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Wilder Oleander

Wilder Oleander

Titel: Wilder Oleander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Harvey
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er hielt sie so fest, dass sie ihm unmöglich entgleiten konnte.
    »Das ist doch nicht nötig«, sagte sie und kam sich kindisch vor, spürte aber auch ein wohliges Prickeln. Er duftete nach herbem Aftershave und sein Kinn zierten kurze Bartstoppeln.
    »Ich kenne einen Geheimpfad«, sagte er in der Annahme, sie wolle jegliches Aufsehen vermeiden, und schlug einen Weg ein, der lediglich vom Mondlicht erhellt wurde.
    »Wenn Sie nur so nett wären, mich in mein Zimmer zu bringen.« First Lieutenant John Parker, als der er sich vorgestellt hatte, raubte ihr schier den Atem: Buschige dunkle Brauen wölbten sich über seinen unergründlichen Augen – ein Mann, der gewohnt war, Befehle zu erteilen. »Die Krankenschwester brauche ich nicht.«
    Er grinste. Schneeweiße Zähne blitzten. »Wie die Dame wünschen.«
    In ihrem Häuschen angelangt, setzte Lieutenant Parker Sissy behutsam auf dem Sofa ab und holte dann, als wäre er hier daheim, aus der Minibar eine Flasche eisgekühltes Wasser.
    Nachdem er den Verschluss abgeschraubt und die Flasche an Sissy weitergereicht hatte, kniete er sich vor sie und befühlte vorsichtig ihren Knöchel. »Tut das weh?«
    Er hatte die schwarze Kappe abgelegt, sodass sein blonder militärischer Kurzhaarschnitt zu sehen war. Sein Drillich war sauber und ordentlich gebügelt – weite Hosen mit Cargotaschen, das Hemd mit den hochgekrempelten Ärmeln am Hals nicht zugeknöpft. Goldene Insignien prangten am Kragen. Wie Lieutenant Parker erzählte, hatte er gerade einen Einsatz hinter sich und verbrachte im Resort einen Erholungsurlaub.
Sissy erkundigte sich, wo er denn gewesen sei, aber darüber wollte er nicht sprechen. Das wolle er vergessen, sagte er. Sissy war fasziniert. Einen veritablen Soldaten hatte sie noch nie kennen gelernt. Wenn sie es je mit einem Uniformierten zu tun bekommen hatte, dann war das ein Polizist gewesen, der ihr einen Strafzettel für verkehrswidriges Überqueren einer Straße verpasst hatte. Dieser Soldat hier war umwerfend. Allein der Gedanke, was er erlebt, durchgemacht, gewagt hatte …
    Sie ertappte sich dabei, wie sie sein markantes, scharf umrissenes Kinn mit dem Anflug von Stoppeln studierte. Ein Mann, der Wichtigeres im Sinn hatte, als einen Gedanken aufs Rasieren zu verschwenden. Dennoch schien er auf Reinlichkeit Wert zu legen. Er roch sauber, sah regelrecht geschrubbt aus. Seine Unterarme waren von der Sonne gebräunt, auch sein Gesicht und der Hals. Operation Wüstensturm.
    Sissys Puls begann zu rasen.
    Jetzt stand er auf, riet ihr, die Füße eine Zeit lang hochzulegen, und ging auf die Tür zu, wo er sich noch einmal umdrehte und sie mit umschattetem Blick ansah. Sie spürte, wie er sie eingehend musterte, und die Kraft, die von ihm ausging. Sie rang nach Luft.
    »Kommen Sie allein zurecht?«, fragte er mit belegter Stimme, so als mache auch Sissy ihn verlegen. »Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich noch bleibe?«
    Nein! Geh weg, schnell!
»Ja«, flüsterte sie.
    Mit drei Schritten war er bei ihr, hob sie vom Sofa hoch, bis ihr Gesicht an seinem war. Sein Kuss war stürmisch und besitzergreifend. Alles an ihm war muskulös – der Rücken, die Arme, die Beine. Er trug sie hinüber zum Bett, und statt, wie sie annahm, brutal zu sein, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und zur Sache zu kommen, überraschte er sie damit, dass er auf sie hinuntersah, sie erst mit Blicken auszog, dann mit
rauen Fingern anfing, ihr vorsichtig die Knöpfe zu öffnen, Seide von Seide zu streifen, die Reizwäsche von ihrer Haut, alles derart langsam, dass sie am liebsten geschrieen hätte, er solle sich beeilen.
    Wie hypnotisiert lag sie da, als er weiterhin auf sie, die jetzt völlig nackt war, herabsah und dann endlich anfing, seine Kleidungsstücke abzulegen, eins nach dem anderen – das Hemd, das olivfarbene Unterhemd, an dem Hundemarken an einer Kette baumelten, die blitzblanken Kampfstiefel, die Drillichhosen, die olivfarbenen Shorts, die sich über seiner Erektion spannten.
    Wie eine Statue stand er schließlich vor ihr, allerdings eine lächelnde, und Sissy war vor Verlangen schier von Sinnen. Sein prachtvolles Glied animierte sie dazu, etwas zu tun, was sie noch nie gemacht hatte. Ohne noch länger darüber nachzudenken und wie selbstverständlich umfing sie seine knackigen Arschbacken und nahm seinen Schwanz in den Mund.
    Ein weiteres nie gekanntes Gefühl war das, ein derart aufwühlendes, dass sie von Erregung überwältigt wurde. Nur einen langen Moment ließ er es

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