Wilder Sex und heiße Küsse
Dann sagte sie: “Das ist … gut.”
Was hatte sie sagen wollen? Das ist dumm? Das ist lächerlich? Fass mich nie wieder an, du Schwachkopf?
Wann hatte er bloß angefangen, die Gedanken einer Frau lesen zu wollen? Doch als er Jessica ansah, wusste er es nur zu gut. Schnell stieg er aus dem Auto.
Sie zog das Plaid von der Sitzbank und folgte ihm zu einem lauschigen Plätzchen unter einem Baum. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser, und eine leichte Brise wehte über das Gras. Jessica breitete die Decke aus, Daniel holte ihr Abendessen aus der Tüte: Tortilla-Chips, Soßendip, fünf verschiedene alkoholfreie Kaltgetränke, Schokoladenkekse und einen großen Becher Eiscreme. Auch an Pappbecher hatte er gedacht.
“Gesundes Essen”, kommentierte sie sarkastisch.
“Habe ich schon erwähnt, dass ich das Rauchen aufgegeben habe?”
“Darfst du etwa nur eine gute Tat pro Monat begehen?”
“Nein, pro Jahr.” Er öffnete eine Getränkedose und reichte sie Jessica.
“Woher kennst du diesen Platz?”, wollte sie wissen.
“Während der Highschool bin ich hier öfter rausgefahren.”
“Aber du hattest keine feste Freundin in der Highschool.”
“Ach ja?”, meinte er. “Dann habe ich mir das wohl nur vorgestellt.”
“Deine Vorstellungskraft war schon immer ganz gut, oder?”, meinte sie schmunzelnd und streifte ihre Schuhe und Strümpfe ab.
Sie hatte kleine, entzückende Zehen mit rotem und goldenem Lack auf den Nägeln, und Daniel konnte einen Moment lang an nichts anderes denken, als ihre Füße zu nehmen und abzuküssen.
“Daniel?”
“Was ist?”
“Ist alles okay bei dir?”
Ganz und gar nicht. Sein ganzer Körper war wie elektrisiert, dabei hatte sie nichts weiter entblößt als ihre Füße. “Na klar.”
“Ich dachte immer, dass du eines Tags vielleicht ein großer Schriftsteller werden würdest.” Sie schüttelte den Kopf. “Aber ein Journalist … das hat mich umgehauen.”
“Tatsächlich?” Ihm wurde immer heißer. Er konnte sie bitten, die Schuhe wieder anzuziehen. Aber dann würde er als vollkommener Idiot dastehen. Gütiger Himmel, er brauchte unbedingt Hilfe! Er musste aus dieser muffigen Kleinstadt rauskommen. Oder besser … er musste mit Jessica schlafen. Am liebsten gleich hier. Egal wie viele dunkle Geheimnisse in ihr schlummerten – ihm erschien nichts wichtiger, als sie zu berühren, zu küssen, sie lächeln zu sehen.
Reiß dich zusammen, MacCormick!, befahl er sich. Starr sie nicht an wie ein lüsterner Schwachkopf! “Geht es dir denn jetzt besser?”
“Oh.” Sie räusperte sich und blickte auf ihre Limonadendose. “Ja. Die Szene im Wagen vorhin tut mir wirklich leid.” Sie wand sich verlegen. “Es ist nur so, dass ich …”
“Zu mitfühlend bin?”
“Nein!” Sie blickte überrascht auf. “Das ist es nicht.”
“Nein?”
“Nein. Ich bin sogar ziemlich abgebrüht.” Sie ballte eine Faust. “Kaltblütig.”
“Aha.”
“Das bin ich. Na ja, normalerweise.” Sie schwieg. “Manchmal.” Sie seufzte. “Daran muss ich noch arbeiten.”
“Das finde ich nicht.”
“Wieso?”
Er hätte das nicht sagen sollen, aber jetzt saß er in der Falle. “Dein Mitgefühl …” Er zuckte mit den Schultern. “Man merkt es. Und den Leuten gefällt’s.”
Sie sah ihn an, und ihre Augen begannen zu strahlen. Daniel musste alle Willenskraft aufbringen, um sie nicht doch in seine Arme zu ziehen und sie zu …
“Was war denn nun genau mit Goldy los?”, fragte er, um sich abzulenken.
“Goldy war sozusagen Bettys Familie. Und jetzt ist sie ganz allein. Ich hätte …”
“Was?”
“Wozu waren die acht Jahre auf dem College gut – acht teure Jahre”, fügte sie hinzu, “wenn ich nicht einmal den Goldys auf dieser Welt helfen kann? Oder Betty, wenn sie mich braucht?”
“Du hast ihr geholfen. Du hast Goldys Leben verlängert.”
Jessica schwieg.
“Und wenn sie einen neuen Hund bekommt …”
Sie schüttelte den Kopf. “Das wird sie nicht. Goldy war ein Streuner. Sie wollte ihn erst gar nicht haben und wird nun niemals zugeben, dass sie wieder einen braucht. Also ist sie jetzt allein.”
“Was ist mit Mrs. Conrad? Andy, Larry, Greta? Ihnen hast du geholfen. Reicht das nicht?”
“Nein”, erwiderte sie ohne Zögern.
Er dachte eine Weile nach. “Ich hatte mal einen Therapeuten”, sagte er dann. “Er meinte, ich sei mir selbst gegenüber zu hart. Ganz offensichtlich hat er dich noch nicht kennengelernt.”
Sie lächelte. “Willst du damit
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