Wilder Sex und heiße Küsse
sagen, dass ich einen Therapeuten brauche?”
“Mindestens”, antwortete er, und sie lachte zaghaft.
“Warum bist du zu einem Therapeuten gegangen?”, erkundigte sie sich.
Er zuckte mit den Schultern. “Ich habe in New York gelebt. Das macht man da so.”
“Wirklich?”
“Du denkst doch nicht, dass ich emotionale Probleme gehabt hätte, oder?”
“Na klar”, meinte sie und lächelte.
Vielleicht war sie wirklich so gleichmütig, wie sie tat. Ganz sicher war sie gleichmütiger als er, denn sosehr er es auch versuchte, er konnte nicht hier neben ihr sitzen, ohne sie berühren, streicheln, sie an sich pressen zu wollen.
Jessica nahm einen Schluck Limonade. “Ich habe es immer geliebt, dem Fluss zuzuhören. Das ist irgendwie auch eine Art Therapie.”
“Und viel billiger als ein Psychiater.”
“Bist du deswegen zurückgekommen?”
Der Fluss rauschte. Eine Eule schrie, und irgendwo hämmerte ein Specht.
“Ich musste weg.”
“Wovon?”
“Von allem.”
“Von einer Frau? Entschuldige.” Jessica räusperte sich. “Das geht mich nichts an.”
“Nein. Nicht von einer Frau.”
Sie saßen dicht beieinander. Ihre Knie berührten sich fast.
“Warst du nie verheiratet, Daniel?”
“Nein.”
“Wolltest du nie?”
Der Fluss rauschte und plätscherte. Und auf der ganzen Welt gab es nur sie beide.
“Bitte”, sagte er.
“Was?”
“Bitte mich noch mal, mit dir zu schlafen.”
11. KAPITEL
Jessica starrte ihn an. Ihr Gesicht wurde heiß, ihre Hände ganz kalt. “Ich …” Das Sprechen fiel ihr auf einmal furchtbar schwer. “Neulich Nacht, als ich das gesagt habe, war ich betrunken.”
“Jetzt bist du nüchtern.”
“Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich …”, begann sie, doch in diesem Augenblick küsste er sie.
Daniels Lippen waren fest und warm. Der Kuss weckte lang unterdrückte Gefühle in ihr. Doch im nächsten Augenblick schon hob Daniel den Kopf und sah sie an.
“Ich …” Sie hielt inne, um sich ihrer Gefühle klar zu werden. Noch nie hatte sie sich bei einem Kuss so gut gefühlt. “Ich sollte das nicht tun.”
Er beobachtete sie reglos. “Kein Interesse?”
“Nein, das ist nicht der Grund. Es ist nur so, dass …”
“Was?”
Sie spürte einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. Aber seit Brian war eine lange Zeit vergangen. Eine sehr lange Zeit, in der sie nicht ein einziges emotionales Risiko eingegangen war. Und was hatte es ihr gebracht? Gut, sie war nicht mehr verletzt worden. Aber wollte sie immer auf diese Art und Weise leben? Nur weil sie einmal enttäuscht worden war?
Sie wusste, dass Daniel nicht lange in Oakes bleiben würde. Aber vielleicht war das auch gut so. Schließlich wusste sie ja bereits, wie so etwas endete. Diesmal gäbe es keine Überraschungen. Sie war nicht auf die große Liebe aus, ebenso wenig wie er. Nur auf den Augenblick. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, sie überlegte und wägte ab. Doch am Ende zählten nur ihre Gefühle.
“Ja, bitte liebe mich”, flüsterte sie.
Daniel verharrte einen Moment ganz still. Dann legte er ganz langsam seine Finger unter ihr Kinn und streifte ihre Lippen mit seinen. Die Berührung war so kurz, so verlockend sanft, dass Jessica vor Erregung erschauerte.
Er fuhr fort, Küsse auf ihren Mund zu hauchen, die zart waren wie die Berührung eines Schmetterlings, und glitt dann mit den Lippen zu ihrem Kinn und über ihren Hals.
“Darf ich?” Seine Finger berührten den obersten Knopf ihrer Bluse.
Die letzten Sonnenstrahlen wärmten ihre Haut. Jeder konnte hier vorbeikommen und sie beide sehen. Aber irgendwie war es Jessica egal. Tatsächlich erregte sie die Gefahr noch zusätzlich.
“Ja.”
Der Knopf wurde geöffnet, und Daniel presste die warmen, festen Lippen auf ihre nackte Haut. Er neigte sich tiefer, liebkoste sie zwischen den Brüsten und fuhr mit der Zungenspitze über die Haut am Rand ihres BHs. Jessica spürte, wie ihre Bluse auseinanderglitt. Spürte Daniels Hand oberhalb ihrer Taille. Und dann rieben seine Finger über ihre Brustspitze.
Sie riss die Augen auf, und all ihr Mut verließ sie plötzlich. “Daniel!”
Er sah sie an. In seinem Blick lag sehnsüchtiges Verlangen. Sanft küsste er sie auf den Mund.
“Daniel”, wiederholte sie schwach. Sie hätte dieser Sache nie zustimmen dürfen. Niemals. Ihre Gefühle waren zu stark und warfen sie möglicherweise vollkommen aus der Bahn. Sie sollte sofort damit aufhören, bevor sie vollends die Kontrolle über sich verlor und
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