Wilder Sex und heiße Küsse
unserer Veranda abgestellt.”
“Wirklich? Wer?”
“Ich weiß nicht”, sagte die alte Dame, blickte Daniel jedoch wieder schräg von der Seite an.
“Tja …”, meinte der grinsend und stellte seine Teetasse ab. “Wenn wir das Baseballspiel sehen wollen, müssen wir uns beeilen.”
Und er grinste immer noch, während Jessica und er an den vielen Topfpflanzen vorbeigingen und die knarrende Verandatreppe hinunterliefen.
Das Sommerfest von Oakes war kein weltbewegendes Ereignis, aber der ganze Ort war auf den Beinen, um an den Straßenständen, auf der Gemeindewiese und auf dem Sportplatz zu feiern. Jessica und Daniel spazierten die schattigen Bürgersteige entlang.
Auf der anderen Straßenseite kamen Larry und seine Frau mit ihrer blond gelockten Tochter vorbei, die tatsächlich aussah wie Jessica aus dem Gesicht geschnitten.
“Hallo, Kusinchen”, rief die Frau. “Ein schönes Fest!”
Jessica winkte, und Daniel schluckte. “Kusinchen?”, fragte er in möglichst beiläufigem Ton.
“Ja, Shelly ist meine Kusine. Wusstest du das nicht? Die Leute sagen, ihre Tochter sieht genauso aus wie ich.”
“Ach ja?” Sein Herz hüpfte vor Erleichterung. “Ist mir gar nicht aufgefallen.”
Während sie zum Baseball-Feld spazierten, versuchte Daniel, die Hände von Jessica zu lassen, doch das war unmöglich. Also nahm er sie bei der Hand, und als sie an einer besonders dicken Ulme vorbeikamen, zog er sie in seine Arme und küsste sie.
“He, ihr beiden.”
Jessica fuhr zusammen und bekam einen roten Kopf. Daniel hätte sie sofort wieder küssen mögen.
“Pastor Tony”, sagte sie.
Er lachte und drückte die Hand einer schlanken, attraktiven Frau an seiner Seite. Vor ihnen stand ein kleines Mädchen mit einem bunten Lolli. “Das war immer unser Platz.”
Daniel lachte ebenfalls. Noch nie in seinem Leben war er glücklicher gewesen zu sehen, dass ein anderer Mann eine attraktive Frau hatte.
“Wollt ihr zwei euch das Spiel ansehen?”, fragte der Pastor.
“Eigentlich hatte ich etwas anderes vor”, meinte Daniel. “Aber wenn das hier Ihr Platz ist …”
“Ja, natürlich wollen wir zum Spiel”, erklärte Jessica schnell und zog Daniel fort, während sie der Familie zuwinkte.
Wie sich herausstellte, wurde das Baseballspiel nicht besonders ernst genommen, aber die bunt zusammengewürfelten Spieler hatten jede Menge Spaß. Daniel und Jessica saßen unter einer Schatten spendenden Eiche, und wenn er sich unbeobachtet fühlte, streichelte Daniel zärtlich Jessicas Arm oder sog den Duft ihres Haares ein.
In letzter Zeit bedurfte es auffallend wenig, um ihn glücklich zu machen.
“Ein schöner Tag für unser Fest, nicht wahr?”, ertönte eine leicht zittrige Stimme.
“Oh, Betty.” Jessica setzte sich ganz gerade hin. “Wie geht es Ihnen?”
“Ach, ganz gut. Ich bin nur ein bisschen einsam.” Sie hob ihre spitzen, schmalen Schultern. “Goldy hat diese Feiern immer sehr genossen.”
Neben ihr stand eine jüngere Frau, die ihr auffallend ähnlich sah. “Ich habe Mom schon gesagt, dass ich ihr einen neuen Hund besorge, bevor ich nach Ames zurückfahre, aber …”
“Ich will keinen neuen Hund”, unterbrach Betty kopfschüttelnd. “Goldy habe ich gefunden, da war er kaum größer als ein Frosch und spindeldürr, also habe ich ihn hochgepäppelt, aber jetzt brauche ich kein Tier mehr, das ich durchfüttern muss.” Ihre Augen begannen verräterisch zu glänzen, doch sie reckte tapfer das Kinn. “Trotzdem möchte ich Ihnen für alles danken, was Sie getan haben, Jess.”
“Es tut mir ja so leid, dass ich nicht mehr tun konnte”, erwiderte Jessica, und Daniel spürte genau, wie schmerzvoll diese Wahrheit für sie war.
“Jessica”, sagte er leise, als die Damen sich verabschiedet hatten, “es war wirklich nicht dein Fehler.”
“Ich weiß, aber …”
“Kein Aber.” Er drückte ihre Hand. “Du bist auch nur ein Mensch.”
Sie schwieg.
“Ich meine, ich habe keine Flügel gesehen, aber vielleicht habe ich nicht genau hinge…”
“Hey, ein toller Tag für das Spiel, hm?”
Jessica drehte sich um. Bill nickte ihnen grinsend zu.
“Brauchst du bald wieder Heu?”
“Erst mal nicht, danke.”
“Okay. Tja, bis dann!”, rief Bill und scheuchte eine Horde Kinder vor sich her zum Spielfeldrand.
Daniel runzelte die Stirn. “Er ist glücklich verheiratet, nicht?”, fragte er nach, weil er doch ein wenig unsicher war.
Jessica lächelte. “Deshalb ist er ja
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