Wilder Sex und heiße Küsse
ihrem Reifen zum Auto spurtete.
“Alle Achtung”, sagte Daniel. “So groß wie ein Wal?”
“Nein. Kleiner als ein Wal.” Das Mädchen war etwa fünf Jahre alt und hatte eine Zahnlücke, weshalb sie lispelte. “Aber größer als ein Bus!”
Er lachte. Vom Wagen aus räusperte Jessica sich vernehmlich.
“Tja, ich muss los. Viel Spaß noch”, meinte Daniel und ging zu Jessica, um die Beifahrertür zu öffnen. “Also los. Du musst den Reifen fallen lassen.”
“Bist du verrückt?”
Daniel lachte und bemerkte, dass das kleine Mädchen sie beobachtete. Er zwinkerte ihr zu. “Das kann gut sein”, erwiderte er, “denn ich habe gerade beschlossen, dass ich eine Tochter haben möchte.”
“Wie bitte?” Der Reifen fiel zu Boden.
Er musterte Jessica. “Es muss ja nicht sofort sein”, sagte er lächelnd und hielt ihr die Tür auf.
Nachdem er die Reifen verstaut hatte und ebenfalls eingestiegen war, knisterte das Funkgerät.
“Was ist los, Edna?”, wollte Jessica wissen.
“Jessica! Na endlich!” Ednas Stimme war voller Panik. “Es geht um Baby. Sie hat Wehen.”
Jessica riss die Augen auf. “Baby fohlt schon?”
“Ja, aber Cecil sagt, es geht nicht voran, und er weiß nicht, wie lange sie schon dabei ist.”
“Habt ihr es bei Doc Barker versucht?”
“Der ist nicht zu erreichen. Beeil dich, Jess! Wer weiß, was mit dem alten Griesgram passiert, wenn er Baby verliert!”
“Sag Cecil, wir kommen sofort. Er soll sie ruhig halten. Bis gleich.”
Daniel startete den Motor. “Cecils Stute?”
“Zwei Wochen zu früh.”
“Ist das schlimm?”
“Möglicherweise. Vor allem, wenn sie schon lange Zeit Wehen hat.”
“Hast du deinen Arztkoffer dabei?”
Jessica warf einen Blick nach hinten. “Ja, klar. Das habe ich doch immer.”
“Hast du auch noch eine Hose dabei?”, unterbrach er sie.
Erschrocken blickte sie an sich hinunter.
“Halt mal das Steuer.” Daniel zog seine Shorts aus. “Hier, bitte.”
“Und du?” Sie zog sich die Hose an, gerade als sie auf den Weg zu Cecils Scheune bogen. Daniel schnappte sich das Plaid und schlang es um seine Hüften.
Cecil kam sofort aus dem Gebäude gelaufen und redete auf Jessica ein, noch ehe sie aussteigen konnte. “Jess! Meine Güte, bin ich froh, dass du endlich hier bist. Baby bekommt ihr Fohlen und …” Er hielt mit offenem Mund inne, als er Daniel mit seiner Decke sah. “Was ist denn mit euch passiert?”
“Wir hatten es eilig.”
“Womit?”
“Cecil, das ist doch jetzt nicht wichtig. Hat sie denn noch Wehen?”
“Manchmal, aber sie ist erschöpft.”
“Also gut, Cecil. Du holst Strohballen, heißes Wasser …” Sie verstummte, als ihr Blick in die geöffnete Scheune fiel. “Edna! Was machst du denn hier?”
“Na ja”, meinte die alte Dame. “Ich kann ihn doch jetzt nicht allein lassen, wo er vor Sorge nicht weiß, was er tut.”
“Dann holst du bitte meine Geburtszange aus dem Kofferraum. Daniel, du holst …” Sie blickte zu Daniel. “Eine Hose”, befahl sie und lief in den Stall.
“Lebt es?” Cecils heisere Stimme war kaum zu hören, doch ein kurzes Niesen des neugeborenen Fohlens reichte ihm als Antwort.
Er fiel Edna um den Hals. “Wir haben es geschafft. Es lebt, es lebt”, rief er mit Tränen in den Augen. “Wir haben es geschafft.”
“Oh, Cecil.” Ednas Stimme zitterte. “Und sie ist so hübsch.”
“O ja, das ist sie.” Er wischte sich mit dem Handrücken über die Wange und blickte vom Fohlen zu Edna. “Genau wie ihre Besitzerin.” Alle sahen ihn erwartungsvoll an. “Babys erstes Fohlen. Ich will, dass du es bekommst, Edna. Nimm es, zusammen mit meiner Entschuldigung. Ich hätte dir die Stute damals nicht wegnehmen dürfen.”
“Du willst, dass ich das Fohlen nehme?” Ednas Kinn begann verräterisch zu zucken.
“Wieso habe ich Baby wohl vom besten Zuchthengst decken lassen? Damit du nicht enttäuscht bist!”
“Aber ich kann doch nicht … ich meine … es wäre nicht recht, wenn ich es dir wegnehme.”
“Dann komm und zieh zu mir.”
“Was?” Edna starrte ihn an.
“Was?”, rief auch Jessica, die noch mit dem Vernähen des Schnitts beschäftigt war.
“Was hast du vor?”, fragte Daniel, doch Cecil beachtete die beiden nicht.
“Heirate mich, Edna”, bat er.
“Ich hab zwanzig Jahre gewartet, dass du mich das fragst”, meinte sie. Und mit diesem Satz war ihre jahrelange Fehde beendet.
“Du warst großartig.” Daniel lehnte sich gegen die Küchentheke. An
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