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Wilder Oleander

Wilder Oleander

Titel: Wilder Oleander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Harvey
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würde an ihrem Buch arbeiten. Schwimmen gehen. David anrufen. Sich ganz normal verhalten.

Kapitel 22
    Er war zu mir gekommen, um sich beraten zu lassen, welches Hemd er anziehen sollte, und während ich BH und Slip auszog und versuchte, mich in dieses Minikostüm aus Metallplättchen zu zwängen, hat er gegen unsere Abmachung verstoßen und geblinzelt.
    Deshalb tu ich jetzt so, als wäre ich böse, und sage ihm, dass ich ihn bestrafen muss. »Wenn du erwartest, dass ich dieses lächerliche Kostümchen anziehe, dann hilf mir rein.« Das ist ein Befehl. »Aber mit geschlossenen Augen.«
    Die Augen zusammengezwickt, kniet er vor mir und zupft an dem schmalen Streifen, schiebt ihn meine Schenkel hoch. Er hält inne, dann gleiten seine Hände über meine Schenkel und den Po, so als würde er versuchen, Blindenschrift zu entziffern. Ich spüre seinen Atem an meinem Schoß. Seine Finger tasten sich wieder zu dem schmalen Streifen, aber anstatt ihn hochzuziehen, zieht er ihn nach unten. Jetzt schließe ich die Augen, überlasse mich, vor ihm stehend, dem prickelnden Gefühl, von ihm erforscht zu werden. Ich weiß, dass er jetzt die Augen geöffnet hat, ich spüre das Flattern seiner Wimpern an meiner Haut. Ich bin ungemein sensibel da unten, die leiseste Berührung entflammt mich.
    Ich stelle mich breitbeiniger hin, damit er besser überall hinkommt. Er teilt meine Schamlippen und liebkost mich mit der Zunge. Mir wird schwindlig, ich fahre ihm mit den Fingern durchs Haar. Ich komme mir vor wie eine Göttin, an
deren Altar Kenny kniet. Seine Opfergabe bringt mich zum Wahnsinn. Noch eine Berührung, und ich explodiere. Ich will ihn in mir spüren. Ich will auf dem Rücken liegen, die Beine so weit auseinander wie möglich, Kenny auf mir, in mir, mich Stoß um Stoß in höchste Höhen entführend.
    Ich sinke auf die Knie. Gierig küsse ich seinen Mund, der nach mir schmeckt. Salzig und süß. Kennys Arme schließen sich um mich, wir gleiten auf den Teppich, den mein nackter Rücken als dick und köstlich weich empfindet, und Kennys drängender Schwanz nimmt den ihm gebührenden Platz ein. Ich möchte ewig so weitermachen. Seine tief in mich eindringenden, langsamen Stöße jagen lustvolle Schockwellen durch meinen Körper.
    Um ein Haar hätte sie jemanden umgerempelt. Verwirrt stellte Coco fest, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie sich befand. Ihr Ziel war die Voliere gewesen, und jetzt sah sie, dass sie genau dort gelandet war. Ihr Körper war auf Automatik geschaltet gewesen, derweil sich ihre Gedanken mit ganz anderem beschäftigten. Sie entschuldigte sich bei Jacqueline Livingston, der Rhythm & Blues-Diva, die, weil sie unter Drogeneinfluss Auto gefahren war, vor einiger Zeit eine dreitägige Haftstrafe hatte absitzen müssen. Fotos von ihr hinter Gittern waren auf der ersten Seite sämtlicher Boulevardblätter veröffentlicht worden. Der sechzigjährige Motown-Star bedachte Coco mit einem kühlen Blick und ging weiter. Kenny wartete bereits an der Voliere.
    »Tut mir Leid, dass ich mich verspätet habe«, sagte sie und fügte hinzu, dass sie nicht lange bleiben könne, da sie mit Abby Tyler zum Essen verabredet sei. Er war bereits im Smoking, für seinen abendlichen Auftritt. Beinahe wäre ihr herausgerutscht zu sagen: »Du hast dich also für das rosa Hemd entschieden«, merkte aber gerade noch, dass dies zu einer Szene gehörte, die sie sich ausgesponnen hatte.
     
    Sie sahen sich die terrassenförmig angelegte Voliere an, die wie ein Dschungel gestaltet war und nach Lehm und Erde und irgendwie ursprünglich duftete. Kein Wort wurde gewechselt; erst als sie am Ende der Voliere anlangten, wo Nachtfalken kauerten, schlug Kenny vor, irgendwo etwas zu trinken.
    Sie suchten die Bar neben dem größten Swimmingpool auf, der sich hell erleuchtet gegen die Dunkelheit abhob und wo Leute lachten und schwammen und Partystimmung verbreiteten. Kenny bestellte zwei Chardonnays.
    Während Coco an ihrem Glas nippte, musterte sie Kenny. Sein Mund reizte sie. Sie lechzte nach einem Kuss von ihm. Sie beobachtete, wie sich beim Sprechen seine Lippen bewegten, stellte sich vor, sie berührten ihren Mund und wanderten weiter zu den erogenen Stellen ihres Körpers. Ob Kenny so war, wie sie ihn sich in ihrer Phantasie vorstellte?
    »Ken, hören Sie … «
    »Kenny bitte. Ken ist der Freund von Barbie.«
    »Ich bin aus einem ganz bestimmten Grund nach The Grove gekommen.«
    Sie hatte nicht vorgehabt, ihm das zu erzählen. Wie bei ihren

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