestände auf den einzelnen Koppeln? Außerdem möchte ich dich bitten, Mr. Burrows und Mr. Buchanan für sämtliche Fragen zur Verfügung zu stehen. Sie möchten das Gelände abfahren und nach Auffälligkeiten Ausschau halten. Ach ja, und erkläre ihnen auch, welche Herden Jack für die Schur reinholt, damit sie nicht gleich einen Schrecken bekommen, wenn sie eine leere Koppel antreffen oder den Schafen beim Abtrieb begegnen. Okay?«
    »Sicher, kein Problem«, antwortete Bulla.
    Gemma wandte sich wieder an Dave und Craig. »Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, wenden Sie sich an Bulla. Falls Sie heute noch persönlich mit mir sprechen wollen, am Nachmittag habe ich wieder ein bisschen Luft.«
    »Okay«, sagte Dave. »Danke für Ihre Hilfe. Bis später.« Craig nickte ihr zu, und Gemma überlegte, woher sie sein

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